Zweimal Dritter, dazu die schnellste Rennrunde: Rennfahrer Marvin Kirchhöfer hat sich in der GP3 Series 2014 eindrucksvoll zurückgemeldet. Beim siebten Saisonlauf der international stark besetzten Nachwuchsserie schaffte der 20-jährige Leipziger, der als größtes Talent im deutschen Motorsport gehandelt wird, im italienischen Monza zweimal als Dritter den Sprung auf das Siegerpodest.

"Ich bin natürlich super zufrieden, wir haben uns am Wochenende kontinuierlich gesteigert. Zweimal Dritter ist ein hervorragendes Ergebnis. Schade, dass ich zuletzt sehr viel Pech hatte und fünfmal in Serie nicht punkten konnte. Ansonsten wäre in der Meisterschaft sicher noch einiges möglich", sagte Kirchhöfer, der in Monza seine dritte und vierte Podestplatzierung in der laufenden Saison einfuhr.

In der Meisterschaft hat sich Kirchhöfer (107 Punkte) damit wieder um zwei Positionen nach vorne geschoben: Nach 14 von 18 Wertungsläufen liegt er als Fünfter nur acht Zähler hinter dem Drittplatzierten.

Kirchhöfer trotzt schlechten Startplätzen

Das Autodromo Nazionale di Monza gehört zu den weltweit aufregendsten Rennstrecken. Die besondere Lage im königlichen Park nordöstlich von Mailand verleiht dem Hochgeschwindigkeitskurs einen ganz besonderen Charakter. In einem extrem spannenden und ausgeglichenen Zeittraining am Samstagmorgen, bei dem gleich sieben Fahrer innerhalb einer Zehntelsekunde blieben, musste sich Kirchhöfer zunächst mit dem achten Startplatz zufrieden geben.

Durfte in Monza zwei Mal auf dem Podest jubeln: Marvin Kirchhöfer, Foto: GP2 Series
Durfte in Monza zwei Mal auf dem Podest jubeln: Marvin Kirchhöfer, Foto: GP2 Series

Das 13. Saisonrennen wurde am Samstagnachmittag gestartet. Aus der vierten Reihe erwischte Kirchhöfer einen hervorragenden Start: Nach der ersten Schikane hatte er sich bereits um vier Positionen verbessert. Im weiteren Rennverlauf lieferte sich der Pilot aus dem französischen ART Grand Prix-Team ein packendes Duell mit dem Rumänen Robert Visoiu um den dritten Platz. Als der Arden-Pilot wegen eines Überholmanövers unter gelben Flaggen mit einer Durchfahrtsstrafe belegt wurde, war der Weg für den Deutschen frei. Kirchhöfer leistete sich keine Fehler und verteidigte Rang drei bis ins Ziel.

Schnellste Rennrunde am Sonntag

Auch am frühen Sonntagmorgen präsentierte sich der Speed Academy-Junior ausgeschlafen und hellwach. Wegen der Reverse-Grid-Regelung – die acht erstplatzierten Piloten des ersten Rennens starten in umgekehrter Reihenfolge – musste er als Sechster aus der dritten Reihe losfahren. Kirchhöfer agierte konzentriert und verbesserte sich schnell bis auf die vierte Position. In der vierten Runde startete der junge Deutsche dann einen vielversprechenden Angriff auf Platz drei. Allerdings machte der Brite Emil Bernstorff die Türe zu, Kirchhöfer musste über den Kerb ausweichen und büßte ein wenig Zeit ein.

In der Folge machte der talentierte Sachse großen Druck auf seinen Vordermann und erzielte dabei sogar die schnellste Rennrunde (1:39.557 Minuten). Im neunten Umlauf zeigte Bernstorff Wirkung: Kirchhöfer nutzte die kurze Schwäche eiskalt aus und eroberte Platz drei. Bedauerlicherweise hatte sich das Führungsduo zwischenzeitlich einen Vorsprung von rund vier Sekunden heraus gefahren. Nach 17 Runden durfte der amtierende deutsche Formel-3-Champion als Dritter über einen weiteren Podestplatz jubeln.