Während ein Großteil des GP2-Fahrerlagers in den vergangenen Wochen im Mittleren Osten unterwegs war, ein Rennwochenende in Abu Dhabi absolvierte und ein halbes Wochenende in Bahrain versauerte, verfolgte Christian Vietoris das Geschehen in aller Ruhe aus der Heimat.

"Für uns war es die richtige Entscheidung, nicht in Asien zu starten. Wir hätten ohnehin nur eine halbe Stunde freie Testzeit gehabt, da kann man nicht viele Erfahrungen sammeln. Das die beiden Rennwochenende in Bahrain abgesagt wurden, kommt mir natürlich noch mehr entgegen", so Vietoris im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Seit dem letzten Europa-Rennen 2010 saß Vietoris nicht mehr im Cockpit, das neue Auto hat er noch gar nicht bewegt. "Fahrerisch wird sich mit dem neuen Auto und den Reifen nicht viel ändern, es hat sich nur etwas an der Performance getan. Um sich darauf einzustellen, sollten die vier Testtage in Europa noch genügend Zeit bieten."

Racing Engineering war in Abu Dhabi ohnehin vom Pech verfolgt, Vietoris' Teamkollege Dani Clos würgte seinen Motor zwei Mal ab, Neuling Nathanaël Berthon zeigte immerhin gute Leistung - das stimmt auch zuversichtlich.

Standortbestimmung erst in Europa

"Man hat im Ansatz gesehen, dass wir wieder konkurrenzfähig sein sollten", so der Gerolsteiner. "Ich werde noch zum Team runterfliegen, um die Daten des Rennens auszuwerten und ein paar Tage im Simulator verbringen."

Erste Rückschlüsse in Sachen Konkurrenz konnte Vietoris auch schon ziehen. "Lotus ART muss man immer zu den Favoriten zählen, auch Damms und Grosjean haben ein gutes Wochenende gezeigt, obwohl die Testfahrten nicht überragend waren." Einige andere Teams scheinen noch nicht ganz eingespielt zu sein, daher denkt der 21-Jährige auch, dass es eine erste richtige Standortbestimmung erst mit dem Testauftakt in Europa geben wird.