Porsche ist die erfolgreiche Titelverteidigung bei den 24h von Spa gelungen! Laurens Vanthoor, Earl Bamber und Nick Tandy im ROWE-Porsche #98 stellten den insgesamt achten Gesamtsieg für die Zuffenhausener beim Langstrecken-Klassiker in den Ardennen sicher. Zuvor fuhr man lange Zeit unauffällig, zog jedoch das Tempo auf nasser Strecke in den letzten drei Stunden ordentlich an. Das reichte zusammen mit gut getimten Stopps, um die lange Zeit führenden Audis und Ferraris abzufangen.

24h Spa 2020: Das Ergebnis des Rennens

Tandy ließ im Schlussspurt dem Attempto-Audi #66 (Drudi / Niederhauser / Vervisch) keine Chance mehr. Patric Niederhauser fuhr den zweiten Platz nach Hause. Dahinter rang Matteo Cairoli im Dinamic-Porsche #54 (Cairoli / Engelhart / Müller) Alessandro Pier Guidi im AF-Corse-Ferrari #51 (Pier Guidi / Nielsen / Calado) im direkten Zweikampf um Platz drei beinhart nieder. Der Porsche #12 (Campbell / Pilet / Jaminet) von GPX Racing kassierte den Ferrari auch noch und wurde am Ende als Vierter abgewunken.

24h Spa 2020 – Endstand nach 24/24 Stunden:

PAutoFahrerDistanz
1.Porsche #98Tandy / Bamber / L. Vanthoor527 Runden
2.Audi #66Drudi / Niederhauser / Vervisch+4.687
3.Porsche #54Cairoli / Engelhart / Müller+28.750
4.Porsche #12Campbell / Pilet / Jaminet+36.882
5.Ferrari #51Pier Guidi / Nielsen / Calado+38.225
6.Audi #25Winkelhock / Haase / Boccolacci+38.481
7.Mercedes-AMG #4Engel / Stolz / Abril+41.357
8.Porsche #22Bergmeister / Olsen / Makowiecki+1:39.997
9.Honda #29Cameron / Farnbacher / Van Der Zande+1 Runde
10.Bentley #3Soulet / Gounon / Pepper+2 Runden

24h Spa 2020: Das Rennen in der Chronologie

Pole-Setter Raffaele Marciello im Akka-ASP-Mercedes #88 behauptete am Start die Führung und gab diese in den ersten zwei Stunden nicht ab. Dahinter arbeitete sich allerdings der FFF-Lamborghini #63 immer weiter nach vorne, bis man in der dritten Stunde schließlich die Führung übernahm. In dieser Phase sah es nach einem Zweikampf ganz vorne aus, doch eine Gelbphase in Stunde 4 brachte auch den KCMG-Porsche #47 und den WRT-Audi #31 in die Spitzengruppe. Dieses Quartett lieferte sich anschließend teilweise spannende Kämpfe.

Der Porsche #47 musste sich aber bald aus der Spitzengruppe verabschieden: Wie so viele andere Fahrzeuge, musste auch Kevin Estre eine Durchfahrtsstrafe wegen Track Limits absolvieren. Als wäre das noch nicht genug, gab es in dieser Phase auch noch viel Hektik und viele Gelbphasen im Rennen. In einer dieser Gelbphasen stellte Kelvin Van Der Linde einen rauchenden Audi #31 ab. Stattdessen mauserte sich nun der ROWE-Porsche #98 zu einem Sieg-Favoriten.

Ein gut gelegter Stopp spülte diesen Porsche in die Spitzengruppe, allerdings behielt zunächst der Mercedes #88 die Oberhand im Dreikampf (der FFF-Lamborghini #63 war auch noch dabei) an der Spitze. Die nächste Wendung folgte in der elften Stunde: Felipe Fraga im Mercedes #88 verlor erst die Führung an den AF-Corse-Ferrari #51, dann viel Zeit bei einem Boxenstopp, und danach ging sogar das linke Vorderrad flöten. Gegen Halbzeit des Rennens kämpften somit der Ferrari #51 und der Lamborghini #63 an der Spitze. Jedoch fuhren sie da auf unterschiedlicher Strategie.

Der Ferrari #51 hielt sich anschließend einige Zeit lang an der Spitze des Rennens, nutzte aber im Gegensatz zur Konkurrenz nicht die Gelegenheit, den vorgeschriebenen technischen Boxenstopp (Mindestlänge: vier Minuten) unter Gelb zu absolvieren. Immerhin: Aufgrund von Regenschauern und Gelbphasen glichen sich die Strategien vorne wieder an. Neben dem Ferrari und dem Lamborghini hielt sich auch der Porsche #98 zu diesem Zeitpunkt in der Spitzengruppe.

Zu Beginn des letzten Drittels wurde es wieder hell und dramatisch: Dennis Lind crashte den Lamborghini #63 in Führung liegend in Raidillon und war somit raus. Generell bestimmte viel Hektik das Geschehen bei Tagesanbruch. Eine ganze Reihe an Unfällen sorgte immer wieder für Gelbphasen. Neben dem Ferrari #51 meisterten die Audis #25 und #66 diese Phase am Besten, sodass dieses Trio nun um die Spitzenposition kämpfte. Als rund vier Stunden vor Schluss der Regen einsetzte, zog man beim Audi #66 ganz früh Regenreifen auf.

Das brachte den Audi #66 zunächst komfortabel in Führung, doch weitere Gelbphasen machten den Vorsprung wieder zunichte. Mit immer nasser werdender Strecke war Porsche immer mehr im Vorteil. Vor allem Nick Tandy im ROWE-Porsche #98 blies zur Attacke. Eingangs der letzten Stunde führte Tandy das Rennen gar an, zwei Sekunden betrug sein Vorsprung auf den Audi #66. Diese beiden Autos machten schließlich den Sieg unter sich aus.

In der letzten Stunde fand Niederhauser keine Antwort mehr auf die Pace von Tandy. Damit gelingt Porsche die Titelverteidigung bei den 24h von Spa. Daran änderte auch ein krank klingender 911er in den letzten zwei Runden nichts mehr. Spannend wurde es in der Schlussphase aber noch im Kampf um den letzten Podiumsplatz zwischen dem Ferrari #51 und dem Porsche #54. Dort setzte sich der Porsche per kompromisslosem Manöver in Eau Rouge durch.