Das Team NIO 333 hat seine Fahrerpaarung für die anstehende Saison 7 der Formel E vervollständigt. Neben dem bereits feststehenden Dauerbrenner Oliver Turvey stößt Tom Blomqvist als Neuzugang zur chinesisch geführten Mannschaft. Der ehemalige DTM-Fahrer folgt auf Daniel Abt, der zuletzt das Saisonfinale in Berlin anstelle von Ma Qinghua für NIO bestritten hatte.

Bei den sechs Rennen in der deutschen Hauptstadt im vergangenen August war auch Blomqvist am Start. Der frühere BMW-Werksfahrer ersetzte in den letzten beiden ePrix bei Jaguar seinen britischen Landsmann James Calado. Nun kehrt Blomqvist als Stammfahrer in die Formel E zurück.

Der 26-Jährige blickt auf insgesamt acht Rennen in der Elektro-Rennserie zurück. In der Saison 2017/18 stieg er sechs Mal für das heutige BMW-Werksteam Andretti ins Cockpit, wobei eigentlich eine komplette Saison geplant war. Punkte erzielte Blomqvist nur bei seinem Renndebüt 2018 in Marrakesch, wo er die Ziellinie als Achter überquerte.

Mit Turvey erhält Blomqvist einen der erfahrensten Piloten der Formel-E-Geschichte als Teamkollegen. Der 33-Jährige fuhr bislang 58 Rennen, alle für das NIO-Team mit seinen unterschiedlichen Namensgebungen (China Racing, NextEV TCR, NextEV Nio, NIO Formula E Team). Turvey übernahm während der Sommerpause einen Großteil der Entwicklungsarbeit für den neuen Antriebsstrang, den NIO in den kommenden beiden Saisons nutzen wird.

Teamchef Silk in einer von NIO am Montagabend in den sozialen Netzwerken veröffentlichten Pressemitteilung, die nachträglich entfernt wurde: "Seit dem Finale in Berlin haben wir mit dem NIO 333 001-Entwicklungschassis eine beeindruckende Anzahl von Testkilometern absolviert und mit unserem neuen Antriebsstrangpaket einen vielversprechenden Start in Bezug auf Zuverlässigkeit hingelegt. Ich bin der Meinung, dass wir für die FIA-Weltmeisterschaft in einer hervorragenden Position sind."

NIO blieb in der abgelaufenen Saison 2019/20 als einziges Team ohne Punkte - sicherlich eine Konsequenz eines großen internen Umbruches. Der chinesische E-Autohersteller NIO diente seit September 2019 nur noch als Namenssponsor, das Team wurde an das chinesische Motorsportmanagement-Unternehmen Lisheng Racing verkauft. Wo NIO drauf stand, steckte tatsächlich ein älterer, von Penske aufgebauter und von Hinterherfahr-Team Dragon-Racing genutzter Motor drin.

Von NIO gestellte Mitarbeiter aus der Vergangenheit gab es nur noch wenige in der Teamstruktur. Stattdessen hat Lisheng-Partner '333 Racing' die Zügel übernommen. Verantwortlich zeichnet Vincent Wang als CEO des Formel-E-Teams. Der langjährige Formel-1-Ingenieur Christian Silk ist vom Teammanager zum Teamchef aufgestiegen. Das Entwicklungsteam sitzt im britischen Oxford, Entscheidungen werden in China getroffen.

Nach dem Blomqvist-Deal sind noch zwei Cockpits in der Formel E verfügbar. Mahindra und Dragon werden in dieser Woche ihren jeweils zweiten Fahrer präsentieren. Im Anschluss stehen die offiziellen Vorsaison-Testfahrten in Valencia auf dem Plan. Vom 28. November bis 01. Dezember bereiten sich alle zwölf Teams auf dem permanenten Kurs auf die Saison vor, die am 16./17. Januar 2021 in Santiago de Chile beginnt.

Formel E 2021: Das Starterfeld

TeamFahrerFahrer
TecheetahAntonio Felix da CostaJean-Eric Vergne
NissanSebastien BuemiOliver Rowland
MercedesStoffel VandoorneNyck de Vries
VirginRobin FrijnsNick Cassidy
BMWMaximilian GüntherJake Dennis
AudiLucas di GrassiRene Rast
JaguarSam BirdMitch Evans
PorscheAndre LottererPascal Wehrlein
MahindraAlex Sims?
VenturiEdoardo MortaraNorman Nato
DragonSergio Sette Camara?
NioOliver TurveyTom Blomqvist