Am Wochenende war ich als einer von sehr wenigen Print/Online-Journalisten in Marrakesch bei der Formel E. Da durfte ein abendlicher Ausflug auf den Basar zum leckeren Essen natürlich nicht fehlen.

Ganz schön stressig ging es da zu, marktschreierisch quasi. Gut 40 Essensstände waren auf engstem Raum versammelt und jeder wollte dich mit tollen, exklusiven Angeboten in seine eigene Lokalität locken. Dabei gab's eigentlich überall das gleiche.

Ein ähnliches Feeling hatte ich nach meiner Rückkehr von der Formel E. Was war da alles an vermeintlichen Exklusiv-Meldungen in diversen Medien zu lesen: Formel E fährt dieses Jahr am Norisring! Formel E fährt dieses Jahr in Birmingham! Formel E fährt dieses Jahr in Toronto! Oder Singapur! Oder zwei Rennen in Berlin oder Doppel-Rennen in Rom oder oder oder... Medienschreierisch quasi.

Toll, wo die Formel E in dieser Saison noch überall fahren soll. Quasi auf der ganzen Welt und in jeder Stadt, um den Verlust des abgesagten Saisonfinales in Montreal zu kompensieren. Und alle wollen genau jetzt was gehört und exklusiv erfahren haben, obwohl eigentlich kaum jemand in Marrakesch an der Rennstrecke war? Komisch.

Wenn ich schreiben würde, was ich in Marrakesch von Fahrern, PR-Managern und Teammitgliedern so alles aufgeschnappt habe an Rennkalender-Gerüchten - dann wäre ich wohl immer noch Städtenamen am runterrattern, wenn sich die Formel-E-Verantwortlichen Mitte dieser Woche schon längst zusammengesetzt und über den Kalender diskutiert haben. Denn Fakt ist: Außer diesem Meeting steht so überhaupt gar nichts fest.

Statt jetzt also wild mit Namen von potenziellen Austragungsorten um sich zu werfen - besonders attraktiv bei einer Serie, die praktisch in jeder größeren Stadt auf der Welt fahren könnte - warte ich erst mal das Treffen der Formel E ab. Am Ende sind Norisring- und Co.-Gerüchte vielleicht nur halb so heiß wie sie gerade gekocht werden...