Mitch Evans gewinnt den Rom ePrix 2019! In einem atemberaubenden Finish setzte sich der Jaguar-Pilot vor Andre Lotterer durch. Damit kann das britische Werksteam den ersten Sieg in der Formel E feiern. Lotterer hingegen muss weiter auf seinen ersten Sieg warten. Für den DS Techeetah-Pilot war es der dritte Podestplatz in seiner zweiten Saison in der Elektro-Rennserie.

Das Podium komplettierte Stoffel Vandoorne. Damit bescherte der frühere Formel-1-Pilot seinem Team HWA den ersten Podestplatz beim Debüt in der Formel E. Robin Frijns (Virgin) und die beiden Nissan von Sebastien Buemi und Oliver Rowland komplettierten die Top-6 des siebten Saisonrennens.

Das Sieg-Duell zwischen Evans und Lotterer ging bis zur letzten Runde. Der Neuseeländer schaffte es in der Schlussphase mittels des Attack Mode, sich am Deutschen vorbeizudrängeln. Spannend wurde es wenig später, als Evans die Aktivierung seines zweiten Attack Modes zunächst verpasste, weil er die Aktivierungszone nicht korrekt getroffen hatte. Beim nächsten Versuch klappte es dann - und reichte geradeso aus, um Lotterer hinter sich zu halten.

Mit Evans sieht die Formel E den siebten unterschiedlichen Sieger im siebten Saisonrennen. Gleichzeitig haben Fahrer sieben verschiedener Teams einen Sieg verbuchen können. Das nächste Rennen steigt am 27. April in Paris.

47-minütige Rotphase nach Massen-Karambolage

Überschattet wurde das Rennen von einer Massen-Karambolage kurz nach dem Start. Jose Maria Lopez, Gary Paffett und Jean-Eric Vergne knallten ineinander, dahinter standen fünf Autos im Stau. Die Rennleitung brach mit roten Flaggen ab - zum vierten Mal in Folge im siebten Saisonrennen. Nach einer 47-minütigen Zwangspause wurde das Rennen mit einer Restdauer von 42 Minuten hinter dem Safety Car freigegeben.

So lief der Rom ePrix 2019

Die Startaufstellung: In einem zwischenzeitlich verregneten Qualifying sicherte sich Andre Lotterer trotz eines Verbremsers seine erste Pole Position in der Formel E. Jaguar-Pilot Mitch Evans komplettierte die erste Startreihe. Rückkehrer Maximilian Günther fuhr seinen Dragon-Boliden hinter Teamkollege Jose Maria Lopez und Stoffel Vandoorne auf den fünften Startplatz. Die Titelfavoriten, die in Gruppe 1 antreten mussten, kamen nicht über Plätze im hinteren Mittelfeld hinaus. Pascal Wehrlein startete nach einer 5-Platz-Strafe von P14, Daniel Abt nahm das Rennen von der 17. Position in Angriff.

Das Wetter: Regen zum Rennstart laut Wettervorhersage, Regen im Qualifying und Regen eine ganze Weile danach - doch pünktlich zum Rennstart hörte es nach bester Formel-E-Manier auf zu regnen. Damit startete auch das 52. Rennen in der Geschichte der Elektro-Serie nicht im Regen, wenn auch auf nasser Strecke.

Der Start: Ein völliges Chaos. Drei Minuten nach dem Start kam es zu einer Massen-Karambolage, ausgelöst durch Jose Maria Lopez. Der Dragon-Pilot schlug in Kurve 17 in die Mauer ein. Gary Paffett konnte dahinter nicht rechtzeitig ausweichen und wurde auch noch von Jean-Eric Vergne harpuniert. Fünf Autos dahinter kamen ebenfalls nicht weiter. Die Rennleitung brach das Rennen ab - zum vierten Mal in Folge! Nach einer 47-minütigen Unterbrechung ging es mit einer Restzeit von 42 Minuten schließlich weiter.

Die Zwischenfälle: Als hätte ein früher Unfall BMW-Pilot Alexander Sims nicht gereicht, bekam er während des Rennens auch noch eine Strafe aufgebrummt. Wegen eines Wechsels des E-Motors, des Getriebe und des Inverters hätte er eigentlich 60 (sechzig) Strafplätze in der Startaufstellung kassiert. Stattdessen musste er im Rennen eine 10-Sekunden-Stop-And-Go-Penalty absolvieren.

Jose Maria Lopez wurde wegen einer frühen Kollision mit Sam Bird mit einer Durchfahrtstrafe belegt. Zu dieser Entscheidung kam die Rennleitung nach dem Re-Start in Folge der langen Rotphase.

Max Günther kassierte auf Platz acht liegend eine 5-Sekunden-Zeitstrafe, weil er während der Full Course Yellow zu schnell unterwegs war. Wenig später wurde er wegen eines weiteren Vergehens obendrein mit einer Durchfahrtstrafe belegt. Der amtierende Champion Jean-Eric Vergne kassierte in der Schlussrunde ebenfalls eine Durchfahrtsstrafe (Überholen unter FCY) und fiel dadurch aus den Punkterängen.

Die Ausfälle: Gary Paffett konnte das Rennen nach dem Start-Crash nicht fortsetzen. "Schade, gerade bei diesen Bedingungen wäre was drin gewesen", meinte der HWA-Pilot. In Runde 8 war auch für Edo Mortara Feierabend. Der Venturi-Fahrer musste seinen Wagen wegen eines technischen Problems in der Rettungsgasse abstellen.

Es kam noch schlimmer für den monegassischen Rennstall, der von Susie Wolff geleitet wird: Drei Runden nach Mortaras Ausfall musste auch noch Felipe Massa aufgeben und seinen Boliden vorzeitig abstellen. Während Massa von den Marshalls von der Strecke geschoben wurde, rief die Rennleitung eine Full-Course-Yellow-Phase aus.