Mehr als 50 Fahrzeuge waren 2003 beim Highlight des Jahres in Spa-Francorchamps gemeldet. Fast zwanzig davon starteten in der stärksten Kategorie der GT-Wagen. Bei den ‚kleineren‘ N-GT-Fahrzeugen hatte der Porsche 996 bislang einen engen Kampf mit den Ferrari 360. 24 Stunden nach dem Start erlebte die Motorsportwelt allerdings eine absolute Sensation: Gesamtsieg für den Freisinger-Porsche von Stéphane Ortelli, Marc Lieb und Romain Dumas.

Das dominierenden Auto des GT-Jahres 2003: der Ferrari 550 Maranello, Foto: Sutton
Das dominierenden Auto des GT-Jahres 2003: der Ferrari 550 Maranello, Foto: Sutton

2003 war das Jahr des Ferrari 550 Maranello: Vor Spa hatten die beiden Italiener Matteo Bobbi und Thomas Biagi bereits fünf Mal in Folge für die BMS Scuderia Italia gewonnen. Für die Hatz zwei Mal um die Uhr waren jedoch viele der teuren GT-Fahrzeuge nicht mit homogenen Fahrzeugbesatzungen ausgestattet.

Da es fast das ganze Rennen lang regnete, stießen viele Piloten - oder die Technik der Wagen - an ihre Grenzen: Lediglich 26 Fahrzeuge wurden am Ende des Rennens gewertet. Das reine Profi-Trio am Steuer des N-GT-Porsche von Freisinger Motorsport hingegen hatte ein ebenso konstantes wie schnelles Rennen.

Was sich zur Hälfte des Rennens andeutete war am Sonntagnachmittag Gewissheit: Ortelli, Lieb und Dumas wurden Gesamtsieger mit acht Runden Vorsprung auf den ersten Ferrari 550 aus der Top-Kategorie.

Die Überraschung ist perfekt: Lieb/Ortelli/Dumas erzielen einen deutlichen Gesamtsieg in Spa, Foto: Sutton
Die Überraschung ist perfekt: Lieb/Ortelli/Dumas erzielen einen deutlichen Gesamtsieg in Spa, Foto: Sutton

Die etablierten GT-Teams wurden gedemütigt und Porsche demonstrierte, über welche Stärke der eigene Fahrerkader verfügte. Die 20 Punkte aus der N-GT-Wertung von Spa gaben auch den Ausschlag für den Fahrertitel von Marc Lieb und den Teamtitel für Freisinger Motorsport.

Geschichte wiederholt sich zwar nicht, aber in der eh schon prallen Rennsportgeschichte Porsches gibt es seit 2015 einen vergleichbaren Fall: Nick Tandy, Patrick Pilet und Richard Lietz siegten im GT-Posche gegen die Daytona-Prototypen der USCC beim Petit Le Mans - auch hier bei strömendem Regen.