Das sorgte für einige Verwirrung: Auf einer vom Motorsportweltverband FIA am 01. November 2019 veröffentlichten offiziellen Nennliste für die sechste Saison der Formel E wird das Mercedes-Benz EQ Formula E Team als britisches Team geführt.
'GBR' steht dort als Kürzel für Großbritannien in Klammern hinter dem offiziellen Teamnamen und würde unter anderem bedeuten, dass im Falle eines Rennsieges auf dem Podium die britische Nationalhymne zur Ehrung des Teams abgespielt wird.
Das ist jedoch nicht korrekt, wie Motorsport-Magazin.com erfahren hat. Neueinsteiger Mercedes wird tatsächlich mit einer deutschen Lizenz in der Elektro-Rennserie an den Start gehen. Diese wurde bereits im Sommer dieses Jahres durch den Deutscher Motor Sport Bund (DMSB) ausgestellt.
Heißt: Sollten die Mercedes-Fahrer Stoffel Vandoorne oder Nyck de Vries ein Rennen gewinnen, erklingt während der Podiumszeremonie zunächst die belgische respektive niederländische (Fahrer) gefolgt von der deutschen (Team) Nationalhymne.
Deutsches Team - Teamsitz in Großbritannien
Offenbar war es bei der FIA zu einer Verwirrung gekommen, weil sich der Teamsitz des Mercedes-Benz EQ Formula E Team im britischen Brackley befindet, wo unter anderem Teamchef Ian James arbeitet. Der Antriebsstrang wird in Brixworth gefertigt, das Einsatzteam bildet HWA aus Affalterbach, Kommunikation und Marketing sind in Stuttgart ansässig.
Von Brackley aus operiert auch das Formel-1-Team der Silberpfeile, das seit der Hybrid-Ära ab 2014 alle WM-Doubles gewinnen konnte. In der Formel 1 erklingt im Falle eines Sieges ebenfalls die deutsche Nationalhymne für das Team.
Hymnen-Wirrwarr um BMW
Es war nicht das erste Mal in der Formel E, dass es bezüglich der Nationalitäten zu Unstimmigkeiten kam. Das bekam BMW in der vergangenen Saison zu spüren, als Antonio Felix Da Costa für die Münchner beim Saisonauftakt in Saudi-Arabien siegte.
Nach der portugiesischen Hymne für den Fahrer wurde plötzlich die britische Nationalhymne für das Team abgespielt. Dabei war und ist BMW i Andretti Motorsport mit einer amerikanischen Lizenz in der Formel E eingeschrieben, nachdem der deutsche Autobauer in das US-Team eingestiegen war.
Der Grund für das Hymnen-Wirrwarr: Verantwortliche hatten sich bei der Wahl der Nationalhymne offenbar auf den Teamsitz der Werksmannschaft bezogen. Dieser befindet sich aus logistischen Gründen im britischen Banbury, wie BMW gegenüber Motorsport-Magazin.com bestätigt. Ein zweites Mal passierte dieser Fauxpas nicht, weil BMW kein weiteres Rennen gewann.
Sollte es Mercedes gelingen, beim anstehenden Saisonstart in Saudi-Arabien (22./23. November) eines der beiden Rennen zu gewinnen, bleibt nur zu hoffen, dass diesmal die richtige Platte in den Musikspieler eingelegt wird...
Formel E 2019/20: Offizielle Nennliste
Team | Nation |
---|---|
Audi Sport ABT Schaeffler Formula E Team | Deutschland |
BMW i Andretti Motorsport | USA |
Mercedes-Benz EQ Formula E Team | Deutschland |
TAG Heuer Porsche Formula E Team | Deutschland |
DS Techeetah | China |
Panasonic Jaguar Racing | Großbritannien |
Mahindra Racing | Indien |
Nissan e.dams | Frankreich |
Envision Virgin Racing | Großbritannien |
Venturi Racing | Monaco |
NIO 333 FE TEAM | Großbritannien |
GEOX DRAGON | USA |
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