Nach drei Rennen in der Formel E ist erst einmal Feierabend: Maximilian Günther wird vorerst keine weiteren Renneinsätze für das Team Dragon bestreiten. Das gab der 21-Jährige an diesem Dienstag in einer Pressemitteilung bekannt. Günther soll allerdings weiter Teil des US-Rennstalls bleiben und bei mindestens einem weiteren Rennen in der aktuellen Saison 2018/19 an den Start gehen.

Günther wird laut e-racing365 ab dem kommenden Rennen in Mexiko in eineinhalb Wochen durch den früheren Formel-1-Fahrer Felipe Nasr ersetzt. Laut dem Bericht könnte Günther zum Formel-E-Rennen in Rom am 13. April ins Dragon-Cockpit zurückkehren. Der ePrix in Italien überschneidet sich mit dem Long-Beach-Rennen der US-amerikanischen IMSA-Serie, in der Nasr für Action Express antritt.

Obwohl Günther nach drei Rennen Platz machen muss für den Brasilianer, ist die Beziehung zum Team Dragon weiter gut. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com befindet sich Günther aktuell in Las Vegas, wo er für Teamsponsor und Schuhhersteller Geox einen PR-Autritt absolviert.

Teambesitzer lobt Günther - und holt Nasr

Dragon-Teambesitzer Jay Penske: "Maximilian ist ein bemerkenswerter junger Fahrer. Während seines gesamten Programms bei uns hat er jede Herausforderung hartnäckig angepackt und unzählige Stunden hinter den Kulissen verbracht, um unsere Leistung zu verbessern. Die Auswirkungen, die er in unserer Organisation erzielt hat, zeugen von Reife und Professionalität, die sein Alter übersteigen. "

Penske weiter: "Ich freue mich sehr darüber, dass unsere gemeinsame Reise über dieses Programm hinausgehen wird. Ich freue mich darauf, mit einem so vielversprechenden jungen Fahrer zusammenzuarbeiten, und ich freue mich sehr, dass Maximilian die Möglichkeit hat, zukünftig wieder für uns anzutreten."

Günther fuhr drei Rennen in seiner Rookie-Saison in der Formel E, Foto: LAT Images
Günther fuhr drei Rennen in seiner Rookie-Saison in der Formel E, Foto: LAT Images

Nasr-Deal noch nicht in trockenen Tüchern

Nasr ist für die weiteren Rennen ab Mexiko vorgesehen. Wie einer Team-Pressemitteilung zu entnehmen ist, scheint eine finale Unterschrift unter dem Vertrag aber noch zu fehlen. Das Team befinde sich aktuell in Gesprächen, heißt es, und es werde erwartet, dass Nasr in Mexiko das Cockpit von Günther übernimmt.

"Felipe hat ein unglaubliches Talent gezeigt. Er hat in seinen beiden Saisonen in der Formel 1 29 Punkte erzielt und die IMSA Prototype Championship 2018 gewonnen", sagt Jay Penske. "Er wäre ein unschätzbarer Mehrwert für die sich entwickelnde Geox Dragon-Organisation. Wir würden uns freuen, einen Fahrer seines Kalibers in das Team aufzunehmen. "

Keine Überraschung für Günther

Dass Günther nicht alle Rennen in der Formel E bestreiten würde, sei laut eigener Aussage keine Überraschung gewesen. "Es war von vornherein klar, dass ich mir die ABB FIA Formula E Saison bei GEOX DRAGON mit einem anderen Fahrer teilen werde", hieß es in einer Pressemitteilung. "Ich weiß, dass ich in dieser Saison wieder für GEOX DRAGON Rennen fahren werde. Bis dahin werde ich weiter die Simulatorarbeit übernehmen und dem Team als Test- und Ersatzfahrer zur Seite stehen."

Nasr war schon länger ein Thema bei Dragon, dem Team von US-Unternehmer Jay Penske. Der 39-fache Grand-Prix-Starter war beim zweiten Saisonlauf in Marrakesch Anfang Januar vor Ort und zunächst für den anschließenden Rookie-Test eingeplant. Offenbar wurden sich Nasrs Management und Dragon aber nicht rechtzeitig einig, sodass er auf die offizielle Testmöglichkeit verzichtete.

Nasr, der von 2015 bis 2016 für Sauber in der Formel 1 fuhr, wird das anstehende Rennen in Mexiko ohne Vorbereitung unter realen Bedingungen absolvieren. Der 26-Jährige fährt an der Seite des mehrfachen Tourenwagen-Weltmeisters Jose Maria Lopez für das vergleichsweise kleine Team Dragon, für das Lopez zuletzt in Chile die ersten beiden Meisterschaftspunkte der Saison erzielte.

Max Günther bleibt Dragon als Ersatzfahrer weiter erhalten, Foto: LAT Images
Max Günther bleibt Dragon als Ersatzfahrer weiter erhalten, Foto: LAT Images

Günther: Aufwärtstrend erkennbar

Günther konnte bei den ersten drei Saisonrennen in Saudi-Arabien, Marokko und Chile keine Punkte einfahren. Zuletzt in Santiago de Chile erzielte er mit Platz sieben sein bestes Ergebnis in einem Qualifying. Im Rennen fiel das deutsche Nachwuchstalent auf Platz acht liegend mit technischen Problemen vorzeitig aus.

Günther: "Ich hatte viel Spaß in Santiago de Chile, wo ich nach meinem super Qualifying bis zu meinem Ausfall auch ein starkes Rennen abliefern konnte und ich freue mich, schon bald in den Penske EV-3 zurückzukehren!"