Heimsieg! Daniel Abt gewinnt den Berlin ePrix 2018 und feiert seinen zweiten Sieg in der Formel E nach dem Rennen in Mexiko. Ganz souveräne Vorstellung des Fan-Lieblings auf dem stillgelegten Flughafengelände Tempelhof: Abt hatte zuvor seine zweite Pole Position in der Formel E herausgefahren. Sein späterer Sieg war zu keiner Zeit gefährdet.

"Ich hatte schon ein gutes Gefühl und das hat sich bestätigt. Hier war so eine positive Stimmung bei meinem Heimspiel. Ich fühlte mich sehr zuversichtlich. Beim Qualifying lief alles perfekt und da wusste ich, dass wir hier was holen können. Nachdem Vergne zuletzt sein Heimrennen in Paris gewonnen hatte, habe ich ihm gesagt, dass ich das auch mal erleben möchte." , freute sich Abt.

Das Podium: Besser hätte es für Audi beim einzigen deutschen Rennkalender der Saison nicht laufen können: Mit Lucas di Grassi gelang dem Werksteam sogar ein Doppelsieg in der Hauptstadt. Der doppelte Erfolg von Abt und Teamkollege di Grassi war der erste Doppelsieg der Ingolstädter in der Formel E. Der amtierende Champion di Grassi sicherte sich gar seinen vierten Podestplatz in Folge. Beim Zieleinlauf hatte er mehr als 5 Sekunden Rückstand auf Sieger Abt.

Während an der Spitze alles schnell geklärt war, ging es beim Kampf um Platz drei richtig rund. Eine Weile sah Oliver Turvey wie der dritte Mann auf dem Podium aus, bis sich ab Runde 30 ein echter Dreikampf entwickelte. Als Sieger ging Jean-Eric Vergne hervor, der sich erst Turvey und wenig später auch Sebastien Buemi schnappte. Für den Meisterschaftsführenden Vergne war es der fünfte Podestplatz im neunten Saisonrennen.

Interview: Daniel Abt über Berlin & Emily Ratajkowski (06:01 Min.)

Die Punkteränge: Sebastien Buemi gelang es nicht mehr, Vergne anzugreifen. So musste sich der Renault-Pilot mit dem vierten Platz zufriedengeben. Oliver Turvey und Jaguar-Pilot Mitch Evans überquerten die Ziellinie als Fünfter und Sechster. Die Titelchancen von Sam Bird (Virgin) sind nach Platz sieben nur noch marginal. Maro Engel fuhr ein weiteres Mal in die Punkte und sicherte sich den achten Platz. Mit Andre Lotterer und Nick Heidfeld auf P9 und P10 fuhren erstmals alle vier Deutschen in die Punkteränge.

Die Startaufstellung: Daniel Abt startete zum zweiten Mal in seiner Formel-E-Karriere von der Pole Position. Zuletzt stand der Audi-Pilot beim Rennen in Long Beach 2015 auf dem ersten Startplatz. Hinter Abt sicherte sich NIO-Pilot Oliver Turvey Startplatz zwei. Der Meisterschaftsführende Jean-Eric Vergne belegte im Qualifying den dritten Platz vor Jerome D'Ambrosio und dem aktuellen Champion Lucas di Grassi.

Der Start: Daniel Abt verteidigte die Pole Position souverän vor Oliver Turvey. Dahinter schnappte sich Jerome D'Ambrosio zunächst Jean-Eric Vergne, bis sich dieser wenig später die dritte Position zurückerkämpfte. Großer Verlierer der Startphase war Felix Rosenqvist, der weit rauskam und vom sechsten auf den 15. Platz zurückfiel. Einen guten Start erwischte unterdessen Maro Engel, der nach wenigen Runden auf dem neunten Platz fuhr - der Venturi-Pilot und Vierte beim Paris ePrix war von P13 ins Rennen gegangen.

Der Fanboost: Immer wieder Daniel Abt! Der Kemptener erhielt ein weiteres Mal in dieser Saison den Fanboost. Abt war ohnehin der Star in Berlin, wurde von den Fans geradezu frenetisch bejubelt. Sebastien Buemi kam ebenfalls ein weiteres Mal in den Genuss des Fanboost, der es einem Fahrer erlaubt, für einen bestimmten Zeitraum 100 Kilojoule zusätzliche Leistung freizuschalten. Dritter Fanboost-Sieger im Bunde war Felix Rosenqvist.

Die Autowechsel: Oliver Turvey war in Runde 21 der erste Fahrer, der die Boxengasse für den Wechsel aufs zweite Auto ansteuerte. Der NIO-Pilot lag auf Platz drei, als ihm langsam aber sicher die Energie ausging. Der Rest des Feldes folgte in den folgenden beiden Runden. Diesmal keine größeren Dramen bei den Boxenstopps: Abt behielt die Führung vor Audi-Teamkollege di Grassi und Turvey. Ordentlich Zeit in der Box verloren Buemi und Vergne. Dem Viertplatzierten Buemi fehlten nach dem Stopp knapp 13 Sekunden auf Spitzenreiter Abt. Heidfeld und Engel verließen die Boxengasse auf den Positionen 10 und 11.