Wie kam der Vertrag mit Dragon Racing zustande?
Loic Duval: Als ich letzte Woche den Audi in Sebring testete, erhielt ich Dienstagmorgen eine Nachricht von Dragon Racing. Ich habe meine Super-Formel-Verpflichtungen in Japan dieses Jahr auf Eis gelegt, daher erlaubt mir mein Terminkalender etwas mehr Freiheiten, um neue Herausforderungen anzunehmen. Ich nehme immer gerne neue Herausforderungen an und von einer neuen Rennserie kann ich nur profitieren, weil sie aus mir einen kompletteren Fahrer macht. Es wird für mich eine einmalige Erfahrung werden, weil die komplett elektronische Technologie ganz neu für mich ist. Es wäre schade, solch eine großartige Gelegenheit auszulassen, daher möchte ich meinen Dank an Audi ausrichten, die es mir erlauben, in der Formel E zu fahren.

Wie schätzt Du die Formel E ein?
Loic Duval: Die Formel E als erste voll elektronische Rennserie, in der Einsitzer in den größten Städten der Welt gegeneinander antreten, stellt einen vor eine Menge Herausforderungen. Aber das gesamte Konzept ist wirklich interessant, wie auch die mediale Berichterstattung und das Interesse einiger Hersteller in solch eine junge Meisterschaft bekräftigen. Schließlich befinden wir uns erst in der Debütsaison. Der Sport berührt die Menschen mit ihrem derzeitigen Hunger nach grünen Technologien, die momentanes Kernthema der Automobilindustrie und ihrer Projektentwicklung sind. Aber das führt zu einer großartigen Show und ich freue mich, das alles von innen miterleben zu können.

Das Formel-E-Format ist ziemlich einzigartig: Freies Training, Qualifying und Rennen finden an einem Tag im Herzen einer Stadt statt. Das unterscheidet sich schon in vielerlei Hinsicht von dem, was Du in der WEC gewohnt bist.
Loic Duval: Ich habe schon einige Jahre weniger mit Straßenrennen zu tun gehabt, aber ich hatte schon immer eine Schwäche für diese Art von Veranstaltungen, sei es in Pau, Monaco oder Macau. Ich fühlte mich auf den Rennstrecken, die einen vor einzigartige Herausforderungen hinter dem Steuer stellen, immer wohl. Darüber hinaus denke ich, dass es eine großartige Idee ist, die Leute, die in den großen Städten leben, mit dem Sport zu erreichen als anders herum. Normale Rennstrecken sind normalerweise außerhalb der Ballungsräume vorzufinden. Daher mag ich dieses neue Konzept.

Die meisten Deiner Gegner haben schon einige Formel-E-Rennen hinter sich. Was ist denn Dein Ziel dieses Wochenende?
Loic Duval: Ich war am Montag (9. März) in England, um einige Zeit im Simulator zu verbringen, mich an die verschiedenen Systeme zu gewöhnen und zu sehen, wie die Strecke des Miami ePrix aussieht. Rein theoretisch wird es nicht einfach sein, mitten in der Saison anzufangen und mit solch ungewöhnlichen Autos gegen Fahrer anzutreten, die bereits einige Erfahrung hinter dem Steuer haben. Das Energiemanagement ist ein ziemlich spezielles, genauso wie das Rennformat, wenn man die Autos nach der Hälfte wechselt. Ich werde mir das alles einverleiben müssen und versuchen, so schnell wie möglich Fuß zu fassen. Aber wir konnten bereits bei einigen Formel-E-Rookies sehen, wie gut sie sich bei ihrem Serien-Debüt geschlagen haben. Der Schlüssel wird sein, alles zusammenzulegen, was ich kann. Das ist mein Ziel. Zugegeben, dies bleibt eine ziemlich einzigartige Meisterschaft. Aber ich werde versuchen, mich mit meinen Erfahrungen, die ich mit dem Hybrid Audi LMP1 Auto sammeln konnte, ins Team mit einzubringen. Schließlich ist Energiemanagement heutzutage auch ein Schlüsselelement im Prototyp-Rennsport und Langstrecken-Fahrer in der Formel E fahren stets vorne mit.