Nissan e.dams muss bei den bevorstehenden Formel-E-Rennen in Rom (11./12. April 2021) auf seinen neuen Antriebsstrang verzichten. Wie der Autobauer aus Japan mitteilte, wird der neue Motor später als geplant eingesetzt. Ob das beim Double-Header in Valencia (24./25. April) oder sogar erst zum Monaco ePrix am 08. Mai der Fall sein wird, war zunächst unklar.

"Mit Zustimmung der FIA haben wir das Debüt des neuen Nissan e.dams Gen2 Formel-E-Antriebsstrangs aufgrund einer mit Covid verbundenen Verzögerung von Teilen verschoben", teilte Nissan auf Anfrage mit.

Nissan war neben Meister DS Techeetah und Dragon/Penske eines von drei Teams, das die Saison 2021 mit dem Antriebsstrang aus dem Vorjahr in Angriff nahm. Im Zuge einer Kostenreduktion dürfen alle Hersteller der Formel E in der laufenden Saison 7 sowie Saison 8 (2021/22) nur ein einziges Mal einen neuen Motor homologieren.

Nissan hatte sich ebenso wie Techeetah und Dragon für den April-Slot entschieden. Während Letztgenannte jedoch ihren überarbeiteten Motor pünktlich zum Double-Header in Rom einsatzbereit haben werden, müssen die Nissan-Piloten Sebastien Buemi und Oliver Rowland mindestens zwei weitere Rennen mit dem 2019/20er-Paket bestreiten.

Beim Saisonauftakt in Saudi-Arabien Ende Februar lief es mittelmäßig für das Nissan-Duo. Der Brite Rowland beendete die beiden Rennen im Wüstenstaat auf den Plätzen sechs und sieben, während der frühere Formel-E-Champion Buemi komplett leer ausging.

Dass Nissan mit der Entwicklung des aktuellen IM02-Boliden ein Treffer gelungen ist, stellte das Team in der vergangenen und wegen Corona verkürzten Saison unter Beweis. Buemi und Rowland führten den einzigen Autobauer aus Japan in der Elektro-Rennserie zur Vize-Meisterschaft in der Teamwertung.

Bei Nissan lief zum Saisonstart 2021 noch nicht alles nach Maß, Foto: LAT Images
Bei Nissan lief zum Saisonstart 2021 noch nicht alles nach Maß, Foto: LAT Images

Der letztjährige und aktuelle Nissan-Antriebsstrang war eine aus der Not heraus geborene Entwicklung. Zur Einführung der Gen2-Autos 2018/19 hatten die Japaner die Konkurrenz mit einem Twin-Motor geschockt, der sich zwar im Graubereich des Reglements befand, später aber in dieser Form von der FIA verboten wurde. So musste Nissan - sehr zum Unmut des Teams - für die Saison 2019/20 relativ kurzfristig einen komplett neuen Motor entwickeln.

Der innovative Twin-Motor erwies sich zu Beginn als äußerst anfällig für technische Probleme und ließ die Fahrer nicht selten verzweifeln. Mit fortschreitendem Verlauf der Saison zeigte das Paket seine Stärken aber vor allem in den Qualifyings und bescherte Buemi nach einem beeindruckenden Schlussspurt die Vize-Meisterschaft 2019.