Die Formel E steht im kommenden Jahr vor einer tiefgreifenden Änderung. Zum ersten Mal in der Geschichte der Rennserie peilt man für die Saison 2018/19 an, einen Autowechsel während eines Rennens vermeiden zu können. Dies soll zum einen durch eine neue Generation der Batterien ermöglicht werden, zum anderen aber auch durch ein neues Chassis. Erste Studien zum neuen Boliden wurden nun vorgestellt.

Glanz durch Effizienz

Der neue Renner, der weiterhin von Spark in Zusammenarbeit mit Dallara entwickelt wird, ist komplett auf Effizienz ausgerichtet. Das Gewicht soll sich durch Verwendung neuer Materialien hierfür um 10 Prozent verringern. Dies ist nötig, da das Gewicht der Batterien steigen wird. Diese sollen statt 28 Kilowatt dann 54 Kilowatt leisten können. Hersteller der Batterien bleibt auch weiterhin McLaren Applied Technologies.

Beim Blick auf das Konzept sticht vor allem das Fehlen eines Heckflügels sofort ins Auge. Der SRT-05, so der Name des Boliden, entspricht optisch somit mehr einem Straßenfahrzeug. Ermöglicht wird der Verzicht auf einen Heckflügel durch einen ausgeprägten Luftstrom am Unterboden. Ebenfalls interessant: ein Cockpitschutz, der dem von Red Bull entwickelten Aeroscreen ähnelt. Alternativ käme auch eine komplette Überdachung infrage. Die Teams sollen weitere Details im Rahmen des ePrix in Buenos Aires an diesem Wochenende erhalten. Ob die Studien dem tatsächlichen Boliden aber zu hundert Prozent entsprechen, bleibt abzuwarten. Endgültig vorgestellt wird er gegen Ende der aktuellen Saison.

Der neue Formel-E-Renner kommt offenbar ohne Heckflügel aus, Foto: Spark Racing Technologies
Der neue Formel-E-Renner kommt offenbar ohne Heckflügel aus, Foto: Spark Racing Technologies

Interesse an der Formel E steigt weiter

Sollte es tatsächlich gelingen, mit der neuen Fahrzeug-Generation einen Autowechsel während der Rennen zu vermeiden, haben einige namhafte Hersteller bereits Interesse an einem Engagement signalisiert, darunter Mercedes. Die Stuttgarter sicherten sich die Option auf einen Einstieg zur Saison 2018/19.

"Wir haben das Wachstum der Formel E mit großem Interesse verfolgt. Derzeit sehen wir uns alle verfügbaren Optionen für die Zukunft des Motorsports an. Umso glücklicher sind wir, dass uns diese Vereinbarung die Möglichkeit sichert, ab der fünften Saison an der Serie teilzunehmen", sagte Motorsportchef Toto Wolff. Mit Renault, Citroen, Mahindra, Audi und Jaguar sind aktuell bereits fünf Hersteller engagiert.