Ganz Monaco lag nach einer durchzechten Partynacht vor dem Formel-1-freien Freitag noch in den Betten. Ganz Monaco? Nein. Die Akteure der GP2 gaben auch am Freitag Gas und bestritten im Fürstentum ihr erstes Rennen des Wochenendes - und was für eines! Lediglich 0.6 Sekunden trennten am Ende die Top-Drei. Joylon Palmer siegte vor Mitch Evans und Felipe Nasr.

Die erste Überraschung gab es bereits beim Start: Alle Piloten kamen problemlos durch die ersten Kurven. Noch auf der ersten Runde musste dennoch das Safety Car auf die Strecke, nachdem Facu Regalia aufgrund eines technischen Defekts ausgerollt war. Nach dem Restart entwickelte sich an der Spitze ein spannender Kampf zwischen Spitzenreiter Mitch Evans und Joylon Palmer. Auf der Start-Ziel-Geraden geling Palmer schließlich das entscheidende Manöver: Der DAMS-Pilot zog an Evans vorbei und übernahm die Führung.

Typisch für Monaco: Rote Flagge, Foto: Sutton
Typisch für Monaco: Rote Flagge, Foto: Sutton

Dann war die Jagd des Briten vorerst beendet: Eine Zwischenfall in der Loews-Haarnadel, bei dem Rene Binder seinen Teamkollegen Andre Negrao umdrehte, blockierte die Strecke. Größere Kollisionen blieben zwar aus, um das Chaos zu entwirren unterbrach die Rennleitung das Rennen jedoch mit der roten Flagge.

Palmer: Glück im Unglück

Der Neustart erfolgte hinter dem Safety Car. Palmer hielt seine Führung, gefolgt von Mitch Evans und Stephane Richelmi. Auf dem vierten Rang lag Johnny Cecotto. Während Palmer an der Spitze souverän seine Runden drehte und sich langsam vom Rest des Feldes absetzen konnte, geriet Evans unter Druck.

Als sich Palmer bereits einen soliden Vorsprung erarbeitet hatte, der den Briten auch nach dem Pflichtboxenstopp in Führung gehalten hätte, geriet noch einmal Spannung ins Rennen. Ein Fehler von Julian Leal brachte erneut das Safety Car auf die Strecke. Sofort herrschte Aufregung in der Box: Nicht nur Spitzenreiter Palmer kam zum Stopp, auch der Rest des Feldes - mit Ausnahme von Stoffel Vandoorne und Simon Trummer - steuerte in die Boxengasse. Glück für Palmer: Der Brite reagierte schnell und hielt die Führung hinter Vandoorne, der jedoch nochmal stoppen musste.

Beim anschließenden Restart führte somit Vandoorne, gefolgt von Palmer und Trummer. Mitch Evans lag auf der vierten Position. Doch Stefano Coletti zeigte eine fantastische Leistung: Zunächst zog der Monegasse am fünftplatzierten Felipe Nasr vorbei, wenig später musste sich auch Mitch Evans beugen. Erst an Simon Trummer hatte Coletti zu beißen. Beim Einbiegen auf die Start-Ziel-Gerade kollidierten die beiden sogar und rutschten in die Streckenbegrenzung - das Aus für Coletti und Trummer.

Abt scheidet aus

Pech: Daniel Abt schied aus, Foto: GP2 Series
Pech: Daniel Abt schied aus, Foto: GP2 Series

Joylon Palmer ging unterdessen wieder in Führung, nachdem Vandoorne zu seinem Pflichtboxenstopp abgebogen war. Auf dem zweiten Rang lag Mitch Evans, gefolgt von Felipe Nasr und Johnny Cecotto. Obwohl Evans dem Spitzenreiter in den letzten Runden noch einmal Druck machen konnte, reichte es nicht mehr zu einem Überholmanöver. Joylon Palmer siegte im GP2-Hauptrennen in Monaco. Mitch Evans und Felipe Nasr komplettierten - mit einem hauchdünnen Abstand von 0.6 Sekunden auf Palmer - das Podest.

Johnny Cecotto belegte die vierte Position, gefolgt von Sergio Canamasas und Arthur Pic. Rio Haryanto wurde Siebter. Stephane Richelmi, Adrian Quaife-Hobbs und Tino Ellinas komplettierten die Top-Ten.

Für Motorsport-Magazin.com-Kolumnist Daniel Abt endete das Rennen erneut mit einem Ausfall. Bereits nach zehn Runden landete der Deutsche nach einem Duell mit Alexander Rossi in der Mauer. Zwar bekam Rossi noch während des Rennens eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt, helfen konnte diese dem Deutschen aber nicht mehr: Daniel Abt blieb erneut ohne Punkte.