Die Formel E biegt mit den beiden New York ePrix an diesem Wochenende auf die Zielgerade der Saison 2021 ein. Im Anschluss an die sechste Station des Jahres folgen noch die beiden Doubleheader in London (24./25. Juli) und Berlin (14./15. August). Audi und BMW, beide beenden ihre Werkseinsätze am Ende der laufenden Saison 7, haben sich in Form je eines neuen Ersatzfahrers Verstärkung für den Schlussspurt geholt. Der Brite Harry Tincknell heuerte bei Audi hat, BMW holt Werksfahrer Philipp Eng ins Aufgebot für die Elektrorennserie.

Bislang bauten die beiden deutschen Autohersteller auf die Brüder Kelvin und Sheldon van der Linde. Die beiden Südafrikaner starten in diesem Jahr unter anderem in der DTM. Tincknell ersetzt Kelvin van der Linde, den älteren der Brüder. Audis neuer Ersatzmann tritt an, wenn Lucas di Grassi oder Rene Rast nicht einsatzbereit sind. Der aktuelle ELMS- und IMSA-Pilot sammelte beim Rookie-Test der Saison 2019 erste Erfahrungen mit dem Gen2-Boliden. Er drehte 54 Runden, was knapp zwei Renndistanzen entsprach, und belegte mit 1.5 Sekunden Rückstand den 18. Platz bei 23. Teilnehmern. Vor seinem Streckendebüt in der Formel E war er unter anderem bei Nio als Simulatorfahrer tätig. 2018 bestritt er für den Rennstall mit chinesischen Wurzeln den Rookie-Test im Gen1-Auto.

Foto: LAT Images
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Eng wurde im vergangenen Jahr als Anwärter auf das zweite Cockpit bei BMW neben Maximilian Günther gehandelt. Dieses nimmt allerdings Jake Dennis in der laufenden Saison ein. Der Österreicher hat noch keinen offiziellen Test in der Formel E bestritten. Allerdings saß er bei privaten Testfahrten bereits in einem Formel-E-Boliden aus München.

Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com hat der Fahrerwechsel bei BMW folgenden Grund: BMW Motorsport, Sheldon van der Linde und dessen Management haben entschieden, dass der Fokus des Piloten auf der DTM liegen soll. Somit stand bereits im Vorfeld fest, dass der 22-Jährige bei den beiden London ePrix nicht vor Ort sein kann, da sich das Rennwochenende mit dem Event der DTM auf dem Lausitzring überschneidet. Im Zuge dessen erschien es für BMW sinnvoll, Eng bereits in New York und später auch in Berlin als Ersatzfahrer zu benennen, zumal er aktuell wenige Renneinsätze für BMW bestreitet. Der 31-Jährige nahm in diesem Jahr bislang an Läufen der IMSA und der Nürburgring Langstrecken-Serie teil. Zudem war der ehemalige DTM-Fahrer beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring am Start.

Auch Dragon musste umplanen

Die beiden deutschen Werksteams sind nicht die einzigen Formel-E-Rennställe, die ihr Line-Up für die letzten Rennen umplanen müssen. Vor wenigen Tagen gab Nico Müller das Ende der Zusammenarbeit mit Dragon für diese Saison bekannt. Er wurde bereits beim vorherigen Event in Puebla durch Joel Eriksson ersetzt, da sich der Termin mit dem DTM-Auftakt in Monza überschnitt. Der Schwede ist auch für die beiden Rennen in New York beim US-Rennstall gemeldet. Müller will sich auf seine Pflichten als in der DTM und als Audi-Werksfahrer konzentrieren.

Gary Paffett setzt andere Prioritäten. Der Brite gibt 2021 sein DTM-Comeback und ist in der Formel E als Berater für das Mercedes-Werksteam tätig. Bei Überschneidungen beider Rennserien nimmt Maximilian Buhk seinen Platz im Mercedes-AMG GT3 von Mücke Motorsport in der DTM ein.