Alles ist angerichtet für die vierte Saison der Formel E! Neue und spektakuläre Rennstrecken im größten Kalender in der Geschichte der ersten rein elektrischen Rennserie der Welt, dazu neue Gesichter und weiterentwickelte Regeln - die Saison 2017/18 bietet einmal mehr beste Unterhaltung rund um die Welt. Vor dem Saisonstart in Hongkong am 2. und 3. Dezember zeigt Motorsport-Magazin.com alle wichtigen Neuheiten.

Neue Rennstrecken

Die Formel E reist erneut in die bekanntesten Metropolen der Welt. Die ersten beiden von insgesamt 14 Rennen steigen in Hongkong. In der vergangenen Saison wurden noch zwei Rennen in Berlin ausgetragen, diesmal kommt dem Auftakt in China diese Ehre zuteil. Weitere Double-Header steigen in New York sowie beim Saisonfinale in Montreal.

Der spektakulärste Neuzugang im Rennkalender ist der Zürich ePrix am 10. Juni 2018. Zum ersten Mal seit 60 Jahren findet damit wieder ein Rundstreckenrennen in der Schweiz statt. In Folge des schrecklichen Unfalls bei den 24 Stunden von Le Mans 1955 mit 84 Todesopfern waren Rundstreckenrennen in der Schweiz gesetzlich verboten worden.

Der amtierende Champion Lucas di Grassi freut sich unterdessen auf die Premiere der FIA Formel E in Brasilien und damit sein Heimrennen am 17. März 2018. "Mit dem Rennen in Sao Paulo wird für mich ein Traum wahr", sagt der Audi Sport ABT Schaeffler-Pilot. "Die Formel E erlebt mit neuen attraktiven Renn-Locations und neuen Herstellern gerade einen echten Boom."

Mit einem spektakulären Show Run durch die Straßen von Rom hat die FIA Formel E bereits beste Werbung vor dem Debüt der Serie in Italien gemacht. Mit Santiago de Chile findet sich ein weiterer neuer Austragungsort im Kalender. Monaco und Buenos Aires stehen hingegen nicht mehr im Rennkalender. Berlin ist zum vierten Mal in Folge Austragungsort der Formel E, diesmal am 19. Mai 2018 auf dem Tempelhofer Flughafengelände.

Neue Fahrer

Fans können sich auf spannende Neuzugänge im Starterfeld der FIA Formel E freuen. Der langjährige Formel-1-Fahrer Kamui Kobayashi gibt beim Saisonauftakt in Hongkong sein Debüt. Beim MS&AD Andretti Team dreht der Japaner seine ersten Runden in einem Formel-E-Rennwagen. Vermutlich wird Kobayashi nur in Hongkong fahren, bevor er das Steuer an den eigentlichen Stammfahrer und DTM-Piloten Tom Blomqvist übergibt.

Mit Neel Jani (Dragon Racing) und Andre Lotterer (TECHEETAH) stoßen zwei Gesamtsieger der legendären 24 Stunden von Le Mans zum Fahrerfeld. Die beiden Porsche-Werksfahrer sollen den Weg für den werksseitigen Einstieg der Zuffenhausener zur 6. Saison 2019/20 bereiten.

Das Venturi Formula E Team hat mit dem sechsfachen Macau-Sieger Edoardo Mortara einen echten Stadtkurs-Spezialisten verpflichtet. Der Italo-Schweizer komplettiert das Aufgebot des monegassischen Rennstalls neben Maro Engel, der seine zweite Saison in der Formel E bestreitet. Beide Fahrer werden parallel zur Formel E vermutlich weiter für Arbeitgeber Mercedes in der DTM starten.

Der erste Champion in der Geschichte der FIA Formel E, Nelson Piquet Junior, wechselt zur Saison 2017/18 das Team. Mit Panasonic Jaguar Racing möchte der Brasilianer an seine vergangenen Erfolge anknüpfen, nachdem es zuletzt mit NIO nicht mehr so rund lief. Kann er es wieder mit den Champions der vergangene beiden Jahre und Titelanwärtern Lucas di Grassi und Sebastien Buemi, aufnehmen?

Der amtierende Meister di Grassi erhält einen zusätzlichen Boost. Audi hat das erfolgreiche Abt-Team zur Saison 4 komplett übernommen und engagiert sich als erster deutscher Hersteller werksseitig. Davon sollte auch di Grassis Teamkollege Daniel Abt profitieren, der inzwischen in den Werksfahrerkader von Audi aufgenommen worden ist.

Neue Regeln

Das Reglement bleibt zur Saison 2017/18 weitestgehend konstant, bevor zur Saison 5 die Revolution mit komplett neuen Autos und dem Wegfall des Autowechsels ansteht. Die Fahrer dürfen sich in der Saison 4 auf einen Leistungszuwachs der Formelautos von 170 auf 180 kW in den Rennen freuen. Im Qualifying gilt weiter die Maximalleistung von 200 kW für die eine schnelle Runde.

Außerdem werden ab sofort nur noch dann Punkte für die schnellste Rennrunde vergeben, wenn der entsprechende Fahrer das Rennen innerhalb der Top-10 beendet hat. Damit soll verhindert werden, dass Fahrer, die keine Chance mehr auf Punkte haben, ihre letzte Energie in eine einzige schnelle Runde packen. In der vergangenen Saison wurde die schnellste Runde in jedem Rennen von einem Fahrer außerhalb der Punkteränge erzielt.

Auch neu ist ein zusätzlicher Testtag während der laufenden Saison sowie ein Test, bei dem sich ausschließlich FE-Rookies beweisen dürfen. Dieser steigt im Anschluss an den Marrakesch ePrix, zuletzt wurden Namen wie der frühere Formel-1-Fahrer Jolyon Palmer gehandelt. An Wochenenden mit zwei Rennen, also Hongkong, New York und Montreal, wird zudem das 2. Training am Sonntag gestrichen.

Um noch mehr Promo für die noch relativ unbekannte Formel E machen zu können, erhalten die Teams ab sofort sechs statt wie bisher drei Filmtage während einer Saison. Nur die Hälfte davon darf auf einer permanenten Rennstrecke abgehalten werden - stattdessen wünscht sich die Formel E von ihren Teams vermehrte Show Runs in Städten.