Die Ausgangslage

Die Formel E geht nach der Südamerika-Reise auf Europa-Tournee. Den Auftakt bildet der Rom ePrix am Samstag, 14. April. Die Elektro-Rennserie gastiert zum ersten Mal in der italienischen Hauptstadt zum siebten von zwölf Saisonrennen. Am Dienstag erhielten die Fahrer bei einer Audienz im Vatikan vom Papst höchstpersönlich den Segen - jetzt geht es wieder rund auf der Strecke.

Jean-Eric Vergne bleibt die große Überraschung der laufenden Saison. Der ehemalige Formel-1-Fahrer führt die Gesamtwertung mit 109 Punkten an. Zu seinen ärgsten Herausforderern, Felix Rosenqvist (79 Punkte, Mahindra) und Sam Bird (76 Punkte, DS Virgin), hat sich Vergne einen komfortablen Vorsprung herausgearbeitet und bleibt auch nach Rom Gesamtführender. Kann seine Techeetah-Truppe, das einzige Kunden-Team in der Formel E, an die bisherige sensationelle Saisonleistung anknüpfen?

In Sachen Titelkampf sieht es aus deutscher Sicht eher mau aus. Daniel Abt belegt als bestplatzierter Deutscher den siebten Gesamtrang mit 37 Punkten. Zuletzt in Uruguay musste der Audi-Pilot das Rennen aufgeben, weil sich sein Gurtsystem nach dem Autowechsel komplett gelöst hatte. Ansonsten wäre nach dem Sieg in Mexiko der nächste Podestplatz mehr als realistisch gewesen. Stattdessen holte Teamkollege Lucas di Grassi seine erste Podiumsplatzierung in dieser Saison.

Nick Heidfeld hatte es zuletzt nicht einfach und ging dreimal in Folge komplett leer aus. Der frühere Formel-1-Fahrer ist nur Gesamtelfter mit 21 Zählern auf dem Konto. Was mit dem Mahindra-Rennwagen möglich wäre, zeigte Teamkollege und Titelanwärter Rosenqvist. Andre Lotterer (Techeetah) belegt direkt hinter Heidfeld Platz elf in der Meisterschaft. Der Formel-E-Rookie holte mit seinem Podestplatz in Chile 18 Punkte, schaffte es in den fünf anderen Rennen aber nicht in die Top-10. Maro Engel (Venturi) kommt auf sieben Punkte und P16 im Gesamtklassement.

Die Strecke

Rom ist neu im Rennkalender der Formel E. Mit 2,860 Kilometern ist der temporäre Kurs im EUR-Distrikt nach Marrakesch die zweitlängste Strecke. 21 Kurven, einige schnelle Passagen sowie obendrein Gefälle und Steigungen dürften für die Fahrer zur großen Herausforderung werden. An der schnellsten Stelle erreichen die Autos einen Topspeed von knapp 200 km/h, die langsamste Ecke wird laut Simulatordaten mit 47 km/h durchfahren.

Champion Lucas di Grassi beschreibt Rom bei Motorsport-Magazin.com: "Der erste Sektor ist cool. Es geht auf und ab, die Strecke ist breit, ein bisschen wie Buenos Aires. Der zweite Sektor ist super-eng mit seinen Schikanen. Der Energieverbrauch ist wie in Marrakesch, wir müssen liften und Energie sparen. Durch das Auf und Ab fühlt es sich ein bisschen an, als ob man eine kleine Version von Macau mitten in Rom gebaut hätte. Rom kann eines der Top-Rennen werden."

Rom ist die zweitlängste Strecke im Kalender, Foto: FIA Formula E
Rom ist die zweitlängste Strecke im Kalender, Foto: FIA Formula E

Das Wetter in Rom

Fun Fact: Noch nie in der Geschichte der Formel E hat es ein Regenrennen gegeben. Daran dürfte sich auch beim 40. Rennen in Rom nichts ändern. Für den Rennsamstag sind Temperaturen um die 25 Grad vorhergesagt. Allerdings soll es tagsüber bewölkt sein, in den Abendstunden könnte es sogar ein wenig regnen. Der Rom ePrix sollte aber komplett trocken über die Bühne gehen. In Rom ist es kühler als zuletzt bei den Südamerika-Rennen, was die Batterien in den Rennautos schont. Mit Überhitzung ist nicht zu rechnen, weshalb die Fahrer mehr Gas geben können statt vor allem aufs Energie-Management achten zu müssen.

Der Rom ePrix im TV (Eurosport)

In Deutschland können Fans das Rennen auf Eurosport im Fernsehen live anschauen. Der Sport-Sender überträgt die Formel E seit 2015 in deutsche Haushalte und hat sich in Europa die Rechte für die kommenden drei Jahre gesichert. Der Rom ePrix wird um 16:00 Uhr live im Free-TV auf Eurosport 1 übertragen. Das Qualifying bringt Eurosport um 12:00 Uhr ebenfalls live. Die Formel E zeigt die zwei Trainings am Samstagmorgen im Live-Stream auf Facebook.

Neben Eurosport-Stammkommentator Oliver Sittler wird nach Informationen von Motorsport-Magazin.com Hans-Jürgen Abt am Mikro sitzen. Der frühere Teamchef des Abt-Formel-E-Teams springt für Experte Jan Seyffarth ein, der wegen des Quali-Rennens für die 24 Stunden auf dem Nürburgring verhindert ist.

Der Rom ePrix im TV auf Eurosport 1

Samstag, 14. April 2018
12:00 - 13:00: Qualifying (Live)
15:45 - 16:00: Vorberichterstattung
16:00 - 17:15: Rennen (Live)

Der Zeitplan für Rom

Los geht es am Samstagmorgen um 08:00 Uhr mit dem 45-minütigen 1. Training. Um 10:30 Uhr folgt die zweite Session, in der sich die Fahrer auf den weiteren Verlauf vorbereiten. Nur eine Stunde nach Trainingsende geht es auch schon ins Qualifying. Das Rennen ist Formel E typisch für 16:00 Uhr angesetzt.

Samstag, 14. April 2018
08:00 - 08:45: 1. Freies Training
10:30 - 11:00: 2. Freies Training
12:00 - 13:00: Qualifying inkl. Gruppen und Superpole
16:00 - 17:00: Rennen