Es gab seit einigen Wochen Gerüchte, jetzt hat es Jaguar Racing offiziell vermeldet: James Calado wird die letzten beiden Rennen der Formel-E-Saison in Berlin nicht mehr für das britische Team bestreiten. Bei den abschließenden Läufen der drei Doppel-Rennen in Berlin gibt Tom Blomqvist sein Renndebüt für den Sportwagenhersteller.

Jaguar hatte den ehemaligen DTM-Piloten schon vor dem großen Saisonfinale in der deutschen Hauptstadt mit sechs Rennen innerhalb von neun Tagen als Ersatzmann verpflichtet. Jetzt steigt der Sohn von Rallye-Ikone Stig Blomqvist zum Stammfahrer auf und kehrt damit zurück in die Formel E. Bereits in der Saison 4 hatte er acht Rennen für das BMW-Andretti-Team bestritten.

"Das wird eine große Herausforderung, aber ich nehme sie gerne an", schrieb Blomqvist auf Twitter. "Danke an alle, die mich dabei unterstützt haben und Jaguar für ihr Vertrauen." Blomqvist ist deutschen Motorsport-Fans aus der DTM bekannt, wo er von 2015 bis 2017 54 Rennen für BMW absolvierte und auf einen Rennsieg zurückblickt.

Laut Jaguar sei die Entscheidung wegen einer Terminüberschneidung gefallen. Calado bestreitet parallel die laufende WEC-Saison für das Ferrari-Team AF Corse. Am 15. August - zwei Tage nach dem abschließenden Rennen in Berlin - steht im belgischen Spa-Francorchamps das sechste von acht Saisonrennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft auf dem Programm.

Dass Calado sein Cockpit verlieren würde, hatte sich für Jedermann sichtbar am Sonntagabend angedeutet, als er in der offiziellen Pressekonferenz nach dem Rennen gebeten wurde, ein Fazit zu seiner ersten - und vorerst letzten - Saison in der Formel E zu ziehen.

"Ich hatte bessere Ergebnisse erwartet", sagte der Brite. "Es war keine tolle Saison für mich und Corona hat beim Timing nicht geholfen. Ich kam immer mehr ins Rollen, konnte aber nicht direkt darauf aufbauen. Diese Autos sind sehr anders als GT-Wagen. Es ist sehr schwierig, sich anzupassen."

In seiner ersten Saison in der Formel E erzielte Calado nur zehn Punkte für Jaguar. Bei zwei der bisherigen neun ePrix schaffte es der 31-Jährige in die Top-10. Sein Teamkollege Mitch Evans blickt auf 65 Zähler zurück und zählte bis zu den Rennen in Berlin zu den Titelanwärtern. Auf dem stillgelegten Flughafen Tempelhof erlebte der Neuseeländer jedoch ein Debakel und erzielte nur neun Punkte in den beiden Doppel-Rennen.