Update: Lucas di Grassi verliert die Pole in Punta del Este nachträglich! Der Audi-Pilot fuhr im Superpole-Qualifying zwar die schnellste Runde, wurde aber nach langer Wartezeit bestraft und fällt auf den zweiten Startplatz hinter dem neuen Pole-Setter Jean-Eric Vergne zurück. Di Grassi wurde von der Rennleitung wegen Übertretens der Streckenlimits bestraft.

Lucas di Grassi sichert sich die Pole Position für den Punta del Este ePrix. Der Audi-Pilot setzte sich im Qualifying gegen seine 19 Konkurrenten durch und beginnt das sechste Saisonrennen vom ersten Startplatz. Im abschließenden Superpole-Qualifying erzielte der amtierende Champion di Grassi eine persönliche Bestzeit von 1:13.948 Minuten.

Es ist seine vierte Pole in der Formel E und die erste in der laufenden Saison 2017/18 nach einem schwierigen Saisonstart. Erst beim letzten Rennen in Mexiko hatte di Grassi seine ersten Punkte in dieser Saison erzielt. Nach der Punta-Pole sagte er: "Wir hatten eine fantastische Runde in der Superpole und ich bin sehr stolz. Wir sind zurück!"

Den zweiten Startplatz in Uruguay belegt Alex Lynn (Virgin). Der Brite fuhr eine 1:14.189 und hatte damit 0,241 Sekunden Rückstand auf Pole-Setter di Grassi. Die zweite Startreihe teilen sich Mitch Evans (Jaguar) und Oliver Turvey (NIO). Der Meisterschaftsführende Jean-Eric Vergne (Techeetah) komplettiert die Top-5 im Qualifying vor dem Rennen (ab 20:00 Uhr live auf Eurosport).

Nach dem Qualifying herrschte zunächst Unklarheit über das finale Ergebnis. Pole-Setter di Grassi, Alex Lynn und Oliver Turvey standen unter Beobachtung der Rennleitung, weil sie in der Superpole einen Pfeiler berührt und damit die Strecken-Limits übertreten haben sollen.

So lief die Gruppenphase

Jean-Eric Vergne packte im letzten Moment der Gruppenphase den Hammer aus und schnappte sich Platz 1 mit einer 1:13.672. Damit verwies der Franzose den bisherigen Spitzenreiter Lucas di Grassi auf den zweiten Platz. Der Audi-Pilot musste zuvor einmal mehr in der ungeliebten Gruppe 1 starten, hielt sich mit einer 1:14.032 aber fast bis zum Schluss an der Spitze.

Di Grassis Teamkollege Daniel Abt verpasste die Superpole haarscharf. Der Mexiko-Sieger fuhr mit einer persönlichen Bestzeit von 1:14.224 Minuten auf den sechsten Gesamtplatz im Qualifying und startet somit aus der dritten Reihe. Das Rennen in Mexiko hatte der Kemptener vom fünften Startplatz aus gewonnen.

"Wir hatten nicht das beste Training und in FP2 konnte ich mich nicht richtig aufs Qualifying vorbereiten", sagte Abt und bezog sich dabei auf den Trainings-Unfall von Tom Blomqvist, der die Session vorzeitig beendete. "Meine Runde im Qualifying fühlte sich gut an, aber leider fehlten ein paar Hundertstel für die Superpole."

Aus deutscher Sicht lief das Qualifying diesmal besser als bei vorangegangenen Rennwochenenden. Andre Lotterer (Techeetah) qualifizierte sich hinter Sebastien Buemi (Renault) für den achten Startplatz. Maro Engel (Venturi) setzte nach zuletzt einigen Rückschlägen ein Ausrufezeichen mit Platz 9 im Qualifying.

Titelanwärter Sam Bird (Virgin) kam nicht über P10 hinaus, der Meisterschaftszweite Felix Rosenqvist (Mahindra) musste sich gar mit Platz 14 begnügen. "Ich war zu gierig auf meiner Runde, berührte die Mauer in Turn 5 auf der Innenseite und verzog meine Lenkung", erklärte der Schwede.

Prost verunfallt im Qualifying

Nicolas Prost (Renault) startet einmal mehr aus dem Niemandsland ins Rennen. Der Sohn des vierfachen Formel-1-Weltmeisters Alain Prost verunfallte in Gruppe 2 auf seiner schnellen Qualifying-Runde und landete in der Mauer. Damit geht der Teamkollege von Sebastien Buemi vom letzten Startplatz ins Rennen.

Heidfeld in der Mauer

Nick Heidfeld patzte erneut im Qualifying und setzte seinen Mahindra-Boliden in die Tecpro-Barrieren. Schon in Marrakesch hatte ihn ein Quali-Unfall eine bessere Startposition gekostet. Der Mahindra-Pilot konnte seinen Quali-Run nicht beenden und muss das Rennen von der 18. Startposition aufnehmen. Wegen des Crashs begann die vierte Quali-Gruppe mit einer Verzögerung.

Piquet crasht auch noch

Auch Gruppe 4 überstand das Qualifying nicht schadlos. Diesmal erwischte es Nelson Piquet Junior (Jaguar). Der Meister aus der 1. Formel-E-Saison verunfallte ebenfalls auf seiner schnellen Runde. Bitter: Im 1. Sektor hatte der Brasilianer zuvor die absolute Bestzeit erzielt. Piquet teilt sich die letzten Startreihen mit seinen Crash-Kumpanen Heidfeld und Piquet.

Gruppe 1Gruppe 2Gruppe 3Gruppe 4
Di Grassi, 1:14.032Lynn, 1:14.135Evans, 1:14.093Vergne, 1:13.672
Engel, 1:14.523Lotterer, 1:14.442Turvey, 1:14.181Buemi, 1:14.320
D'Ambrosio, 1:14.673Lopez, 1:14.605Abt, 1:14.224Bird, 1:14.552
Filippi, 1:15.444Felix da Costa, 1:14.973Mortara, 1:15.493Rosenqvist, 1:15.104
Blomqvist, 1:16.424Prost, 1:53.358Heidfeld, 1:31.701Piquet, 1:42.656

Der Punta del Este ePrix live bei Eurosport

Eurosport überträgt das sechste von zwölf Saisonrennen in Uruguay live. Die Übertragung des Rennens beginnt heute um 20:00 Uhr deutscher Zeit. Zuvor ab 19:15 Uhr zeigt der Sport-Sender die Highlights aus dem Qualifying. Am Mikrofon sitzen Oliver Sittler sowie Patrick Simon, der für den verhinderten Experten Jan Seyffarth einspringt.

So funktioniert das Qualifying in der Formel E

Die Fahrer werden mittels einer Auslosung in vier unterschiedliche Gruppen mit jeweils fünf Fahrern gelost. Meist hat die beginnende Gruppe einen Nachteil, da sich die Streckenbedingungen im Verlauf des Qualifyings verbessern. Die fünf schnellsten Fahrer aus dem Quali ziehen in die Superpole ein. Hier darf jeder Fahrer eine schnelle Runde fahren, um sich eine bestmögliche Platzierung für das anschließende Rennen zu sichern. Der Rest des Feldes startet anhand der erzielten Rundenzeiten aus der Gruppenphase.