Es erinnert ein wenig an das Design des legendären Jordan 191, mit dem Michael Schumacher im Jahr 1991 sein erstes Formel-1-Rennen in Spa-Francorchamps bestritt: der neue Auftritt des Teams Envision Racing, ehemals bekannt als Virgin Envision Racing. Das langjährige Formel-E-Team präsentierte im Rahmen der Glasgower UN-Klimakonferenz COP26 seinen Boliden für die kommende Saison 2022.

Das zuletzt vorweg in Dunkelblau gehaltene Auto erstrahlt erstmals in einem satten Grün, gemixt mit der letztjährigen Lackierung. Der obere Bereich des Chassis, Teile der Räder und Akzente an den Spoilern weisen ein markantes Grün auf, das im Starterfeld nicht zu übersehen sein dürfte.

"Das neue Design unseres Formel-E-Autos feiert die Eigentümerschaft der Envision Group und würdigt ihren unermüdlichen Ehrgeiz, den globalen Übergang zur Klimaneutralität zu beschleunigen", sagte Teamchef Sylvain Filippi. "Wir sind stolz darauf, im Besitz eines der weltweit führenden, nachhaltig innovativsten Unternehmen zu sein"

Das Grün ersetzt die Farbe rot, die zuletzt im Zuge der Partnerschaft mit Virgin rund um das Fahrzeug erschien. Das von Sir Richard Branson gegründete Unternehmen zählt ab 2022 offenbar nicht mehr zu den Sponsoren des Teams, das mehrheitlich dem chinesischen Unternehmen Envision Group gehört.

Virgin zählte zu den Pionieren der Formel E und war seit der Debütsaison 2014/15 mit dem von Filippi geleiteten Team an Bord der ersten rein-elektrischen Rennserie der Welt. Zwischen 2015 und 2018 zählte DS Automobiles zu den Partnern des in Silverstone ansässigen Teams, bevor die Envision Group ab 2018 mehrheitlich Anteile übernahm.

Foto: Envision Racing
Foto: Envision Racing

In diesem Zuge ging die Mannschaft eine Partnerschaft mit Audi ein und bezog Kundenautos inklusive der Antriebsstränge vom Autobauer aus Ingolstadt. Das letztjährige Aggregat kommt auch 2022 bei Envision Racing zum Einsatz, nachdem sich Audi als Werksteam aus der Formel E zurückgezogen hat. Wie es 2023 mit der Einführung des neuen Gen3-Autos weitergeht, steht offiziell noch nicht fest.

Neben dem Audi-Motor bleibt auch bei den Fahrern alles beim Alten. Die weitere Zusammenarbeit mit Robin Frijns gab das Team bereits Anfang August bekannt. Der Niederländer steht vor seiner vierten Saison beim Team und belegte zuletzt den fünften Gesamtplatz.

Auch Frijns' Teamkollege, Nick Cassidy, soll nach seiner Rookie-Saison an Bord bleiben. Der Neuseeländer, der zuletzt beim DTM-Finale auf dem Norisring für Formel-1-Rückkehrer Alex Albon bei AF Corse-Ferrari einsprang, erlebte ein Debütjahr mit vielen Höhen und Tiefen. Zwei Podestplätze und zwei Pole Positions standen neun punktelose Rennen gegenüber.