Stoffel Vandoorne bestreitet derzeit seine zweite Saison in der Formel E. Der Belgier startete für das neue Mercedes-Werksteam mit zwei Podiumsergebnissen beim Auftakt in Saudi-Arabien. Nach drei von 13 Rennen führte er die Gesamtwertung sogar an, aktuell ist er Vierter.

Seit der vergangenen Woche steht fest, dass Vandoorne für Mercedes nicht nur in der Elektro-Rennserie an den Start geht, sondern auch offizieller Ersatzfahrer im Formel-1-Programm des Autobauers ist.

Mit guten Resultaten in der Formel E kann Vandoorne auf sich aufmerksam machen - und zu einem Kandidaten für ein Formel-1-Cockpit bei den Silberpfeilen avancieren?

"Daran denke ich nicht", sagte Vandoorne am vergangenen Wochenende im Rahmen des Mexiko ePrix zu Motorsport-Magazin.com. "Ich kann nur so schnell wie möglich fahren und dabei die bestmöglichen Resultate erzielen. Ich genieße, was ich jetzt mache. Ich versuche, das Formel-E-Team nach vorne zu bringen und hart im Simulator zu arbeiten."

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Vandoornes Priorität genieße aktuell die Formel E. Doch als F1-Ersatzfahrer muss der McLaren-Pilot der Jahre 2016 bis 2018 stets bereit sein, um im Ernstfall das Cockpit von Lewis Hamilton oder Valtteri Bottas übernehmen zu können. Vandoorne ist bei allen Formel-1-Rennen vor Ort, die sich nicht mit einem ePrix überschneiden. Er wird in diesem Jahr also zu 17 Grands Prix reisen.

Ocon nach Jahr als Ersatzfahrer geschwächt

Der 27-Jährige bestritt die vergangene Formel-E-Saison für HWA Racelab, das Team, mit dem Mercedes seinen Einstieg in die Serie vorbereitet hat. "Das ist eine sehr positive Entwicklung", sagte er zur 'Beförderung' bei Mercedes. "Es ist ein weiterer Schritt innerhalb der Mercedes-Familie. Es ist schön, tiefgehender in das Formel-1-Team involviert zu sein."

Im vergangenen Jahr hat Esteban Ocon, Vandoornes Vorgänger als Ersatzfahrer des F1-Teams, ein ähnliches Programm absolviert und als Belastung empfunden. Der Franzose bestritt keine Renneinsätze in anderen Rennserien, füllte aber die Doppelrolle als Simulator- sowie als Test- und Ersatzfahrer aus - ein äußerst intensives Programm mit wenigen freien Tagen.

"Nach dem Test in Abu Dhabi bin ich so leicht wie noch nie in mein Trainingscamp gefahren", sagte der jetzige Renault-Pilot dazu. "Ich war zerstört vom ganzen Jahr. Die Reisen, die Stunden im Simulator und dann an die Strecke zu fahren und Dinge für Mercedes zu machen. Das war verrückt."

Auch Wehrlein bestreitet Doppelprogramm

Vandoorne, der bei Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff einen guten Ruf genießt, wird in diesem Jahr nicht der einzige Pendler zwischen Formel 1 und Formel E sein. Mahindra-Pilot Pascal Wehrlein bestreitet neben seinem E-Engagement parallel ein Testprogramm im Formel-1-Simulator von Ferrari. "Ich bin momentan jede Woche im Simulator", sagte der frühere DTM-Champion und F1-Fahrer zu Motorsport-Magazin.com.

Das Pensum des 25-Jährigen hat sich seit dem vergangenen Jahr, als er erstmals Aufgaben für Ferrari übernahm, erhöht, denn: Inzwischen gehört Wehrleins ehemaliger Simulator-Teamkollege Brendon Hartley nicht mehr der Scuderia an. Der Le-Mans-Sieger aus Neuseeland ist seit dieser Saison Wehrleins Konkurrent in der Formel E, wo er für Dragon-Racing startet.