Formel E Marrakesch: Maro Engel im Exklusiv-Interview (01:54 Min.)

Maro Engel hatte sich viel vorgenommen in seiner zweiten Saison in der Formel E mit Venturi. Doch der Saisonstart in Hongkong und zuletzt in Marrakesch verlief mehr als ernüchternd. Zweimal verlor er gute Punkteresultate in Folge nachträglicher Strafen. In Hongkong war der vierte Platz - es wäre sein bestes Ergebnis in der Formel E gewesen - futsch, weil Engel kurzzeitig die maximal erlaubte Power überschritt. Am Wochenende in Marrakesch verlor er Platz sieben wegen einer nachträglichen 20-Sekunden-Strafe.

Vorausgegangen war eine Kollision ausgerechnet mit Landsmann Nick Heidfeld in den Schlussrunden des Marokko-Rennens. Engel konnte die Entscheidung der Rennleitung, die seine Aufholjagd letztendlich zunichtemachte, nicht nachvollziehen. "Dass ich hinterher eine Strafe bekomme, ist aus meiner Sicht absolut lächerlich", ärgerte sich Engel im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Ich muss das akzeptieren, aber das ist schon schwer nachzuvollziehen."

Venturi-Horror in Marrakesch

Zwei Runden vor Schluss kämpften Engel und Heidfeld um den siebten Platz. Plötzlich kam es zur Kollision, in die auch noch Engels Teamkollege Edo Mortara involviert war - der absolute Venturi-Horror nach einem eigentlich aussichtsreichen Rennen beider Fahrer, die ihre technischen Probleme aus den Trainings überwunden hatten.

Engel bekam schließlich die Strafe aufgebrummt, sah dafür aber keinen Grund: "Es gab einen Kontakt mit Nick. Er hatte mich zwei Kurven davor überholt und ich habe ihm den nötigen Platz gelassen, den man sich lassen sollte. Ich habe mein Auto in der Haarnadel neben ihm platziert und er hat eingelenkt, als ob ich nicht existieren würde."

Engel: Frustrierend und enttäuschend

Beim Versuch, Heidfeld auszuweichen, wurde Engel auch noch Venturi-Kollege Mortara getroffen. "Ich konnte wirklich nicht mehr machen als innen komplett auf den Kerb zu fahren, um maximal dem Kontakt aus dem Weg zu gehen", erklärte Engel. "Dass ich dann noch eine Strafe bekomme, kann ich nicht nachvollziehen."

Nach den ersten beiden Rennwochenenden in der Formel-E-Saison 2017/18 steht Engel auf dem 14. Gesamtplatz mit 6 Punkten. Dabei hätten es so viele mehr sein können, wenn alles glatt gelaufen wäre. Engel war entsprechend angefressen angesichts der aktuellen Situation: "Es ist im Moment sehr frustrierend. In Hongkong habe ich Platz 4 verloren, hier jetzt P7. Das ist einfach nur sehr enttäuschend."

Formel E: Heidfeld zum Stinkefinger in Marrakesch (01:38 Min.)