Die Grid Girls sind das große Thema in der Motorsportwelt. Seitdem die Formel 1 offiziell bekanntgegeben hat, die Schilder tragenden Damen in der Startaufstellung abzuschaffen, sind allerorts große Diskussionen über die Sinnhaftigkeit dieser Änderung entbrannt. In der Formel E ist die Bekanntgabe über das Aus der F1-Girls mit einem Schmunzeln aufgenommen worden.

"Wir freuen uns, die F1 im 21. Jahrhundert begrüßen zu dürfen", wurde ein Formel-E-Sprecher von der Nachrichtenagentur Reuters zitiert. Ein kleiner, aber deutlicher Seitenhieb der jungen Elektro-Serie in Richtung der traditionellen Formel 1, die inzwischen vom US-Unternehmen Liberty Media geführt wird.

Was dem Kollegen aus der Formel E offenbar nicht so sehr gefiel, war die Art und Weise der Formel-1-Kommunikation. Das Aus der Grid Girls teilte die Serie in einer Meldung auf der offiziellen Webseite mit, inklusive einer Argumentation durch Liberty-Marketingchef Sean Bratches.

"Die Formel E hat schon im letzten Jahr mit den Grid Girls aufgehört. Wir hatten aber nicht das Gefühl, dass wir das laut herausposaunen müssen", konterte der Formel-E-Sprecher vor dem anstehenden Rennwochenende in Chile.

Allerdings ist die mediale Aufmerksamkeit der vier Jahre jungen Formel E im Vergleich zur großen Formel 1 noch extrem gering. Hätten die Grid Girls beim F1-Saisonauftakt in Australien ohne Begründung gefehlt, wäre die mediale Aufmerksamkeit vermutlich genauso hoch ausgefallen wie aktuell. Dass die Damen in der Formel E plötzlich nicht mehr da waren, war vergleichsweise uninteressant.

Frei von hübschen Damen im Grid ist auch die Formel E nicht..., Foto: LAT Images
Frei von hübschen Damen im Grid ist auch die Formel E nicht..., Foto: LAT Images

Ganz aufgehört mit dem Konzept der Schilder-Frauen hat die Formel E im Übrigen auch nicht. Beim Saisonauftakt in Hongkong wurden einige Damen erblickt, die zumindest Namensschilder der Teams in die Höhe streckten. Zudem sind in der Startaufstellung eines jeden Formel-E-Rennens junge Frauen zu entdecken, die die Sieger des Fanboost-Votings ankündigen.

Korrekt ist aber, dass es nur noch bei wenigen Rennen Grid Girls gibt. Die Formel E setzt stattdessen bei ausgewählten ePrix auf Jungs und Mädchen aus dem Nachwuchsmotorsport, die sich auf diese Weise zusammen mit ihren Vorbildern präsentieren dürfen. "Das ist eine tolle und emotionale Erfahrung für diese Kinder, neben den Fahrern und Autos zu stehen, die sie eines Tages selbst fahren könnten", sagte der Formel-E-Sprecher.