Maxi Buhk und Dominik Baumann behielten in der Mittagshitze am Hungaroring einen kühlen Kopf: Das deutsch-österreichische Duo im Mercedes-AMG GT von HTP Motorsport siegte beim Hauptrennen der Blancpain-GT-Serie in Ungarn. An einem Rennwochenende, das vom Zweikampf zwischen Audi und Mercedes bestimmt wurde, komplettierten Laurens Vanthoor und Frédéric Vervisch sowie Chris Mies und Enzo Ide für WRT das Podium.

Mies und Ide bauten somit Ihre Führung im Sprint Cup aus, während Buhk und Baumann in der Gesamtwertung der Blancpain-GT-Serie zu Rob Bell aufschließen konnten. Der McLaren-Pilot blieb in Ungarn punktelos und hat nun nur noch sieben Punkte Vorsprung. 60 Zähler sind in dieser Saison noch zu vergeben

WRT mit bitter-süßem Podium

Am Samstag gewann WRT das Qualifikationsrennen für Ide und Mies durch einen hervorragenden Boxenstopp, am Sonntag entschied HTP das Hauptrennen an der gleichen Stelle für sich. Der HTP-Mercedes von Buhk und Baumann konnte sich nach einer wüsten ersten Runde von Platz vier an die Spitze setzen und hatte perfektes Timing beim Fahrer- und Reifenwechsel. Baumann konnte sich gegen Rennende sogar noch leicht absetzen.

Dahinter ging es bis zum Fallen der Zielflagge unter WRT-Teamkollegen erheblich aufregender zu: Mies setzte Vanthoor unter Druck, doch der Belgier hielt dem Deutschen stand. Während Mies und Ide mit dem Ergebnis und dem Wochenende zufrieden waren, konnten sich Vervisch und Vanthoor nur bedingt freuen. Für das Top-Duo bei WRT zählen nur Siege, was sich merklich auf die Stimmung auswirkte.

Enttäuschung bei AKKA ASP und McLaren

Wenig zufrieden waren auch Felix Rosqvist und Tristan Vautier. Nach Kontakt in der ersten Runde fiel der schnelle Mercedes von AKKA ASP auf Platz vier zurück. Nach den Boxenstopps mussten sich die Pole-Sitter vom Samstag den phänomenal aufgelegten René Rast und Will Stevens beugen.

Für Rob Bell und Álvaro Parente sah es bis zur Rennhalbzeit nach Schadensbegrenzung aus. Der McLaren von Garage 59 befand sich nach einer klugen Fahrt in der Anfangsphase auf Rang zehn. Doch nach dem Plichtstopp fand sich der Wagen auf dem 20. Rang wieder. Somit war klar, dass es keine Punkte geben würde.

Kurioses von Hungaroring

Auch wenn es in den ersten paar Kurven nach dem Start mehr nach Auto-Scooter als nach GT-Sport aussah, so passierte doch wenig. Der gestrandete McLaren von Plowman und Ledogar sorgte jedoch für gleich zwei kuriose Szenen: Zunächst kreuzte ein beflissener Streckenposten mit seinem Radlader weniger Meter vor dem Feld die Strecke und es bedurfte dann knapp zehn Minuten und einer FCY-Phase um das Fahrzeug zu bergen.

Bentley nahm Lamborghini am Sonntag den Status als dritte Kraft ab: Die Plätze neun und zehn in einer von Audi und Mercedes dominierten Top-10 sind allerdings nicht der Anspruch der M-Sport-Mannschaft. Andy Soucek und Maxime Soulet konnten damit in der Gesamtwertung nur wenig Boden gutmachen.

Nächste Station: Nürburgring

Den deutschen GT-Fans wird am 17. und 18. September noch ein besonderes Schmankerl vorgesetzt: Das vorletzte Rennen der Blancpain-GT-Serie und das Finale des Endurance Cups wird auf dem Nürburgring ausgetragen.

Nach dem Rennen Juli kehrt die Serie erneut in die Eifel zurück. Da sich im nächsten Jahr nur noch ein Blancpain-Rennen auf dem Nürburgring im Kalender befindet, gilt es die Gelegenheit zu nutzen - sofern die deutschen Sportwagenfreunde nach dem 24-Stunden-Rennen, dem WEC-Lauf und diversen VLN-Rennen ebendort noch willens und in der Lage dazu sind.