Maro Engel hat in Hongkong zum Auftakt der dritten Saison sein erstes Rennen in der Formel E absolviert. Der 30-Jährige fährt neben Stephane Sarrazin für den monegassischen Rennstall Venturi und kämpfte sich bei seiner Premiere bereits in die Top-10. Mit Motorsport-Magazin.com sprach Engel über seinen ersten ePrix, die Herausforderungen in der rein-elektrischen Rennserie sowie seine Zukunftspläne.

Dein erstes Rennen in der Formel E und gleich Platz neun, gratuliere! Dein Resümee?
Maro Engel: Danke, es war ein tolles Wochenende und ein interessantes erstes Rennen für mich. Ich habe viel Neues dazu gelernt. Es ist schön das Rennen mit Punkten beendet zu haben, denn das war unser Ziel bevor wir hergekommen sind.

Zudem bist du sowohl im Qualifying als auch im Rennen vor deinem Teamkollegen Stephane Sarrazin geblieben.
Maro Engel: Genau, ich hatte ein gutes, positives Qualifying [Platz 12, Anm. d. Red.], gerade im Vergleich zu meinem Teamkollegen [Platz 15, Anm. d. Red.]. Und auch im Rennen konnte ich vor ihm bleiben [Sarrazin fuhr auf Platz 10, Anm. d. Red.] das war sehr positiv. Ich denke, es hätte sogar noch einen oder zwei Plätze besser ausfallen können, aber im Großen und Ganzen war es wirklich ein sehr gutes Rennen, darauf können wir aufbauen.

Zur Hälfte der Renndistanz müssen die Formel-E-Piloten ihr Fahrzeug wechseln, Foto: FIA Formula E
Zur Hälfte der Renndistanz müssen die Formel-E-Piloten ihr Fahrzeug wechseln, Foto: FIA Formula E

Wie kommst du mit den Besonderheiten der Formel E klar, etwa dem Fahrzeugwechsel oder dem Energiemanagement?
Maro Engel: Es ist auf jeden Fall was anderes. Ich denke was geholfen hat war, dass ich mich wirklich gut vorbereitet hatte. Dennoch war es etwas sehr Besonderes, mein erstes Rennen in der Formel E zu bestreiten. Mit dem Energiemanagement, dem Fahrzeugwechsel aber auch dem Straßenkurs kam ich sehr gut klar. Aber logischerweise gibt es immer Sachen, die einem erst auffallen, wenn man tatsächlich im Auto sitzt, und die man dann noch lernen muss.

Was zum Beispiel, was war eine große Herausforderung für dich?
Maro Engel: Sicher das Energiemanagement, die Bremsbalance immer perfekt zu justieren, für den aktuellen Stand der Regeneration, und gerade am Stadtkurs, wo man wirklich Vertrauen in die Bremse benötigt.

Dein Ziel für dieses Rennen war in die Top-10 zu kommen, und das ist dir auch gelungen. Was hast du dir denn für die Saison insgesamt vorgenommen?
Maro Engel: Zuallererst wollen auf diesem Ergebnis aufbauen. Wir müssen den Ball erstmal flach halten und beim nächsten Rennen wieder versuchen in die Punkte zu kommen, denn das muss bei jedem Rennen das Ziel sein. Danach geht es darum, unsere Möglichkeiten zu maximieren. Ich denke, wir haben sicher noch nicht das schnellste Paket, aber wir sind auch noch nicht zu weit weg. Schauen wir, wie die nächste Strecke unserem Auto entgegen kommt. Für mich persönlich, muss es das Ziel sein, mich an meinem Teamkollegen zu orientieren und wenn möglich auch vor ihm zu bleiben. Alles weitere schauen wir dann.

Gemeinsam mit Teamkollege Stephane Sarrazin bestreitet Maro Engel die dritte Saison für das Team Venturi, Foto: Formel E
Gemeinsam mit Teamkollege Stephane Sarrazin bestreitet Maro Engel die dritte Saison für das Team Venturi, Foto: Formel E

Apropos nächstes Rennen, hast du dich schon mit dem nächsten ePrix in Marrakesch beschäftigt?
Maro Engel: Ich freue mich auf jeden Fall schon darauf, wieder im Auto zu sitzen. Die richtige Vorbereitung beginnt erst nach dem Hongkong-Wochenende, aber die Top-10 ist natürlich wieder das Ziel.

War der Hongkong ePrix eigentlich deine Formel-E-Premiere, oder warst du zuvor schon mal als Zuschauer bei einem Rennen dabei?
Maro Engel: Das war meine Premiere. Ich glaube, dass diese Serie mit der Zeit immer stärker werden wird. Das sieht man auch an dem Zuschauer-, Hersteller- und Fahrer- und Medienzuspruch, die diese Serie erhält. Insofern ist sie natürlich auch für Fahrer eine sehr attraktive Serie.

Erzähl doch mal, wie es überhaupt zu deinem Engagement bei Venturi kam.
Maro Engel: Ich hatte seit Anfang diesen Jahres die Entwicklung des Saison-3-Autos von Venturi begleitet. Im Zuge dessen hatte ich auch die Möglichkeit das Auto der Saison zwei zu testen. Diese Tests liefen sehr gut und so hat mir das Team ein Angebot diese Saisonunterbreitet. Ich bin sehr froh, dabei zu sein.

Dennoch wirst du dem GT-Sport erhalten bleiben?
Maro Engel: Ja genau. Ich bin auch sehr dankbar und froh, dass mir Mercedes AMG die Freigabe gegeben hat, hier in der Formel E zu fahren, zusätzlich zum GT-Sport mit AMG. Insofern werde ich auch weiter im GT-Sport unterwegs sein und dort große Rennen fahren. Bald steht für mich der GT-Worldcup in Macau am Plan. Darauf freue ich mich schon sehr.