Jean-Eric Vergne ist der erste Pole-Setter der neuen Formel-E-Saison 2017/18! Beim Qualifying in Hongkong setzte sich der Techeetah-Pilot gegen die Konkurrenz durch und sicherte sich seine fünfte Pole in der Elektro-Rennserie. Kurios: Beim Überqueren der Ziellinie verlor Vergne die Kontrolle über sein Auto und knallte in die Mauer.

Hinter dem Zweitplatzierten Sam Bird fuhren zwei deutsche Fahrer in die zweite Startreihe: Nick Heidfeld sicherte sich im Superpole-Shootout den dritten Startplatz vor Audi-Werksfahrer Daniel Abt. Heidfelds Mahindra-Teamkollege Felix Rosenqvist schnappte sich den fünften Startplatz für das erste von zwei Rennen in Hongkong.

So lief das Superpole-Shootout

Abt setzte in der Superpole die erste schnelle Runde. Der Kemptener, der am Sonntag seinen 25. Geburtstag feiert, erzielte eine 1:03.724. Auf Abt folge Rosenqvist mit seinem Schuss. Der Schwede hatte einen leichten Quersteher und büßte dabei Zeit ein - eine 1:04.718 für Rosenqvist auf seiner 200kW-Runde. Als Dritter war Vergne an der Reihe. Der Franzose übernahm mit einer 1:03.568 die Spitze, knallte aber kurz nach dem Überqueren der Ziellinie in die Streckenbegrenzung.

Heidfeld platzierte sich mit einer 1:03.597 zwischenzeitlich auf der zweiten Position hinter Vergne, wurde im letzten Moment aber noch von Sam Bird im Virgin auf Startplatz drei verwiesen. Der Brite fuhr seinen schnellen Run in 1:03.595 Minuten und war damit nur 0,002 Sekunden schneller als Heidfeld.

Champion di Grassi verpasst Superpole knapp

Der amtierende Champion Lucas di Grassi scheiterte knapp am Einzug in die Superpole. Der in Gruppe 5 gestartete Champion wurde im letzten Moment von Audi-Teamkollege Abt vom fünften auf den sechsten Platz im Timing verwiesen. Di Grassis Dauerrivale Sebastien Buemi musste in der 1. Quali-Gruppe starten und kam letztendlich nicht über Startplatz 9 hinaus.

Formel-E-Rookie Andre Lotterer beendete sein erstes Qualifying in der Formel E auf dem 12. Startplatz. Der frühere Formel-1-Fahrer Kamui Kobyashi, der vermutlich nur in Hongkong für Andretti starten wird, reihte sich hinter Lotterer auf der 13. Position ein. Maro Engel pilotierte seinen Venturi-Boliden auf Platz 14, Teamkollege Edo Mortara musste sich nach einem Crash mit P19 zufriedengeben.

Audi-Pilot Daniel Abt: Kann dem Feind in die Augen schauen (03:11 Min.)

Völlig verrückte Szene nach Prost-Unfall

Total verrückte Szene in der vierten Quali-Gruppe: Nicolas Prost blieb mit seinem Renault mit der linken Hinterseite am Kurvenausgang hängen und schlug in der Folge hart in die Mauer ein. Dabei riss der Sohn von Formel-1-Legende Alain Prost auch noch ein an der Mauer befestigtes Werbeplakat mit sich mit. Das Teil blieb aber nicht lange an Prosts Auto, stattdessen schnappte der Folgende Jerome d'Ambrosio das Teil auf und schleppte es seinerseits mit. Daraufhin wurde das Qualifying mit roten Flaggen unterbrochen.

Einen schlechten Start erwischte auch Edoardo Mortara bei seinem ersten Qualifying in der Forme E. Der Venturi-Neuling schlug an gleicher Stelle wie Prost mit der hinteren linken Seite seines Autos in die Mauer ein und beschädigte sich zusätzlich die Frontpartie. "Ärgerlich, aber hätte schlimmer ausgehen können", sagte Mortara, der nach der Rückkehr an die Box verärgert seine Handschuhe in die Ecke feuerte.

So funktioniert das Qualifying in der Formel E: Die Fahrer werden zufällig in vier unterschiedliche Gruppen mit jeweils fünf Fahrern gelost. Meist hat die beginnende Gruppe einen Nachteil, da sich die Streckenbedingungen im Verlauf des Qualifyings verbessern. Die fünf schnellsten Fahrer aus dem Quali ziehen letztendlich in die sogenannte Superpole ein. Hier darf jeder Fahrer eine schnelle Runde fahren, um sich eine bestmögliche Platzierung für das anschließende Rennen zu sichern. Der Rest des Feldes startet anhand der erzielten Rundenzeiten aus der Gruppenphase.