Der Professor kehrt zurück! Nach vier Weltmeistertiteln und seinem Karriere-Ende in der Formel 1 vor 22 Jahren, macht Alain Prost seinem alten Spitznamen bald wieder alle Ehre. Der Franzose, inzwischen Teambesitzer von e.dams in der Formel E, plant einen Test im Spark-Renault SRT_01E - und das so schnell wie möglich. Der als Tüftler und Analytiker berüchtigte Prost verspricht sich von seinen Plänen besser zu verstehen, wie ein Elektro-Rennauto funktioniert.

"Normalerweise würde ich das nicht tun, aber dieses Mal denke ich, dass ich es gerne machen würde, sobald es eine Gelegenheit dazu gibt", sagt Prost gegenüber der Formel-E-Website. Dann wird deutlich, warum der Spitzname "Professor" noch immer gilt: "Einfach nur zu sehen wie es funktioniert, wäre sehr interessant für mich. Wenn ich mit den Ingenieuren und den Fahrern spreche, möchte ich wissen was Sache ist. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich es deshalb machen", sagt Prost.

Alain Prost ist zufrieden mit der Performance seines Boliden, Foto: Formel E
Alain Prost ist zufrieden mit der Performance seines Boliden, Foto: Formel E

Geduldprobe für Prost

Allerdings muss sich Prost mit seinem Vorhaben wohl noch gedulden. Innerhalb der Saison sind Testfahrten in der Formel E streng eingeschränkt. Daher wird Prost seine Probefahrt auf die Pause zwischen der Premierensaison und dem zweiten Jahr der Formel E verschieben müssen. Wann genau diese Testfahrten anstehen, ist noch offen.

Unzufriedenheit mit der Leistung seines Rennstalls sei indessen kein Grund für die angestrebte Testfahrt. "Wir sind mit der Performance unseres Teams und der Fahrer zufrieden", versichert Prost. Immerhin führt e.dams die Konstrukteurswertung an, während Sebastien Buemi und Nicolas Prost in der Fahrerwertung auf den Plätzen drei und vier rangieren.

Nicolas Prost erwischte einen schwachen Saisostart, Foto: Formel E
Nicolas Prost erwischte einen schwachen Saisostart, Foto: Formel E

Prost bleibt Perfektionist

Dennoch bleibt der Professor Perfektionist: "Wir sind zwar nicht enttäuscht, aber es hätte besser laufen können - ohne den Unfall von Nicolas im ersten Rennen, die Strafversetzung um zehn Positionen im zweiten Rennen und die Strafe, die er in Punta del Este kassiert hat. Dafür gab es keinen Grund. Und dann war da noch der Unfall von Sebastien im vergangenen Rennen", referiert Prost die doch recht lange Mängelliste.

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