Die Ausgangslage

So langsam geht es in der Formel-E-Saison 2017/18 um die Wurst. Mr. Konstanz Jean-Eric Vergne reist als Spitzreiter nach Paris. Fast schon unglaublich: Der Techeetah-Pilot fuhr in jedem der bisherigen sieben Saisonrennen in die Top-5. Samt seinen zwei Siegen und drei Pole Positions führt er die Meisterschaft mit 119 Punkten an.

Einfacher dürfte es in Paris nicht werden für die Konkurrenz. Vergne gilt als Spezialist bei seinem Heimrennen mit einem zweiten und einem dritten Startplatz sowie einem Podest in den letzten zwei Jahren.

Die derzeit besten Möglichkeiten, den Franzosen in den verbleibenden fünf Rennen noch einzuholen, hat Sam Bird. Der DS Virgin-Pilot ist Gesamtzweiter mit 101 Punkten respektive 18 Zählern Rückstand auf Vergne. Der Brite erzielte zuletzt in Paris seinen zweiten Saisonsieg sowie die vierte Podiumsplatzierung. Birds Team bestreitet dank Teampartner DS Automobiles ebenfalls ein Heimrennen in der französischen Hauptstadt.

Ob Felix Rosenqvist auch noch ein Wörtchen um die Titelvergabe mitsprechen kann? Der Mahindra-Pilot erlebte in Rom einen herben Rückschlag, als er von der Pole Position wegen eines Aufhängungsbruchs ausfiel. So hat der Schwede nur 82 Punkte auf dem Konto. Dabei hätten es so viele mehr sein müssen. Pechvogel Rosenqvist! In den letzten drei Rennen fiel er zweimal in Führung liegend aus.

Hinter den Top-3 klafft eine kleine Lücke, dann wird es kuschelig: Sebastien Buemi (60 Punkte), Audi-Pilot Daniel Abt (50) sowie die beiden Jaguar-Werkspiloten Nelson Piquet (45) und Mitch Evans (43) trennen nur wenige Punkte.

Auch Champion Lucas di Grassi ist wieder dabei. Der Audi-Fahrer hat seine technische Pechsträhne überwunden und liegt mit 39 Punkten an neunter Position in der Meisterschaft. Zuletzt schnappte sich di Grassi zwei Podestplätze hintereinander. Di Grassi und Buemi teilten sich die Paris-Siege in den letzten beiden Jahren.

Andre Lotterer ist nach Daniel Abt der zweitbeste Deutsche in der Formel E. Der Techeetah-Rookie verbesserte sich nach seinem Podestplatz in Rom auf den neunten Platz in der Fahrerwertung. Damit überholte er Nick Heidfeld (21 Punkte), der es zuletzt alles andere als einfach hatte. Der Mahindra-Pilot holte in den letzten vier Rennen keine Punkte, dreimal versetzte ihm die Technik den K.o. Maro Engel, der vierte Deutsche im Bunde, kommt langsam besser ins Rollen und belegt Platz 17 in der Meisterschaft.

Die Strecke

Motorsport im Herzen der Stadt - kein anderer Austragungsort im Kalender steht so für dieses Motto wie Paris: Der 1,92 Kilometer lange Kurs führt vorbei an zahlreichen Straßencafés und Restaurants und einmal um den Invalidendom. Aus der Garage haben die Teams freien Blick auf den Eiffelturm; und bevor die Strecke für den Renntag gesperrt wird, fahren Busse mit Touristen durch die Boxengasse. "Paris gehört für mich zu den schönsten Locations und ist ein Höhepunkt für uns Fahrer", sagt Lucas di Grassi.

Die Strecke weist 14 Kurven auf und ist nach Hongkong (20 Meter kürzer) die zweitkürzeste Rennstrecke im Formel-E-Rennkalender. Um die historischen Pflastersteine entlang der Strecke zu schützen, wird vor dem Rennwochenende temporärer Asphalt aufgetragen. Paris hat wie schon im vergangenen Jahr die längste Boxengasse der Saison.

Die Pariser Strecke rund um den Invalidenturm, Foto: FIA Formula E
Die Pariser Strecke rund um den Invalidenturm, Foto: FIA Formula E

Das Wetter in Paris

So ganz langsam kommen wir dem allerersten Regenrennen in der Geschichte der Formel E ein Stück weit näher. Für den Rennsamstag in Paris sind 18 Grad und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit vorhergesagt. Am Freitagnachmittag zum Shakedown liegt die Regenwahrscheinlichkeit aktuell sogar bei 55 Prozent. Zumindest für die Formel-E-Rennwagen sind die Temperaturen optimal, da die Batterien nicht überhitzen.

So lief der Paris ePrix 2017

Sebastien Buemi gewann den Paris ePrix 2017 beim Heimrennen seines Renault-Teams. Der Schweizer siegte vor Jose Maria Lopez und Nick Heidfeld. Das Rennen war Drama pur: Jean-Eric Vergne fiel auf Podestkurs liegend mit einer gebrochenen Lenkstange aus und Lucas di Grassi krachte nach einer Boxenstoppstrafe auf der Jagd nach der schnellsten Rennrunde in die Mauer. Audi-Teamkollege Daniel Abt verlor den siebten Platz in der letzten Runde wegen technischer Probleme.

Formel E, Paris: Die Video-Highlights vom Rennen 2017 (05:06 Min.)

Der Paris ePrix im TV (Eurosport)

In Deutschland können Fans das Rennen auf Eurosport im Fernsehen live anschauen. Der Sport-Sender überträgt die Formel E seit 2015 in deutsche Haushalte und hat sich in Europa die Rechte für die kommenden drei Jahre gesichert. Der Paris ePrix wird um 16:00 Uhr live im Free-TV auf Eurosport 1 übertragen. Das Qualifying bringt Eurosport ab 15:00 Uhr als Aufzeichnung. Im kostenpflichtigen Eurosport Player können Fans zudem alle Trainings, Qualifyings und Rennen live anschauen. Die Formel E bietet zudem einen Live-Stream der ersten beiden Trainings auf Facebook an.

Der Paris ePrix im TV auf Eurosport 1

Samstag, 28. April 2018
15:00 - 15:45: Qualifying (Aufzeichnung)
15:45 - 16:00: Vorberichterstattung
16:00 - 17:15: Rennen (Live)

Der Zeitplan für Paris

Los geht es am Samstagmorgen um 08:00 Uhr mit dem 45-minütigen 1. Training. Um 10:30 Uhr folgt die zweite Session, in der sich die Fahrer auf den weiteren Verlauf vorbereiten. Nur eine Stunde nach Trainingsende geht es auch schon ins Qualifying. Das Rennen ist Formel E typisch für 16:00 Uhr angesetzt.

Samstag, 28. April 2018
08:00 - 08:45: 1. Freies Training
10:30 - 11:00: 2. Freies Training
12:00 - 13:00: Qualifying inkl. Gruppen und Superpole
16:00 - 17:00: Rennen