Markus Winkelhock hat schon zwei Mal das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewonnen, während Spa-Francorchamps bislang nur ein Mal auf der Liste seiner Rennerfolge vertreten ist. 2015 stehen die Chancen nicht schlecht, die Ausbeute in Belgien zu verdoppeln: Der GT1-Weltmeister von 2012 startet in einem Audi R8 LMS der nächsten Generation, der von der belgischen Spitzenmannschaft WRT eingesetzt wird. Mit Laurens Vanthoor und René Rast als Beifahrern ist auch auf der Fahrerseite viel Talent für den Klassiker in den Ardennen vorhanden. 2015 war das Rennglück noch nicht auf Winkelhocks Seite, doch was wäre ein besserer Ort als Spa, um dies zu ändern?

War die Saison in den beden Blancpain-GT-Serien bislang eher frustrierend oder erfreulich?
Gerade wenn man in unterschiedlichen Serien fährt, ist es schwierig eine Beurteilung zu treffen. Aber unterm Strich, muss ich sagen, dass die Leistungskurve von Niki [Mayr-Melnhof] in der Blancpain-Sprint-Serie in den letzten Jahren gut entwickelt hat. Er hat einen guten Speed, mit dem er in der Spitze mitfahren kann. Aber wir haben leider immer wieder Punkte verschenkt und einfach Pech gehabt – das war leider im letzten Jahr auch schon so.

Waren die Langstreckenrennen in diesem Jahr zufriedenstellend?
Die Ergebnisse stimmen nicht, aber die Leistung stimmt. In Bathurst sind wir Zweiter geworden, aber wir hätten gewinnen können, wenn der Nissan nicht so schnell auf der Geraden gewesen wäre. Auf dem Nürburgring war der Renngott nicht ganz auf unserer Seite: Wir haben mit drei Minuten geführt, langen auf Titelverteidigungskurs und hätten gewinnen können. Aber auch das zuverlässigste und schnellste Auto kann durch einen Crash ausscheiden. Der einzige Trost ist, dass die Pace da war.

Steigt damit der Druck, in Spa-Francorchamps ein gutes Ergebnis einzufahren?
Bei jedem Wochenende fängst Du von Null an. Zurückzuschauen bringt dir einfach nichts. Außerdem weiß ich, dass ich bei WRT mit den Teamkollegen Laurens Vanthoor und René Rast gut aufgehoben bin. Aber gerade bei einem ‚24er‘ gehört jede Menge Glück dazu, obwohl wir wie auch schon am Nürburgring ein gutes Team und ein gutes Auto haben. Alles andere lässt schwer voraussagen.

Wer sind die stärksten Gegner bei den 24 Stunden von Spa?
Zunächst schauen wir natürlich auf die interne Konkurrenz: Alle vier neuen Audi sind stark besetzt und sowohl Phoenix als auch WRT sind Top-Teams. Und dann muss man schauen, wie gut die anderen Wagen besetzt sind. Bei knapp 60 Autos ist es sicherlich nicht leicht, das Rennen zu gewinnen – das wird kein Zuckerschlecken.