Nebel und Wind sorgten zunächst für besorgte und dann für enttäuschte Gesichter bei den Fahrern und Teams der Blancpain-GT-Serie am Nürburgring. Die ersten beiden Segmente der Qualifikation wurden wegen mangelnder Sicht zunächst verschoben und dann vollständig abgesagt. Erst mit mehr als einer Stunde Verspätung gingen die Wagen auf die Strecke.

Der Grasser-Lamborghini von Michele Beretta, Andrea Piccini und Luca Stolz bestätigte die am Samstag bereits angedeutete Leistungsfähigkeit der Stiere aus Sant'Agata Bolognese mit dem ersten Startplatz. Der Schwesterwagen von Rolf Ineichen, Christian Engelhart und Mirko Bortolotti wurde Fünfter. Für die Titelaspiranten lief es durchwachsen.

15 hektische Minuten entscheiden über Pole-Position

Das Regelwerk der Blancpain-GT-Serie sieht vor, dass jeder der drei Piloten in je einem Qualifikationselement startet - wobei traditionell erst im dritten die besten Reifen aufgezogen werden und auf Pole-Position gefahren wird. Dieses Shoot-Out bekamen die Zuschauer in der Eifel kondensiert: Wegen der Absagen der ersten beiden Segmente ging es in Q3 bei viel Verkehr, rutschiger Strecke und schlechter Sicht um alles.

Hinter dem Grasser-Lamborghini von Stolz zeigte Chris Mies im WRT-Audi sein Können und sicherte sich den Start aus der ersten Reihe vor Alessandro Pier Guidi im AF-Corse-Ferrari. Der vierte Platz für Maximilian Buhk (mit Baumann und Jaafar) wird sich für HTP-Mercedes fast wie eine Pole-Position anfühlen: Die direkte Konkurrenz im Endurance-Cup startet teilweise erheblich weiter hinten.

Der Bentley von Andy Soucek, Maxime Soulet und Wolfgang Reip wurde 11., der McLaren von Rob Bell und Côme Ledogar startet von 21 und der Rowe-BWM von Philipp Eng und Alexander Sims kam nur auf den 39. Platz. Ein Blick in die Ferne: Für den sehr gut aufgelegten Mies geht es noch um den Titel in der Gesamtwertung. Dies sollten Garage-59-McLaren und HTP-Mercedes während des dreistündigen Rennens im Blick behalten.

Zu den Resultaten auf dem Nürburgring

Bentley nach Unfall wieder vollständig

Gute Nachrichten gab es über Nacht bei M-Sport: Die Bentley-Mannschaft konnte nach dem Unfall von Steven Kane am Samstag ein Ersatzfahrzeug aus Barcelona in die Eifel bringen und für den Sonntag vorbereiten.

Da von medizinischer Seite für Kane keine Bedenken bestehen, wird der Brite wie geplant mit Vincent Abril und Guy Smith an den Start gehen können. Eventuell kann das Trio dem Schwesterwagen von Soucek, Soulet und Reip helfen, die Chance auf den Titel im Endurance-Cup zu wahren. Soucek sorgte nach einem Ausrutscher in der ersten Kurve allerdings für eine rote Flagge und eine leichte Beschädigung am Fahrzeug.

Geplanter Rennstart um 14:45 Uhr

Sofern sich das Wetter wie angesagt noch verbessert, wird das Rennen um 14:45 Uhr gestartet werden. Der dreistündige Lauf mit den Titelentscheidungen im Endurance-Cup wird im Live-Stream übertragen.