BMW lässt Maximilian Günther erstmals ans Steuer seines Formel-E-Rennwagens. Der 22-Jährige testet am Dienstag dieser Woche für den Autobauer aus München. Beim Testeinsatz auf dem spanischen Circuit Calafat teilt sich Günther das Auto mit BMW-Werksfahrer Alexander Sims.

Ein möglicher Hinweis auf den Abschied von Antonio Felix da Costa in Richtung Techeetah? BMW hat angekündigt, in den kommenden Wochen und Monaten verschiedene Piloten ins Vorbereitungsprogramm einzubinden, die sowohl im Simulator als auch auf der Strecke Tests absolvieren werden.

Felix da Costa zu Techeetah?

Wie Motorsport-Magazin.com am Rande des Saisonfinals in New York berichtet hatte, gilt Felix da Costa als heißer Kandidat auf die Nachfolge von Andre Lotterer (zu Porsche) bei Meister-Team Techeetah. Während Sims vermutlich noch eine weitere Bewährungsmöglichkeit in der kommenden Saison erhält, schaut sich BMW nach einem möglichen Nachfolger um.

Günther hat in seiner ersten Saison in der Formel E auf sich aufmerksam gemacht. Beim schwächsten Team der Serie, Dragon, überzeugte er mit drei Einzügen in die Superpole und zwei fünften Plätzen in Paris und Bern. Den erfahrenen und hochdekorierten Teamkollegen Jose Maria Lopez hatte der Allgäuer deutlich im Griff - obwohl er drei Rennen in dieser Saison aussetzen musste.

Ein Deutscher für BMW?

Einige Szene-Kenner würden Günther gern im BMW-Cockpit sehen. Wegen seiner bisherigen Leistungen als auch wegen seiner Nationalität. Bereits bei der Vorstellung des Formel-E-Werksprogramms gab es Kritik an BMW, mit Felix da Costa und Sims auf zwei nicht-deutschsprachige Fahrer zu setzen.

Damals wie heute wiegelte BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt entschieden ab. Zuletzt in New York sagte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com: "Wir haben noch nie gesagt, dass wir einen Fahrer danach aussuchen, was für sonstige Kriterien er erfüllt. Er muss schnell sein, zur Marke passen und ein Teamplayer sein, dann funktioniert es und alles andere ist sekundär."

Günther blickt auf eine Vergangenheit als Mercedes-Fahrer zurück, seine Anfänge liegen allerdings bei BMW. Seine Formel-Karriere hatte er 2011 im Formel BMW Talent Cup - dem damaligen Nachwuchsförderungs-Programm von BMW - begonnen und die Saison auf dem zweiten Platz abgeschlossen.

Finale in New York: Unsportliches Verhalten vom neuen Champion?: (14:14 Min.)

Formel E: Zwei Deutsche bereits bestätigt

Zwei deutsche Fahrer sind bereits für die sechste Saison der Formel E, die im November in Saudi-Arabien beginnt, bestätigt. Audi hat den Vertrag von Daniel Abt zur sechsten Saison verlängert. Andre Lotterer kehrt als Fahrer zurück zu Porsche und verlässt nach zwei Jahren Techeetah, das mit Jean-Eric Vergne sowohl die Fahrer- als auch die Hersteller-Meisterschaft gewann.

Pascal Wehrleins Zukunft ist noch nicht sicher. Der Formel-E-Rookie kann sich einen Verbleib in der Elektro-Rennserie - aktuell bei Mahindra - gut vorstellen. Zu Motorsport-Magazin.com sagt er: "Momentan habe ich sehr viel Spaß hier. Wenn ich an die letzten zwei, drei Jahre zurückdenke, habe ich hier den größten Spaß. Und ich weiß nicht, was mir dann wichtiger ist für die Zukunft..."