Besser hätte der Werkseinstieg in die Formel E für BMW nicht laufen können: Der Autobauer aus Mümchen feierte beim Saisonauftakt in Saudi-Arabien einen ersten Sieg. Antonio Felix da Costa setzte sich in einem chaotischen und bis zur letzten Runde spannenden Rennen durch und erzielte seinen ersten Sieg in der Elektro-Rennserie.

Der amtierende Champion Jean-Eric Vergne belegte den zweiten Platz - obwohl er zwischenzeitlich eine Durchfahrtsstrafe absitzen musste! Vergne attackierte Felix da Costa bis zum letzten Moment, doch der Portugiese wehrte sich standhaft. Jerome D'Ambrosio bescherte seinem neuen Arbeitgeber Mahindra mit Platz drei eine Podiumsplatzierung zum Einstand.

Andre Lotterer bestätigte die starke Form von Techeetah mit dem fünften Platz. Der Deutsche musste ebenfalls eine Durchfahrtsstrafe antreten, verlor dabei aber ebenso wenig Zeit wie Vergne und arbeitete sich schnell wieder nach vorne. Daniel Abt verbesserte sich im Verlauf des 45-minütigen Rennens von der zwölften bis auf die achte Position und damit in die Punkteränge. Maximilian Günther belegte für Dragon in seinem ersten Rennen in der Formel E den 16. Platz.

Massa und Vandoorne verpassen Punkte

Felipe Massa überquerte die Ziellinie bei seinem ersten Rennen in der Formel E auf dem 14. Platz. Der frühere Formel-1-Vizeweltmeister hatte das Rennen im historischen Teil von Riad von P13 aufgenommen im Team, das Susie Wolff, die Ehefrau von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, führt. Der bei McLaren vor die Tür gesetzte Stoffel Vandoorne erreichte bei seinem Formel-E-Debüt P17 nach einem starken fünften Platz im Qualifying.

So lief das Rennen in Saudi-Arabien

Die Startaufstellung:Antonio Felix da Costa bescherte BMW zum werksseitigen Einstieg gleich einmal die Pole Position. Tom Dillmann verlor seinen zweiten Startplatz nachträglich, weil der NIO-Pilot im Qualifying mehr Runden gefahren war als erlaubt. Dadurch rückten Dragon-Pilot Jose Maria Lopez und Sebastien Buemi im Nissan auf die Plätze zwei und drei nach vorne. Insgesamt fünf Fahrer wurden nach dem Qualifying bestraft und nach hinten versetzt, darunter auch Lucas di Grassi wegen Überschreitung der erlaubten Energie.

Der Start: Antonio Felix da Costa verteidigte seine Pole Position beim Start. Dahinter drückte sich Sebastien Buemi vorbei an Jose Maria Lopez auf den zweiten Platz, bis es erstmals krachte: Venturi-Pilot Edo Mortara landete mit seinem Rennwagen in der Streckenbegrenzung. Sein Teamkollege Felipe Massa verbesserte sich hingegen vom 13. bis auf den 10. Platz. Ebenfalls stark: Andre Lotterer, der vom 7. bis auf den 4. Platz nach vorne stürmte und seinen Techeetah-Teamkollegen Jean-Eric Vergne jagte. Daniel Abt fuhr nach den ersten Runden auf P11, Maximilian Günther belegte den 19. Platz.

Der Fanboost: Erstmals in der Geschichte der Formel E erhielten 5 statt wie bisher 3 Fahrer den Fanboost. Die Fahrer mit den meisten Fan-Stimmen waren die beiden Formel-E-Rookies und ehemaligen Formel-1-Piloten Stoffel Vandoorne und Felipe Massa. Auch dabei war das Audi-Duo Daniel Abt/Lucas di Grassi sowie Pole-Setter Antonio Felix da Costa im BMW.

Der Attack Mode: Die Fahrer durften - ja, mussten sogar - erstmals in der Formel E den neuen Attack Mode einsetzen. Die FIA gab kurz vor dem Rennstart bekannt, dass der Zusatz-Boost zweimal 4 Minuten während des Rennens eingesetzt werden muss. Jedem Fahrer standen fünf Versuche zur Verfügung, die Aktivierungszone korrekt zu durchfahren, um 225 statt der im Rennen üblichen 200 kW zu nutzen.

Die Zwischenfälle: Großes Drama in der 22. Rennrunde: Nacheinander wurden dem Führenden Jean-Eric Vergne, dem Drittplatzierten Andre Lotterer, Felipe Massa, Gary Paffett und Alexander Sims Durchfahrtsstrafen aufgebrummt! Alle Fahrer mussten eine Durchfahrtsstrafe antreten und fielen geschlossen zurück. Wofür genau die Strafen verteilt wurden, teilte die Rennleitung zunächst nicht mit.

Die Ausfälle: Felix Rosenqvists kurzzeitige Rückkehr in die Formel E war ebenso schnell wieder beendet. Der Ersatzmann von Pascal Wehrlein bei Mahindra rollte in der 8. Runde aus. Dem Schweden, der 2019 in der IndyCar-Serie startet, gelang es noch, seinen Boliden rückwärts in die Rettungsgasse zu befördern.

Gary Paffetts erstes Rennen in der Formel E war nach bereits 9 Runden beendet. Der amtierende DTM-Champion blieb mit seinem HWA-Rennwagen auf der Strecke liegen und musste vorzeitig aufgeben. Bitterer Rückschlag in Runde 25 für das kleine Dragon-Team: Jose Maria Lopez fiel auf Platz fünf liegend wegen einer gebrochenen Hinterradaufhängung aus. Das führte zu ersten Safety-Car-Phase des Rennens sieben Minuten vor Schluss.

Der Re-Start: Der Führende da Costa und Vergne auf P3 holten sich kurz vor dem Ende der Safety-Car-Phase ihren Attack Mode, bevor das Rennen wieder freigegeben wurde. Der amtierende Champion setzte sich mit der Zusatz-Power gegen Vordermann D'Ambrosio durch und eroberte den zweiten Platz. Evans, Buemi und Lotterer folgten auf den Plätzen vier bis sechs. Rowland und Abt belegten die weiteren Plätze in den Top-8.