Wenn das keine Motivation vor dem Heimrennen in Berlin ist: Maro Engel hat beim Paris ePrix das beste Ergebnis seiner bisherigen Karriere in der Formel E erzielt. Der Venturi-Pilot fuhr in der französischen Hauptstadt auf Platz 4, verpasste seinen ersten Podestplatz nur um Zehntelsekunden. Starke Performance des 32-Jährigen: Im Qualifying war er in die Superpole eingezogen und qualifizierte sich als Vierter.

In Paris immer an Engels Seite: die schwangere Ehefrau Steffi. Sie begleitete Maro am Rande des Rennwochenendes. Und das nicht ohne Grund: Die beiden sind inzwischen seit 10 Jahren ein Paar. Dieses Jubiläum genossen die werdende Mutter und Engel mit ein paar Tagen Auszeit nach dem Rennen in Paris.

Mit Frau und Kind vor Ort zum besten Karriere-Ergebnis in der Formel E - künftig ein Pflichttermin für Steffi? Engel zu Motorsport-Magazin.com: "In Berlin und Zürich wird sie sicher auch dabei sein. Das war das erste Mal, dass Frau und Tochter mit mir an der Strecke waren. Ich hoffe, der Kleinen hat's im Bauch auch gefallen. Die beiden scheinen mir auf jeden Fall Glück zu bringen."

Engel befindet sich nach einer schwierigen ersten Saisonhälfte im Aufwind. Der Wahl-Monegasse holte in den letzten drei Rennen jeweils Punkte, liegt in der Fahrerwertung nun auf Platz 12. Direkt davor: Venturi-Teamkollege Edoardo Mortara, bei dem nach dem Hongkong-Podest beim Auftakt nicht mehr allzu viel rund lief.

"Nach dem schwierigen Saisonauftakt war das ein Motivationsschub auch fürs Team", sagte Engel. "Ein gutes Ergebnis, wenn auch knapp am Podium vorbei. Den Schwung wollen wir nach Berlin mitnehmen. Eigentlich war ich in Hongkong ja schon Vierter, aber da haben wir eine nachträgliche Strafe bekommen." Engels zuvor bestes Resultat war P5 beim Monaco-Rennen 2017 gewesen.

Steffi und Maro Engel sind seit 10 Jahren ein Paar, Foto: Motorsport-Magazin.com
Steffi und Maro Engel sind seit 10 Jahren ein Paar, Foto: Motorsport-Magazin.com

Beinahe wäre für Engel in Paris noch mehr drin gewesen. Beim dramatischen Finish in der letzten Runde, als Sam Bird Vordermann Andre Lotterer unglücklich ins Heck krachte, war Engel Gast in der ersten Reihe: "Das ist genau vor mir passiert. An Andre kam ich dann vorbei, aber Sam hat sich vor mir auf drei Rädern ins Ziel gerettet und ist Dritter geworden."

Eine Weile kämpfte Engel auch mit Lucas di Grassi, musste sich dem amtierenden Champion aber letztendlich geschlagen geben. Der Audi-Pilot konnte zwei Runden länger auf der Strecke bleiben, bis er ins zweite Rennauto wechselte. Das reichte aus, um Engel zwischenzeitlich den vierten Platz abzuluchsen. Dabei half, dass di Grassis Boxenstopp rund vier Sekunden schneller war als der von Engel.

Der Venturi-Pilot: "Es wäre vermutlich eh schwierig geworden, Lucas zu halten. Es ist ziemlich deutlich, dass die beiden Jungs in dem Auto einen ziemlichen Pace-Vorteil haben. Ich bin aber happy, dass ich Buemi hinter mir halten konnte. Am Ende war ich auch nah an Sam Bird dran, habe unter Druck aber einen kleinen Fehler gemacht. Den vierten Platz nehmen wir trotzdem gerne mit."