Simona de Silvestro kehrt in die Formel E zurück. Jedoch nicht als Stammfahrerin, sondern in neuer Rolle als Testpilotin. Die Schweizerin schließt sich Venturi an, das von Teamchefin Susie Wolff geleitet wird. De Silvestro fuhr seit 2016 in der australischen Supercar-Series, ab sofort wird sie vorranging im Venturi-Hauptquartier in Monaco im Simulator sitzen.

Vor allem in der Formel E ist die Arbeit am Simulator auch während der Rennwochenenden essenziell. Aufgrund des kurzen Ein-Tages-Formats haben die Fahrer und Ingenieure an der Strecke kaum Zeit, sich mit allen Bedingungen vertraut zu machen. Da hilft der zusätzliche Fahrer im Simulator, der parallel zur Strecken-Action seine virtuellen Runden dreht und so das Team live unterstützt.

De Silvestro arbeitet in ihrer neuen Rolle den Stammfahrern Felipe Massa und Edoardo Mortara zu, wenn die Saison am 15. Dezember in Riad, Saudi-Arabien beginnt. Die alten Gen1-Autos kennt die 30-Jährige aus ihrer Zeit als Stammfahrerin in der Formel E. 2015 fuhr sie beim Saisonfinale in London für Andretti. In der darauffolgenden Saison bestritt de Silvestro die gesamte Saison für das US-Team und fuhr beim Rennen in Long Beach als Neunte in die Punkte.

"Seit ich in der zweiten Saison an den Start gegangen bin, habe ich die Formel E im Auge behalten", sagte die von vielen Experten als talentierteste Rennfahrerin der Welt angesehene de Silvestro. "Die Ankunft des neuen Gen2-Autos stellt einen großen Meilenstein für die Serie dar. Ich bin sehr glücklich, zu dieser aufregenden und wichtigen Zeit wieder aktiv zu sein. Die nächsten zwölf Monate werden mit der Formel E als auch meinen Supercars-Verpflichtungen sehr anstrengend sein, aber ich bin bereit dafür die Herausforderung."

Teamchefin Susie Wolff freut sich über eine weitere Dame im Team: "Wir freuen uns sehr, Simona an Bord begrüßen zu dürfen. In ihrer Rolle als Testfahrerin hat sie eine wichtige Rolle bei unseren Rennvorbereitungen. Ihr Hintergrund und ihre Erfahrung werden ihr sehr zugute kommen. Simona ist eine echte Teamplayerin und Fahrerin, mit der ich gerne arbeiten wollte."

Wolff, die Ehefrau von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, hatte schon im Vorfeld angekündigt, künftig gern auf Frauen im Team zu setzen. "Ich werde schauen, weibliche Talente zu finden und versuchen, sicherzustellen, dass sie ihre Chance bekommen", sagte die Schottin zu Motorsport-Magazin.com. "Bei Venturi haben wir ohnehin schon eine fantastische Teammanagerin und weitere tolle Mitarbeiterinnen. Dass unser Team so unterschiedlich aufgestellt ist, sehe ich als großen Vorteil."