Formel E: Nico Rosbergs ganzer Run im GEN2-Auto mit Teamfunk! (08:44 Min.)

Nico Rosberg war der große Star beim Formel-E-Rennen in Berlin am vergangenen Wochenende. Der Formel-1-Weltmeister von 2016 fuhr die ersten öffentlichen Runden mit dem brandneuen Generation-2-Rennauto und unternahm mit dem Boliden sogar eine kleine Ausfahrt mitten durch die Berliner Innenstadt. Es war das erste Mal seit rund eineinhalb Jahren, dass Rosberg wieder den Rennoverall überstreifte. "Ein emotionaler Moment", fand der frühere Mercedes-Pilot.

Dabei will es Rosberg allerdings belassen. Immer wieder hatte es Gerüchte gegeben, dass er mit dem Einstieg von Mercedes in die Formel E zur Saison 2019/20 ins Cockpit zurückkehren könnte. Für die Stuttgarter wäre das Rosberg-Comeback natürlich der Jackpot aus Marketing-Sicht, doch der wiegelte in Berlin deutlich ab.

"Nein, ich bin sehr happy mit meiner Karriere und hatte den perfekten Abschluss", versicherte Rosberg. "Jetzt kommen andere Abenteuer." Vielleicht in der Formel E? Seit einer ganzen Weile engagiert sich Rosberg als Investor in der ersten rein-elektrischen Rennserie der Welt. Wenn nicht ins Rennauto, dann vielleicht als Teamchef an den Kommandostand?

Susie Wolff als Teamchefin?

Rosberg zu weiteren möglichen Engagements: "Im Moment bin ich happy, wo ich bin. Ansonsten habe ich noch nicht darüber nachgedacht. Hier geht es mir nur darum, Werbung für die Formel E und das neue Auto machen." Heißes Gerücht in diesem Sinne: Susie Wolff, die Ehefrau von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, soll kommende Saison Teamchefin in der Formel E werden.

Seit seinem unerwarteten Rücktritt aus der Formel 1 Ende 2016 hat sich Rosberg zahlreichen Projekten gewidmet. Unter anderem tauschte er sich auf Innovations- und Digital-Konferenzen aus, unterstützte eine Weile Robert Kubica bei dessen Ambitionen auf eine Rückkehr in die Formel 1 oder tritt als F1-Experte bei RTL und Sky auf. Zuletzt in Monaco fuhr er gemeinsam mit Papa Keke Demorunden in den jeweiligen Weltmeister-Boliden.

Sicherlich wird sich Rosberg nach Hongkong und Berlin auch in Zukunft bei der Formel E vor Ort blicken lassen. Allein schon wegen seines Engagements als Testimonial für Serienausstatter Hugo Boss. Rosberg und die Formel E: Das scheint zu passen. "Für mich war klar, dass das Ding durch die Decke gehen würde", sagte er. "E-Mobilität ist die Zukunft, das hat sich bewahrheitet. Jetzt kommen all die Hersteller, das ist eine tolle Zeit für die Formel E und ich bin stolz, ein Teil davon zu sein."

So holte Agag Rosberg in die Formel E

Mit Rosberg hat Formel-E-Boss Alejandro Agag vielleicht nicht den größten, sicherlich aber den bekanntesten Investor an Land gezogen. Erstmals erzählte der Spanier nun, wie er mit Rosberg in Kontakt gekommen war. Die beiden trafen sich ausgerechnet auf der FIA-Gala in Wien im Winter 2016 - dem Abend, an dem Rosberg völlig überraschend sein Karriereende bekanntgegeben hatte.

Agag: "Ich war gerade auf dem Weg nach Wien, als ich die Nachricht erhielt, dass Nico zurückgetreten ist. Ich war dann vor Ort und wer steht vor mir? Nico und seine Frau! Als ich Nico gesehen habe, war mir klar, dass ich ihn in die Formel E bekommen muss... Wir saßen dann beim Abendessen, seine Frau schaut mich an, ich stelle mich vor uns sage, dass ich gern mit Nico sprechen würde. Sie zu mir: 'Denken Sie nicht mal dran! Der fährt kein Rennauto mehr!' Ich daraufhin: 'Ich weiß noch nicht, was genau er bei uns machen kann. Aber ich hätte ihn gern in der Formel E'.