Für Lucas di Grassi war es die vierte Podiumsplatzierung im sechsten Rennen. Allerdings hatte der Brasilianer zuletzt eine Nullnummer und einen neunten Platz verdauen müssen. Entsprechend groß war die Freude im Ziel. "Es ist schön, endlich wieder auf dem Podium zu stehen", so di Grassi. "Wir hatten einen kleinen Durchhänger, aber das Team hat nie aufgegeben und wir haben uns gemeinsam wieder nach oben gekämpft." Verdienter Lohn: die Führung in der Gesamtwertung nach sechs von elf Rennen. "Ein schönes Gefühl, als Leader zu meinem Heimrennen nach Monaco zu kommen. Die Fans können sich auf eine spannende zweite Saisonhälfte freuen."

Di Grassi verbessert sich um eine Position

Lucas di Grassi war von einem starken vierten Startplatz ins Rennen gegangen. Noch besser meisterte Teamkollege Daniel Abt das Qualifying am Mittag. Mit dem Rückenwind seines Podiumsplatzes aus Miami im Rücken, fuhr der Deutsche zunächst auf den zweiten Startplatz und profitierte dann von der Zurücksetzung eines Konkurrenten. Im Rennen lag Abt lange auf dem zweiten Platz und nach dem Boxenstopp auf Rang drei, bevor er nach einer Durchfahrtsstrafe auf den 15. Platz zurückfiel. Grund: Der 22 Jahre alte Deutsche nutzte kurzzeitig mehr als die im Rennen erlaubten 150 Kilowatt.

Di Grassi führt Fahrerwertung an, Foto: FIA Formel E
Di Grassi führt Fahrerwertung an, Foto: FIA Formel E

"Ein Tag mit gemischten Gefühlen: Erst die Freude über die Pole Position, ein paar Stunden später dann die Trauer um wertvolle Punkte", sagt Daniel Abt. "Als Fahrer hat man auf die Leistung keinen Einfluss, man kann nur Gas geben. Wir werden deshalb jetzt genau analysieren, was da schiefgelaufen ist und dann perfekt vorbereitet nach Monaco kommen."

Führung in der Fahrerwertung und Punkte gutgemacht in der Teamwertung, wo das deutsch-brasilianische Doppel weiter auf Platz zwei liegt: ABT Sportsline startet mit einer guten Ausgangsposition in die Europa-Saison der Formel E. "Der Renntag hier in Long Beach war ein gutes Beispiel dafür, wie hart diese Rennserie sein kann. Aber wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen, sondern konzentriert gearbeitet", sagt Teamchef Hans-Jürgen Abt. Denn nach Plan lief der Samstag in Kalifornien nicht: Erst rutschte Daniel Abt gleich im ersten freien Training am frühen Morgen in die Mauer, nur wenige Stunden später fing eine externe Batterie an Lucas di Grassis Auto kurz Feuer. Die Mechaniker waren gleich zweimal extra gefordert. "Es war schön zu sehen, wie die ganze Mannschaft zusammengehalten und jeder dem anderen geholfen hat", sagt Abt.

Teamchef Abt: Einer der Höhepunkte der Saison

Der Lauf in Long Beach war das sechste von elf Rennen der FIA Formula E, zu denen Auftritte in Asien, Uruguay, Argentinien, den USA, Monaco, Großbritannien, Russland und Deutschland gehören. "Das Rennen in Long Beach war einer der Höhepunkte in der bisherigen Saison. Es war toll, so viele begeisterte Fans vor unserer Garage und auf den Tribünen zu sehen", sagt Hans-Jürgen Abt. "Und auch die Location direkt am Wasser war einmal mehr spektakulär." Das siebte Rennen folgt in einem Monat, wenn die Formel E nach Europa kommt: Am 9. Mai 2015 starten Daniel Abt und Co in den Straßen von Monaco.