BMW bleibt nach dem angekündigten Ausstieg zum Saisonende 2021 in technischer Form der Formel E erhalten. Das Team Andretti wird den Antriebsstrang der Münchner auch in Saison 8 (2021/22) nutzen. Der US-Rennstall von Michael Andretti startet nach der Einigung mit BMW, die schon seit einigen Wochen spekuliert worden war, als unabhängiges Team in der Elektro-Rennserie.

Wie es mit den BMW-Werksfahrern Maximilian Günther und Neuzugang Jake Dennis nach der Saison, die an diesem Freitagabend in Saudi-Arabien beginnt, weitergeht, ist noch nicht geklärt. Der 23-jährige Günther verfügt über einen längerfristigen Vertrag mit BMW sieht seine Zukunft in der Formel E. Für den Autobauer aus München erzielte Günther in seiner Debütsaison zwei Siege in Santiago de Chile und Berlin.

Formel E: BMW zieht den Stecker

BMW führt in der Formel E seit einigen Jahren eine technische Partnerschaft mit Andretti, ab der Saison 5 (2018/19) auch mit einem Werksengagement. Im November vergangenen Jahres hatte der Münchner Vorstand jedoch den Stecker gezogen und den Ausstieg mit erschöpften Möglichkeiten des Technologietransfers für die Serienproduktion begründet.

BMW startet in dieser Saison mit einem neuentwickelten Antriebsstrang, der im Zuge einer allgemeinen Kostenreduktion der Formel E auch 2021/22 zum Einsatz kommen wird. Ab der Saison 9 (2022/23) läutet die Serie mit dem Debüt des leistungsstärkeren Gen2-Autos eine neue technologische Ära ein.

Audi findet keinen Nachfolger

Im Fall von BMW hielt stets das Partner-Team Andretti die Startplatzlizenz. Anders sah es bei Audi und Abt Sportsline aus, wo die Ingolstädter mit dem Werkseinstieg 2017 auch die Lizenz übernommen hatten. Da Audi bis zum Ablauf einer Frist keinen Nachfolger fand, geht die wertvolle Startlizenz nach der Saison 'kostenlos' an die Formel-E-Organisation zurück. Wie es mit Einsatzteam Abt aus Kempten weitergeht, ist offen.

Mit dem Andretti-Deal gehen in der Saison 8 trotz der Abschiede von Audi und BMW mindestens elf der maximal zwölf zugelassenen Teams an den Start. Es liegt nun an der Formel E, einen Nachfolger für Audi zu finden. Wer die Lizenz kauft, muss 2021/22 mit einem der aktuellen Gen2-Boliden antreten. Nicht der ideale Zeitpunkt für einen Neueinsteiger, nachdem nur ein Jahr später das Gen3-Fahrzeug kommt.

"Die Entscheidung, mit BMW als Lieferant für unseren Antriebsstrang in Saison 8 weiterhin zusammenzuarbeiten, ist uns leichtgefallen", sagt Roger Griffiths, Teamchef von Andretti Formula E. "Im Laufe der ersten beiden Saisons als BMW i Andretti Motorsport Werksteam hat er uns zu vier Siegen geführt und dabei seine Zuverlässigkeit und exzellente Effizienz bewiesen. Das Team kennt sich mit dem Betrieb des BMW Racing eDrive03 gut aus. Entsprechend groß sind unsere Hoffnungen, dass Andretti Formula E auch in der letzten Saison der Gen2-Ära sehr konkurrenzfähig sein kann."