Was für ein Chaos in Paris! An diesem Samstag erlebte die Formel E das erste Regenrennen ihrer Geschichte - im 53. ePrix der Elektro-Rennserie regnete es nicht nur, es hagelte auch noch. Die Folge: Ein chaotisches Rennen mit zahlreichen Kollisionen, Full Course Yellows und Safety Cars, aus dem schließlich Robin Frijns als Sieger hervorging.

Frijns setzte die kuriose Serie in der laufenden Saison konsequent fort: achter unterschiedlicher Sieger im achten Rennen! Der Niederländer siegte vor Andre Lotterer und Daniel Abt, womit zwei Deutsche das Podest komplettierten. Für Audi-Werksfahrer Abt war es der zehnte Podiumserfolg seiner Formel-E-Karriere.

Hinter Lucas di Grassi erzielte Maximilian Günther mit Platz fünf sein bislang bestes Ergebnis in der Formel E. Der amtierende Champion Jean-Eric Vergne, BMW-Fahrer Antonio Felix da Costa und DTM-Meister Gary Paffett im HWA komplettierten die Top-8.

Im von unzähligen Kollisionen geprägten Rennen rund um den Invalidendom überquerte Felipe Massa die Ziellinie als Neunter. Kurios: Pascal Wehrlein, der zuvor die Pole wegen zu geringer Reifendrücke verloren hatte und von hinten starten musste, staubte als Zehnter noch einen Meisterschaftspunkt ab.

Die Meisterschaft: Robin Frijns ist neuer Spitzenreiter der Formel E. Der Virgin-Pilot hat nach seinem Sieg und dem Extrapunkt für die schnellste Rennrunde 81 Zähler auf dem Konto. Andre Lotterer rückt durch seinen dritten Podestplatz auf die zweite Gesamtposition vor. Der Rückstand auf Frijns beträgt nur einen Punkt. Gesamtdritter ist Antonio Felix da Costa mit 70 Punkten, punktgleich mit Lucas di Grassi.

So lief der Paris ePrix 2019

Die Startaufstellung: Pascal Wehrlein verlor seine zweite Pole Position in der Formel E nachträglich, weil er im Qualifying mit zu geringen Reifendrücken unterwegs war. Stattdessen musste der Mahindra-Rookie das Rennen vom letzten Platz aufnehmen, gleich hinter Teamkollege und Titelanwärter Jerome D'Ambrosio (ebenfalls zu geringer Reifendruck). Stattdessen bildeten Oliver Rowland und Sebastien Buemi eine reine erste Nissan-Startreihe. Robin Frijns und Felipe Massa teilten sich die zweite Reihe. Dahinter folgten mit Max Günther, Andre Lotterer und Daniel Abt drei Deutsche auf den Plätzen fünf bis sieben.

Der Start: Das Rennen begann hinter dem Safety Car, weil die Strecke nach dem vorangegangenen Regen noch etwas feucht war. Bei strahlendem Sonnenschein wurde das Rennen nach einer Runde hinter dem Safety Car freigegeben. Pole-Mann Oliver Rowland beendete die erste Runde als Führender vor Nissan-Teamkollege Sebastien Buemi. In der zweiten Runde dann Drama: Rowland verlor die Kontrolle über seinen Boliden und schlug in die Streckenbegrenzung ein. Buemi übernahm die Führung vor Frijns, Massa und Günther.

Der Fanboost: Daniel Abt, Stoffel Vandoorne, Antonio Felix da Costa, Sebastien Buemi und Felipe Massa erhielten die meisten Stimmen beim Fan-Voting und damit eine Extra-Portion Leistung.

Die Zwischenfälle: In Runde 9 kamen sich Andre Lotterer und Max Günther beim Kampf um Platz vier etwas ins Gehege. Lotterer traf den Dragon-Boliden leicht am Heck und konnte sich durchsetzen. Nur Augenblicke später schnappte sich Lotterer auch noch Vordermann Felipe Massa und übernahm die zweite Position, weil Buemi in Führung liegend mit einem Problem in die Boxengasse abbiegen musste.

28 Minuten nach Rennbeginn dann ein historischer Moment: Regen. In einem Formel-E-Rennen! Im 53. Rennen der Elektro-Serie fing es zum allerersten Mal an zu regnen. Dazu gesellte sich auch noch Hagel - wenn schon, denn schon... Die Rennleitung rief daraufhin eine Full-Course-Yellow-Phase aus, bei der die Autos mit 50 km/h hintereinander herfahren mussten. Nach rund fünf Minuten ließ der Renndirektor wieder grüne Flaggen schwenken.

20 Minuten vor Rennende wurde es chaotisch in Kurve 3: Zunächst kollidierten Sam Bird und Jerome D'Ambrosio. Wenige Augenblickt später wurde an der gleichen Stelle BMW-Pechvogel Alex Sims von Oliver Rowland in die Mauer gedrückt. Auch involviert war Stoffel Vandoorne, der seinen beschädigten HWA-Rennwagen anschließend an der Box abstellen musste.

Die Rennleitung rief daraufhin eine zweite Full-Course-Yellow-Phase aus. Nach einer kurzen Freigabe ging das Chaos munter weiter: Alex Lynn und Edo Mortara kollidierten miteinander, nachdem sich der Italo-Schweizer verbremst hatte. Gleichzeitig erwischte Oliver Turvey mit seinem NIO-Boliden Vordermann Felipe Massa, der sich daraufhin in Turn 1 drehte. Es folgte die dritte Full Course Yellow des Rennens knapp zehn Minuten vor Rennende, bevor das Safety Car ein weiteres Mal ausrückte.

Zwei Minuten vor Ablauf der Zeit gab die Rennleitung das Rennen wieder frei - und wieder krachte es in Kurve 3! D'Ambrosio wurde von Turvey angeschoben und in die Streckenbegrenzung gedrückt. Es folgte die nächste Full Course Yellow, die effektiv das Rennende bedeutete.