Das Wochenende hatte für das Team aus Niederbayern recht vielversprechend begonnen als Daniel Abt im Qualifikationstraining zwischenzeitlich auf der Pole Position lag. Leider musste der deutsche Fahrer währenddessen bei den technischen Kommissaren anhalten und hat dadurch wertvolle Zeit im Kampf um die beste Startposition verloren. Am Ende belegte Abt Platz vier in seiner Gruppe, da am Ende zu viel Verkehr auf der Strecke war und er dadurch keine schnellere Rundenzeit hinlegen konnte. In Monaco wird das Zeittraining aufgrund der kurzen Streckenlänge in zwei Gruppen eingeteilt, dies bedeutete für Daniel Abt am Ende Platz sieben insgesamt.

Abt wurde nach dem Training zu den Stewards zitiert, die ihn mit einer nachträglichen Strafe wegen Blockierens eines anderen Fahrzeugs auf Platz zehn zurückstuften, hierüber konnte man aus Sicht des Teams und auch aus Daniels Sicht geteilter Meinung sein. Facu Regalia war in der zweiten Gruppe am Start und konnte sich Runde für Runde verbessern. Am Ende belegte der junge Argentinier, der noch nie vorher in Monte Carlo gefahren war, Platz zehn in seiner Gruppe, wurde aber ebenfalls von den Stewards um drei Startplätze zurückgestuft und ging am Freitag nur von Platz 23 aus ins Hauptrennen.

Große Enttäuschung bei Hilmer, Foto: GP2 Series
Große Enttäuschung bei Hilmer, Foto: GP2 Series

Dass in Monaco ein kleiner Fehler, und sei es der eines Konkurrenten, das Aus bedeuten kann, zeigte sich wieder einmal im Hauptrennen am Freitag. Daniel Abt hatte einen ordentlichen Start und befand sich lange Zeit auf Platz neun, bis er von Alexander Rossi durch einen Überholversuch in der Loews Haarnadelkurve ins Aus befördert wurde. Wieder einmal wurde Abt unverschuldet in eine Kollision verwickelt und sein Rennen war vorzeitig vorbei. Für eine von vielen Safety Car Phasen sorgte Facu Regalia bereits in der ersten Runde als er sein Auto nach der Ausfahrt aus dem Tunnel abstellen musste. Regalia kam mit zu hoher Geschwindigkeit an die nächste Schikane und bremste hart ab. Dabei blockierten seine Reifen und sein Motor ging aus. Im Laufe des Rennens musste das Safety Car mehrmals ausrücken und das Rennen wurde zwischenzeitlich nach einer Kollision mehrerer Fahrzeuge, ebenfalls in der Loews Haarnadelkurve, für mehr als eine halbe Stunde abgebrochen.

Die Regularien besagen, dass im Sprintrennen nach dem Rennergebnis des Hauptrennens gestartet wird, was besonders nach den Vorkommnissen am Freitag sehr schmerzhaft war. Da das Überholen in Monaco fast unmöglich ist, war sowohl für Daniel Abt als auch für Facu Regalia mit den Startplätzen 23 und 26 im Sprintrennen das Wochenende bereits gelaufen. Daniel Abt kämpfte sich auf Platz 17 vor, stecke dann aber für den Rest des Rennens im Verkehr fest. Sein Teamkollege Facu Regalia zeigte seine bislang beste Rennleistung und war einer der schnellsten Fahrer im Feld. Er legte konstante und sehr gute Rundenzeiten hin und fuhr ein fehlerfreies Rennen.

Stimmen zum Rennwochenende

Franz Hilmer, Teamchef:
"Das Rennen in Monte Carlo ist und bleibt eine sehr spezielle Veranstaltung. Wie wir gesehen haben, darf man sich keinen Fehler erlauben, sonst landet man in den Leitplanken oder Reifenstapeln und das Rennen ist vorbei. Leider musste dies auch Daniel Abt am eigenen Leib erfahren, als ihn Alexander Rossi, der ein Formel 1 Juniorfahrer ist, an einer Stelle überholen wollte, wo es absolut unmöglich ist zu überholen. Die Loews Haarnadelkurve ist die engste Kurve im gesamten Rennkalender und alle Fahrer wissen, dass man aufgrund des begrenzten Lenkeinschlages eines GP2-Autos die Kurve nicht auf der Innenseite anfahren kann. Leider wusste dies Alexander Rossi anscheinend nicht.

Es ist schier zum Verzweifeln, dass Daniel wieder in eine Situation verwickelt wurde, für die er absolut nichts konnte. Rossi hat nach nicht mal zehn Minuten das komplette Wochenende von Daniel und auch vom ganzen Team zerstört. Er erhielt für dieses Manöver zwar eine Durchfahrtsstrafe, was aber für uns nicht weiter hilfreich war. Zu diesem Zeitpunkt lag Daniel aussichtsreich auf Platz neun und er kämpfte mit den Fahrern unmittelbar vor ihm, was im Hinblick auf die umgekehrte Startreihenfolge der ersten acht Autos vom Hauptrennen für das Sprintrennen möglicherweise die Pole Position bedeutet hätte. Leider war für ihn das Rennen in der elften Runde vorbei und er musste im Sprintrennen von Platz 23 starten und hatte von dort aus keine großen Chancen, um in die Punkte zu fahren.

Facu Regalia musste nach einem Fahrfehler am Freitag wieder einmal sein Lehrgeld bezahlen und musste am Samstag ebenfalls vom Ende des Feldes starten. Im Rennen dann zeigte er eine sehr gute Leistung und war der schnellste Mann auf der Strecke. Facu hat konstant schnelle Rundenzeiten hingelegt und so ist es sehr schade, dass er von so weit hinten ins Rennen gehen musste. Für ihn wären an diesem Wochenende erstmals Punkte im Bereich des Möglichen gewesen. Wir würden jetzt am liebsten den Reset-Knopf drücken und in Spielberg beim nächsten Rennen am Red Bull Ring noch einmal von vorne anfangen. Die ersten drei Rennwochenenden sind nicht so verlaufen, wie wir es uns nach der erfolgreichen Saisonvorbereitung erwartet hatten. Wir alle werden weiter zusammen hart arbeiten und sind uns sicher, dass das auch notwendige Glück bald zurückkehrt und endlich das erwartete Erfolgserlebnis kommen wird."

Daniel Abt, Fahrer #11:
"Das Wochenende hat mit dem siebten Platz im Qualifying recht vielversprechend angefangen auch wenn ich selbst damit nicht ganz zufrieden war weil mehr in mir und im Auto gesteckt hat. Im ersten Rennen hing ich nach einem ordentlichen Start erstmal fest und wollte bis zu den Boxenstopps abwarten, um über die Strategie nach vorne zu kommen. Leider konnte es ein anderer Fahrer wieder nicht abwarten und hat mich ins Aus befördert. Somit war das Wochenende für mich erneut unverschuldet beendet. Wir haben wirklich keinen guten Start bis jetzt in dieser Saison aber wir haben alles was wir brauchen, um vorne dabei zu sein. Manchmal ist Motorsport eben so, aber wir werden weiter an uns glauben und am Red Bull Ring wieder angreifen!"

Facu Regalia, Fahrer #12:
"Im Großen und Ganzen war es ein wirklich schwieriges Wochenende für mich und ich hatte am Freitag ein Problem, weshalb ich keine komplette Runde im Rennen fahren konnte. Aber am Samstag, als wir vom letzten Platz aus gestartet sind, haben wir unser Potenzial zeigen können als wir die meiste Zeit das schnellste Auto auf der Strecke waren. Darüber bin ich sehr glücklich. Wir müssen auf diesem Level weitermachen und hoffentlich haben wir keine Probleme mehr, dann können wir um die Top-Platzierungen mitfahren. Ich hoffe, dass nun endlich der Knoten geplatzt ist und dass wir in Österreich endlich in die Punkte fahren.