Bahnt sich da der Einstieg eines neuen Teams in der Formel E an? Ein Projekt mit dem Namen Scuderia-E drängt offenbar auf ein Engagement zum Jahr 2021 oder 2022. Den Beginn dieser Unternehmung gab am Sonntag der Geschäftsmann Gianfranco Pizzuto auf seinem LinkedIn-Profil bekannt.

"Wir starten offiziell unser Formel-E-Projekt mit dem Ziel, an der Saison 2021 oder 2022 teilzunehmen, je nachdem, wie schnell wir es finanzieren können", schrieb Pizzuto und veröffentlichte dazu ein Bild eines Formel-E-Autos samt nachträglich hinzugefügter Sponsoren-Logos. Der Rennwagen ist kurioserweise mit Pirelli-Reifen bestückt, obwohl in der Formel E Material von Einheitslieferant Michelin zum Einsatz kommt.

Ein Projekt mit dem Namen 'Scuderia-E' gibt es bereits auf dem Markt. Das Unternehmen mit Sitz in Salzburg hat sich hier auf den elektrischen Umbau eines Fiat 500 spezialisiert, wie der Webseite mit nur spärlichen Informationen zu entnehmen ist. Pizzuto war hier laut unterschiedlicher Medienberichte engagiert in einen Weltrekordversuch mit dem Elektro-Fiat.

Pizzuto ist kein Unbekannter in der Welt der Elektrifizierung. Der Südtiroler ist seit 1983 im Geschäft und zählte zu den ersten Investoren der Automobilmarke Fisker, die sich auf den Bau von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben fokussierte. Das von Henrik Fisker gegründete Unternehmen brachte 2011 den Fisker Karma heraus, bevor es in finanzielle Schwierigkeiten geriet und 2014 an den chinesischen Automobilzulieferer Wangxiang für die Summe von 149 Millionen Dollar verkauft wurde.

Pizzuto wurde 2018 zum Botschafter von Jaguar Italien für elektrische Fahrzeuge ernannt. Dies geschah im Zuge der Einführung des Jaguar I-Pace, der im Rahmenprogramm der Formel E mit einem eigenen Markenpokal an den Start geht.

Unterstützt werden soll Pizzutos Formel-E-Projekt von der in der Türkei angesiedelten Firma IMECAR um Gründer Mark Lander. "Mark und sein Unternehmen verfügen über die Kapazitäten bezüglich des Motors und den Wissens um Inverter", sagte Pizzuto zu The Race. "Wir verfügen bereits über ein starkes Netzwerk an Zulieferern, die diese Arbeit übernehmen können. Aus technischer Sicht haben wir die Zutaten."

Um in die Formel E einsteigen zu können, müsste das Projekt einen der vorhandenen Startplätze übernehmen. Laut Reglement dürfen maximal zwölf Teams in der Rennserie engagiert sein, seit dem Einstieg von Porsche zur laufenden Saison 2019/20 ist diese Grenze erreicht.

Als potenzielle Kandidaten für den Verkauf eines Startplatzes gelten das vom US-Amerikaner Jay Penske geführte Dragon-Team, das in den vergangenen Jahren immer wieder mit einer Übernahme durch einen Hersteller in Verbindung gebracht wurde. Auch das Team NIO stand aufgrund finanzieller Schwierigkeiten mehrfach für einen Verkauf zur Debatte.