Mit dem sensationellen Auftaktsieg in der Blancpain GT Series Asia 2018 in Malaysia im Gepäck reiste der Schweizer Patric Niederhauser vergangenes Wochenende an den Chang International Circuit im thailändischen Buriram, um an die Erfolge anzuknüpfen. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Markus Pommer gelang dem 26-Jährigen gleich im ersten der beiden Läufe ein sensationeller Sieg. Im zweiten Lauf hatte das Fahrerduo Pech und belegte nach einer Durchfahrtsstrafe Rang elf. Mit 50 Punkten befindet sich Niederhauser auf Platz zwei der Gesamtwertung mitten im Kampf um die Meisterschaft.

Patric, bei dir kommt man mit den Glückwünschen gar nicht mehr nach...
Patric Niederhauser: Ja, die Saison hat einfach traumhaft begonnen. Ich habe über den Winter die richtigen Entscheidungen getroffen und durch die Erfolge haben sich neue Türen geöffnet. So hat mir beispielsweise Reiter Young Stars nach meinem Gaststart in der Blancpain Endurance Series in Monza angeboten, die gesamte Saison für die Mannschaft zu bestreiten. Dieses Angebot habe ich dankend angenommen und freue mich über eine weitere Herausforderung in einem professionellen und konkurrenzfähigen Team.

Die Herausforderung für das vergangene Wochenende war es, in der Meisterschaft zu punkten...
Patric Niederhauser: Das war das Ziel, auch wenn man nie weiß, ob man es auch umsetzen kann, wenn man erstmals auf einer Strecke unterwegs ist. Wir waren auf dem Chang International Circuit aber von der ersten Ausfahrt an voll bei der Musik. Daher wusste ich, dass wir die Pace haben, um den Sieg mitzufahren. Im ersten Qualifying hatte ich anfangs Verkehr. Als ich dann endlich eine freie Strecke hatte, habe ich alles aus dem Mercedes-AMG GT3 gequetscht und eine perfekte Runde hinbekommen. Mit Startplatz eins hatten wir es selbst in der Hand, zu gewinnen.

Das ist euch eindrucksvoll gelungen. Wie lief dein Stint?
Patric Niederhauser: Ich bin am Start extrem gut weggekommen und war in der Lage, die Führung zu behaupten. Der Lamborghini Huracán GT3 hinter mir machte in der Anfangsphase sehr viel Druck, aber ich war dennoch in der Lage, einen komfortablen Abstand rauszufahren. Als ich zum Fahrerwechsel an die Box gefahren bin, lagen wir knapp über drei Sekunden vor dem Zweitplatzierten.

Ihr habt im Rennen die Führung verloren, allerdings ohne Folgen für euch. Was ist passiert?
Patric Niederhauser: Markus ist einen tollen Stint gefahren, allerdings bekam er Druck vom Lamborghini hinter ihm. Wir wussten allerdings, dass der bis dato Zweitplatzierte eine Zeitstrafe bekommen würde. Daher haben wir uns entschieden, nicht zu viel zu riskieren und Markus hat ihn mehr oder weniger vorbeigelassen. Durch die Strafe war unser Sieg in trockenen Tüchern. Das war einmal mehr eine fantastische Leistung des gesamten Teams, vielen Dank an Markus und die gesamte GruppeM Racing-Mannschaft!

Im zweiten Lauf seid ihr von Platz sechs aus gestartet. Wieso habt ihr die Punkteränge verpasst?
Patric Niederhauser: Das Rennen lief leider nicht ganz nach Plan. Markus hatte keinen perfekten Start und hat in der Anfangsphase ein paar Plätze verloren. Dennoch waren wir auf einer aussichtsreichen Position, gute Punkte zu holen. Uns wurde allerdings eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt, weil wir beim Stopp einen "unsafe release" hatten. Ich habe in meinem Stint alles gegeben, aber leider war nicht mehr drin als Platz elf. Dennoch verlasse ich Thailand mit einem mega Gefühl, schließlich sind wir mittendrin im Kampf um die Meisterschaft.

Dein nächstes Rennen führt dich auf den altehrwürdigen Silverstone Circuit im Rahmen der Blancpain Endurance Series vom 18. bis 20. Mai...
Patric Niederhauser: Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich die gesamte Saison der Blancpain Endurance Series mit Reiter Young Stars bestreiten werde. Mit Silverstone verbinde ich tolle Erinnerungen. Als ich dort 2016 das letzte Mal unterwegs gewesen bin, bin ich in die Punkte gefahren. Der Kurs ist richtig old school und hat einen tollen Flow. Mit dem Lamborghini Gallardo G3 Reiter sollten wir dort auch ziemlich gut aussehen.