Erfolgreiche Premiere beim belgischen Langstrecken-Klassiker! Patric Niederhauser sorgte mit seinem ersten Start beim legendären 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps für Aufsehen. Nach einem kniffligen Qualifying gaben der offizielle Lamborghini GT3 Junior und sein Team Team Attempto Racing Vollgas. Mit Konstanz und einem feinen Gespür für die Reifen kämpften sich Niederhauser und seine Teamkollegen in Richtung Spitze des 65 GT3-Autos starken Starterfeldes. Im Verlauf des Rennens verbesserte sich das Lamborghini-Trio um 20 Positionen und überquerte die Zielflagge auf Platz 14.

Patric, ihr habt eine grandiose Aufholjagd von Startplatz 34 bis auf den 14. Rang gezeigt. Bist du zufrieden mit dem Ergebnis?
Grundsätzlich ja. Natürlich möchte ich bei jedem Rennen weiter vorne liegen, das ist ganz klar. Aber letzten Endes bin ich schon allein deswegen happy, die 24 Stunden überstanden zu haben. Das ist schon eine gute Leistung an sich. Qualifying und Rennen verliefen nicht ganz reibungslos. Angesichts dessen bin ich mit dem 14. Platz zufrieden, vor allem wenn man sich das stark besetzte Fahrerfeld mit einigen DTM-Piloten vor Augen hält.

Woran lag es, dass ihr nicht über den 34. Startplatz hinausgekommen seid?
Wir haben mit dem Setup herumgetüftelt, aber leider nicht das passende fürs Qualifying gefunden. Als wir herausgefunden haben, woran es lag, fehlte uns schließlich die Zeit, um unsere Position zu verbessern. Wir haben das Qualifying so gehandhabt, dass der Fokus auf einem Fahrer lag. Mein Teamkollege Daniel Zampieri hatte die meiste Erfahrung auf frischen Reifen. Deswegen hat sich das Team im Quali auf ihn konzentriert. Ich habe meine Runden genutzt, am Setup fürs Rennen zu arbeiten.

Du hattest eine Menge Streckenzeit im Rennen. Wie verliefen deine Stints?
Ich bin insgesamt vier Double-Stints und einen einfachen gefahren. Das macht unter dem Strich knapp zehn Stunden, die ich hinter dem Steuer gesessen bin. Bei einem Langstreckenrennen wie den 24 Stunden von Spa-Francorchamps ist es essenziell, mit den Reifen ordentlich hauszuhalten. Dabei habe ich von meinen bisherigen Erfahrungen in Le Mans und aus meiner Zeit in der GP3 profitiert. Mir sind konstant gute Rundenzeiten gelungen und ich hatte auch gegen Ende meiner Stints keinen Drop-off.

Du hast dich auch erfolgreich aus jeglichen Scharmützeln rausgehalten...
Ja, ich hatte ein sauberes Rennen und keine einzige Berührung mit einem anderen Auto. Mein Nachtstint war richtig hart. Ich bin zwar nicht vom Gas gegangen, aber die Dunkelheit hat das Fahren schon stark erschwert. Am Morgen hat mir die Rennleitung leider eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Zunächst kam nur eine Verwarnung, worauf ich mich zurückgehalten und bewusst darauf geachtet habe, die Track Limits einzuhalten.

Kam die Durchfahrtsstrafe für dich demnach unerwartet?
Absolut. Eine halbe Stunde nach der Verwarnung wurde die Durchfahrtsstrafe gegen mich ausgesprochen, was für mich vollkommen unverständlich war. Sebastian Vettel hat einmal gesagt, dass die Strecken so gebaut werden müssen, dass man auf ihnen schneller ist als daneben. Ich habe einmal einen Fehler in der Eau Rouge gemacht. Dort ist es sowieso jedes Mal ein Kampf ums Überleben. Wenn man dort Übersteuern hat, versucht man, das Auto abzufangen und dann geht es eben nur noch geradeaus. Ich habe besonders darauf geachtet, dass mir das nicht noch einmal passiert und meines Wissens nach habe ich da auch nicht mehr abgekürzt.