Das bedeutet einen großen Push für die Formel E in Deutschland. Wie die ARD am Sonntag in der Sportschau mitteilte, wird das diesjährige Berlin-Rennen am 19. Mai live im Ersten übertragen. Der eigentliche TV-Sender Eurosport hat damit von seinem Recht Gebrauch gemacht, einzelne Rennen an andere Sender verkaufen zu können. Motorsport-Magazin.com hatte bereits Anfang Januar vom Interesse der ARD am einzigen deutschen Formel-E-Rennen im Kalender berichtet.

Die ARD erschafft mit der Formel E einen Super Sunday: Das Rennen wird eingebettet in die Übertragungen der DFB-Pokal-Finals der Damen und später der Herren. Seit geraumer Zeit ist bekannt, dass der Berlin ePrix um 18:00 Uhr und damit zwei Stunden später als üblicherweise beginnt. So kann die ARD zunächst das Rennen zeigen und dann zum Pokalfinale der Männer umschalten, das ebenfalls in Berlin ausgetragen wird und um 20:45 Uhr angepfiffen wird.

Wegen des großen Fußball-Tages in der ARD kann sich die Formel E über eine weitaus höhere Reichweite freuen als es bei Eurosport der Fall ist. Ein besserer Sendeplatz als zwischen den beiden DFB-Pokalfinals ist kaum zu finden, erst recht nicht für eine Nischensportart wie die junge Formel E, die ihre vierte Saison bestreitet.

Zeitplan für den Berlin ePrix 2018

Samstag, 19. Mai
08:00 - 08:45: 1. Freies Training
10:30 - 11:00: 2. Freies Training
12:00 - 13:00: Qualifying
18:00 - 19:00: Rennen

ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky bestätigte schon im Januar ein Interesse an der Formel E bei Motorsport-Magazin.com: "Wir interessieren uns für die Formel E, nicht flächendeckend, aber in Teilen. Dort führen wir Gespräche und es ist möglich, dass wir uns in diesem Bereich in Zukunft engagieren werden."

Mit dem Berlin ePrix hat sich das Erste das aus deutscher Sicht spannendste Rennen der Saison 2017/18 gesichert. Dahinter steckt auch der Plan, die Formel E im Ersten in ein bestehendes Sportprogramm zu integrieren. Hätte der öffentlich-rechtliche Sender das Rennen alleinstehend übertragen, hätte sich die Reichweite wohl arg in Grenzen gehalten. Kommt der Berlin-Lauf jetzt gut bei den Zuschauern an, könnten in Zukunft weitere Rennen folgen. So stehen etwa der Zürich ePrix oder das Finale in New York zur Debatte.

Gerüchte um ZDF-Interesse

Neben der ARD könnte sich in dieser Saison auch das ZDF ein Rennen der Formel E schnappen. Angeblich interessiert sich das Zweite für das Rennen in Zürich. "Das ist nur ein Gerücht. Es gibt in dieser Richtung derzeit keine Planungen", sagte ein ZDF-Sprecher allerdings auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. Da zum ersten Mal seit mehr als 60 Jahren ein Rundstreckenrennen in der Schweiz ausgetragen wird und auch eine örtliche Nähe besteht, ist das Zürich-Rennen neben Berlin das medial interessanteste. Der Zürich ePrix steigt am Sonntag, 10. Juni ebenfalls um 18:00 Uhr.

Berlin und DTM Lausitzring zeitgleich

Mit dem Berlin-Rennen der Formel E überträgt das Erste also weiter Motorsport. Ende vergangenen Jahres hatte sich die ARD nach fast 20 Jahren von der DTM als TV-Partner getrennt. Schon damals gab es Spekulationen, dass sich der Sender in Richtung Formel E orientieren könnte. Wenig später hatte sich Eurosport die Rechte in Europa für drei Jahre gesichert, allerdings mit der Einschränkung, die Rechte an bestimmten Rennen abtreten zu können.

Die DTM gibt es 2018 hingegen bei Sat.1 zu sehen. Der private Sender folgt auf die ARD und will der Tourenwagenserie mehr Übertragungszeit einräumen. Interessant: Am Tag des Berlin-Rennens der Formel E gastiert die DTM auf dem Lausitzring. Dieses Jahr gibt es größtenteils einheitliche Startzeiten für die DTM-Rennen: Samstags und sonntags schalten die Startampeln immer um 13:30 Uhr auf grün.