Liebe Motorsport-Magazin.com-Leser,

endlich geht es wieder los! Der Start in die neue GP3-Saison in Barcelona steht kurz bevor. Ich steige erneut für ART Grand Prix ins Cockpit und bin schon heiß, wieder Rennen zu fahren. Mein letzter Rennstart ist immerhin schon fast ein halbes Jahr her. Nach meinem guten Debütjahr gehe ich die Saison nun mit wesentlich mehr Selbstvertrauen an. Ich weiß, wo das Team und ich stehen und was möglich ist, wenn es gut läuft und das nötige Quäntchen Glück hinzukommt.

Die Zielsetzung lautet deshalb, dieses Jahr ganz vorn dabei zu sein. Ich möchte schon das eine oder andere Rennen gewinnen, so wie es mir schon in der vergangenen Saison gelungen ist. Um in der GP3 eine Chance auf die Meisterschaft zu haben, kommt es aber nicht nur auf Rennsiege an. Viel wichtiger ist die nötige Konstanz das gesamte Jahr über. Ich habe gelernt abzuwägen, wie viel Risiko ich gehen kann, wenn es um Punkte geht.

Druck im positiven Sinne

Ich kann noch nicht sagen, ob es für mich zusätzlichen Druck bedeutet, als einer der Favoriten in die Saison zu starten. Ich habe da meine eigenen Vorstellungen und mache mir auch selbst etwas Druck im positiven Sinne. Und am Ende des Tages steht eben der Fahrer vorn, der am besten mit dieser Situation umgehen kann. Natürlich möchte ich gern ganz oben stehen, aber da spielen viele Faktoren eine Rolle. Ein wenig Glück gehört immer dazu. Und wenn die Technik mal nicht mitspielt, kann es ganz schnell nach hinten losgehen.

Das Starterfeld der GP3 in dieser Saison ist wieder sehr stark aufgestellt. Es ist schwierig, jetzt schon eine Bewertung abzugeben. Ich denke, dass man erst nach drei Rennwochenenden sagen kann, wer gute Chancen auf den Titel hat. Im vergangenen Jahr fuhren viele sehr gute und vor allem erfahrene Piloten mit, wie Richie Stanaway oder Nick Yelloly.

Marvin ist bereit für seine zweite GP3-Saison, Foto: Kirchhöfer
Marvin ist bereit für seine zweite GP3-Saison, Foto: Kirchhöfer

Spannendes Teamduell mit Ocon

In dieser Saison erwarte ich einige wenige, sehr starke Konkurrenten. Da muss man sicherlich meinen Teamkollegen Esteban Ocon nennen, der im vergangenen Jahr die Formel 3 EM gewonnen hat. Das wird auf jeden Fall ein spannendes Duell zwischen uns beiden ART-Piloten. Auch von Antonio Fuoco erwarte ich einiges.

Nach meinem Rookie-Jahr kann ich die Rennwochenenden nun mit einer anderen Herangehensweise in Angriff nehmen. Letztes Jahr musste ich mich oft erst mal auf die Strecken einschießen, weil ich dort zuvor noch nie gefahren war. Das ist in dieser Saison anders und ich kann sofort damit beginnen, gemeinsam mit den Jungs am Setup des Autos zu arbeiten. Das ist auf jeden Fall ein Vorteil und ich bin sicher, dass wir unter der Saison von der Erfahrung profitieren werden.