Zahlenmäßig waren die deutschen Hersteller in den vergangenen beiden Jahren in der Formel E überlegen. Mit Porsche, Mercedes, Audi und BMW waren vier renommierte Autohersteller aus der Bundesrepublik mit Werksteams in der Elektrorennserie vertreten. Zudem setzten Venturi und Virgin auf Kundenantrieben von Mercedes respektive Audi. Damit hatten zwölf der 24 Piloten einen aus Deutschland stammenden Antriebsstrang im Heck.

Die Konkurrenzsituation weckte offenbar Begehrlichkeiten, die Formel-E-Übertragungen in Deutschland aus der Nische in ein Vollprogramm zu holen. Die Rennserie war von Saison 2 bis Saison 6 beim Spartensender Eurosport zu sehen, wo selten mehr als 100.000 Zuschauer einschalteten. Zur Saison 7 sicherte sich Sat.1 langfristig die Übertragungsrechte für das Free-TV.

Die werksseitigen Ausstiege von Audi und BMW nach der jüngst beendeten sowie von Mercedes am Ende der kommenden Saison sehen die Verantwortlichen bei Sat.1 aber entspannt. "Wir machen uns keine Sorgen um die Zukunft der Formel E", wird 'ran'-Sportchef von DWDL zitiert. "Dass Hersteller gehen, ist im Rennsport ein normaler Prozess, die Teams und die Autos bleiben und bis 2023 wird es auch wieder andere Hersteller geben. Und wir sind uns sicher, dass auch künftig deutsche Formel-E-Piloten um den Titel mitfahren werden."

Erfahrung mit Herstellerausstiegen sammelte Sat.1 bereits im Vorjahr als TV-Partner der DTM. Nachdem Audi und in der Folge BMW das Aus ihrer Engagements am Ende der Saison 2020 angekündigt hatten, stand es zwischenzeitlich nicht gut um die Zukunft der traditionsreichen Rennserie, die nun mit Privatteams und GT3-Sportwagen fortgesetzt wird. Die Existenz der Formel E ist derzeit freilich nicht bedroht. Für die Gen3-Ära ab 2022/23 haben sich bislang sechs Autohersteller eingeschrieben - unter anderem Porsche.

Einschaltquoten bei Berlin-Finale über Durchschnitt

Die Saison endete für Sat.1 am vergangenen Wochenende mit einem neuen Höchstwert. Beim Samstagsrennen erzielte der TV-Sender aus Unterföhring bei München mit 9,3 Prozent den höchsten Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Am Sonntag schalteten 580.000 Zuschauer ein. Dabei handelte es sich um den zweithöchsten Wert des Jahres. Im Jahresmittel schalteten 435.000 Zuschauer zu den Übertragungen der 15 ePrix ein.

Die Zahlen stellen Rösner "sehr zufrieden". Zu DWDL sagte er: "Die Formel E ist packender und unberechenbarer Rennsport. Das hat sie in ihrer ersten Weltmeister-Saison mehrfach eindrucksvoll bewiesen. Das honorieren auch die Fans."