Felipe Massa steht nach seinem endgültigen Rücktritt aus der Formel 1 an der Schwelle zur Formel E. Mehrfach hatte der Brasilianer betont, dass er großes Interesse an der Elektro-Rennserie habe. Testfahrten in einem Jaguar hatte Massa vor mehr als einem Jahr absolviert. Wann er wirklich ein Rennen bestreiten wird, steht unterdessen in den Sternen. Willkommen wäre der ehemalige Ferrari- und Williams-Pilot aber in jedem Fall.

"Felipe wäre in der Formel E sehr herzlich willkommen", sagte Formel-E-Boss Alejandro Agag zu CNN. "Ich kenne Felipe, habe mich oft mit ihm unterhalten. Wenn er kommt, dann will er konkurrenzfähig sein und für ein wettbewerbsfähiges Team fahren. Felipe ist ein Fahrer, der gewinnen will. Das verstehe ich total. Wir werden ihm helfen, wenn er ein konkurrenzfähiges Auto bekommen kann."

Beim anstehenden Rookie-Test der Formel E in Marrakesch steht Massa nicht in der Starterliste. Nicht ausgeschlossen, dass er in der laufenden Saison trotzdem sein Debüt geben könnte. Das ist in der Formel E inzwischen Tradition. Beim Saisonauftakt in Hongkong sprang etwa kurzfristig Kamui Kobayashi bei Andretti ein. Der frühere Formel-1-Fahrer war auf Wunsch des Teamsponsors für ein Rennwochenende verpflichtet worden. In der Vergangenheit bestritt auch Ex-F1-Fahrer Esteban Gutierrez einige Rennen in der Formel E.

Massa hatte kurz vor seinem letzten Rennen in der Formel 1 allerdings klargemacht, was Agag nun bestätigte: Wenn er fährt, dann nur bei einem siegfähigen Team. "Wenn ich die Gelegenheit bekomme, ein paar Rennen auf die richtige Art und Weise zu fahren, dann vielleicht", sagte Massa zu einem möglichen Einstieg in der laufenden Saison. "Ich habe aber kein Interesse daran, einem anderen Fahrer das Cockpit wegzunehmen. Ich will mich richtig vorbereiten."

Es gab einige Spekulationen, dass Massa sein Formel-E-Debüt dieses Jahr beim Brasilien-Rennen geben könnte. Eigentlich hätte die Serie am 17-März erstmals in Sao Paulo fahren sollen. Für Sponsoren wäre ein Gaststart von Massa sicherlich das absolute Highlight gewesen.

Allerdings wurde die Brasilien-Premiere abgesagt aufgrund von Schwierigkeiten mit Blick auf die Besitzverhältnisse des Ortes, wo das Rennen hätte steigen sollen. Stattdessen springt Uruguay mit Punte del Este am gleichen Datum in die Bresche. Ein Start in Sao Paulo ist nun für 2019 geplant.

Mit der Brasilien-Absage erscheint ein kurzfristiges Massa-Debüt in der Formel E erst einmal unrealistisch. Sollte er das Interesse aber nicht verlieren, könnte der 36-Jährige zur Saison 2017/18 voll einsteigen. "Wir haben schon ein fantastisches Starterfeld, aber wir könnten bald ein paar Überraschungen sehen", ließ sich Serienchef Agag nicht in die Karten schauen.