Die Meister der Formel-E-Saison 2017/18 stehen seit dem Frinale in New York fest. Techeetah-Pilot Jean-Eric Vergne gewann zum ersten Mal die Fahrer-Meisterschaft und löste Audi-Pilot Lucas di Grassi ab. In der Team-Wertung setzte sich Audi in seiner ersten Saison als Werksmannschaft mit zwei Punkten Vorsprung gegen Privat-Team Techeetah durch. In den drei Jahren zuvor war stets Renault e.dams erfolgreich gewesen.

Neben diesen beiden Meisterschaften wurden auf der abschließenden Gala in New York weitere Preise verteilt, die sich die Gewinner ins Regal stellen dürfen.

Wow-Moment des Jahres: Daniel Abt

Zum ersten Mal wurde in dieser Saison ein Mitglied der Formel-E-Familie mit diesem Award ausgezeichnet. Dabei geht es um einen atemberaubenden Moment, einem Anschein der Perfektion oder ganz einfach einen Moment, der noch lange in Erinnerung bleiben wird. Der Preis ging an Daniel Abt für seinen umjubelten Sieg beim Heimrennen in Berlin.

In Tempelhof gelang Abt der erste Grand Slam in der Geschichte der Formel E: Pole, Sieg, schnellste Runde und jede einzelne Rennrunde angeführt. Zudem holte der Kemptener nach Sebastien Buemi als erst zweiter Fahrer überhaupt die maximale Punkteausbeute von 29 Zählern.

Wow: Daniel Abt staubt einen Award ab, Foto: LAT Images
Wow: Daniel Abt staubt einen Award ab, Foto: LAT Images

Fanboost-Award: Sebastien Buemi

Ausgezeichnet wird der Fahrer, der während der Saison die meisten Fanboost-Votings gewonnen hat. Nur in der Formel E haben die Fans einen kleinen Einfluss auf das Renngeschehen, indem sie bei einem Voting für ihren Lieblingsfahrer stimmen können. Die drei Fahrer mit den meisten Stimmen erhalten im Rennen einen Zusatz-Boost, mit dem sie zusätzlich 100 Kilojoule in einem Leistungsfenster zwischen 190 und 200 kW beliebig einsetzen dürfen (ca. 40 PS).

Der Sieg beim Fanboost-Award ging an Sebastien Buemi - wohl nicht allzu sehr zur Freude von Daniel Abt, der sich schon einmal laut über das Abstimm-System in der Formel E beschwert hatte. In der abgelaufenen Saison erhielt Buemi in 10 von 12 Rennen den Fanboost. Abt belegte knapp dahinter mit 9 Fanboosts den zweiten Platz. Platz drei ging an Lucas di Grassi mit 6 Fanboosts.

Sebastien Buemi bekommt den Fanboost Award, Foto: LAT Images
Sebastien Buemi bekommt den Fanboost Award, Foto: LAT Images

Best Social Media Award: Virgin Racing

Wer da wohl entschieden hat? Der Preis für den besten Inhalt aus der Formel E in den sozialen Medien ging an DS Virgin. Vor dem Rennen in Rom lieferten sich Sam Bird und Teamkollege Alex Lynn ein Fahr-Duell durch die Innenstadt mit kleinen Elektro-Autos. Auf ihrem Weg mussten sie an der Seite der Moderatoren Nicki Shields und Jack Nicholls kleine Aufgaben lösen. Wir meinen: Nettes Video, aber nicht unbedingt der große Kracher.

Formel E: Virgin-Duo mit Nicki Shields unterwegs in Rom: (07:42 Min.)

Fahrer-Wertung: Jean-Eric Vergne

Jean-Eric Vergne gelang mit dem Gewinn der Meisterschaft eine kleine Sensation - wer hätte schon gedacht, dass ein Fahrer aus dem kleinen Techeetah-Team den Titel holen würde? Letztendlich hat Vergne die Meisterschaft voll verdient, wie auch seine Rivalen anerkennend feststellten. Der Franzose punktete in allen 12 Saisonrennen, landete dabei 11 Mal unter den besten Fünf.

Sechsmal fuhr Vergne aufs Podest, dabei sprangen vier Siege heraus. Am Saisonende hatte Vergne 54 Punkte Vorsprung auf Vorjahres-Champion Lucas di Grassi, der sich im letzten Moment den Vize-Titel sicherte.

Jean-Eric Vergne mit Liv Tyler und Alejandro Agag, Foto: LAT Images
Jean-Eric Vergne mit Liv Tyler und Alejandro Agag, Foto: LAT Images

Team-Wertung: Audi

Audi hat seine erste Saison als Hersteller in der Formel E versöhnlich abgeschlossen. Auf der letzten Rille holten Lucas di Grassi und Daniel Abt in New York die Team-Meisterschaft. Und das im knappsten Saisonfinale der Geschichte: Mit nur zwei Punkten Vorsprung setzte sich Audi vor Techeetah, dem einzigen Privat-Team in der Formel E, durch.

In New York bewies Audi einmal mehr seine wahre Stärke. Vier Podestplätze in den beiden Rennen, darunter ein Doppelsieg, und insgesamt 78 von maximal 94 möglichen Punkten führten aus einem fast uneinholbaren Rückstand letztendlich zu zwei Punkten Vorsprung.

Großartig! Allan McNish im Schottenrock mit Jean Todt, Foto: LAT Images
Großartig! Allan McNish im Schottenrock mit Jean Todt, Foto: LAT Images

Fun Fact am Rande

Diese kleine Anekdote von der Meister-Gala in New York wollen wir an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen. Am Tag danach wand sich Sam Bird auf Instagram an seine Fans. Das Problem: Der Brite hat seine Trophäe für den dritten Platz in der Meisterschaft verloren! Sam auf Instagram: "Letzte Nacht habe ich dummerweise meine Trophäe für den dritten Platz auf der Afterparty gelassen. Es wurde jemand gesehen, der die Veranstaltung mit der Trophäe verlassen hat. Hat dazu jemand Informationen, wer das war?

Daniel Abts Antwort auf Instagram: "Ich hab sie mitgenommen und gegen einen leckeren Weg-Döner getauscht. Sorry, Kumpel"

Da hatte Sam Bird seine Trophäe noch..., Foto: LAT Images
Da hatte Sam Bird seine Trophäe noch..., Foto: LAT Images