Sebastien Buemi hat den ePrix in Punta del Este gewonnen. Der e.dams-Pilot sicherte sich seinen ersten Formel-E-Sieg mit 0,732 Sekunden Vorsprung gegenüber China-Racing-Pilot Nelson Piquet und Audi-Sport-Abt-Pilot Lucas di Grassi. "Es war eine sehr schwierige Reise, denn die ersten beiden Rennen liefen nicht wie erwartet. Nun bin ich sehr happy, dass es endlich geklappt hat und wir das Rennen gewonnen haben", strahlte Buemi. Der Schweizer schob sich mit seinem Sieg auf den dritten Platz der Gesamtwertung nach vorne. An der Spitze liegt weiterhin di Grassi mit 18 Punkten Vorsprung.

Buemi Strategie-Sieger

Nelson Piquet jr. erwischte den perfekten Start und setzte sich sofort an die Spitze des Feldes. Polesetter Jean-Eric Vergne kämpfte mit durchdrehenden Rädern und musste sich mit Platz zwei begnügen. Sebastien Buemi schob sich hinter Vergne auf den dritten Rang. In Runde 13 rückte Vergne die Verhältnisse wieder zurecht und ging in der Haarnadelkurve an die Spitze.

Diese Führung währte allerdings nur kurz. In Runde 16 bog der ehemalige Formel-1-Pilot als Erster an die Box ab, um sein Auto zu wechseln. Durch eine folgende Safety-Car-Phase fand sich der zuvor Führende plötzlich nur noch auf Rang drei wieder, während Buemi die Spitze übernommen hatte. Ein hartes Duell des Franzosen und des Schweizers entwickelte sich, das beide Piloten in Kurve eins in Fehler zwang. "Meine Hinterreifen haben blockiert und ich ging in der Kurve geradeaus", schilderte Buemi. "Ich wusste, dass Jean-Eric den Fan-Boost hat und wollte vorne bleiben." In der finalen Runde des Rennens setzte Vergne seinen Fan-Boost ein, um die Spitze wieder zu übernehmen, wurde kurz danach aber schlagartig langsam und schied aus. Damit konnte Buemi seinen ersten Sieg ungefährdet über die Ziellinie fahren.

Riesiges Pech für Heidfeld

Nick Heidfeld führte das Rennen kurzzeitig an, Foto: Formel E
Nick Heidfeld führte das Rennen kurzzeitig an, Foto: Formel E

Nick Heidfeld erwischte einen brillanten Start und machte sofort drei Positionen gut. Zwischendurch sortierte sich der Venturi-Pilot auf dem vierten Rang ein, seine große Stunde schlug aber beim Boxenstopp. Er bewältigte den Wechsel seines Boliden während einer Safety-Car-Phase in nur einer Minute und kam als Führender auf die Strecke zurück.

Nur Minuten später folgte aber der große Rückschlag. Der Deutsche bekam für zu hohen Energieverbrauch eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt und kam auf Platz 14 wieder auf die Strecke. Wenige Runden später folgte eine weitere Durchfahrtsstrafe. Heidfeld hatte die Geschwindigkeitsbegrenzung bei seiner ersten Strafe missachtet und musste erneut durch die Box fahren. Der Deutsche beendete das Rennen auf dem zehnten Rang. Das Schicksal einer Durchfahrtsstrafe für zu hohen Power-Verbrauch ereilte auch e.dams-Pilot Nicolas Prost und Trulli-Pilotin Michela Cerruti.

Die Zwischenfälle:

Sam Bird erwischte einen schwarzen Tag in Uruguay. Der Zweitplatzierte der Gesamtwertung musste das Rennen nach einem Problem im Qualifying von Startplatz 17 in Angriff nehmen. Nach nur drei Runden allerdings das Aus. In Kurve eins kam der Virgin-Racing-Pilot etwas quer in Kurve eins, rutschte auf die Kerbs und verlor die Kontrolle über sein Auto. Mit seinem Einschlag in die Barriere sorgte der Brite für die erste Safety-Car-Phase des Rennens.

Für die zweite Ausfahrt des Safety Cars sorgte Antonio Felix da Costa. Der Amlin-Aguri-Pilot wurde bereits kurz nach dem ersten Re-Start langsamer und blieb schließlich stehen. Um sein Auto zu bergen, musste das Safety Car auf die Strecke.

In Runde 17 folgte der dritte Einsatz des Safety Cars. Stephane Sararazin kam im Duell mit Matthew Brabham auf die Kerbs und drehte sich mit beschädigtem Boliden in die Mauer. Opfer des Zweikampfs: Bruno Senna. Der Mahindra-Racing-Pilot konnte den Zusammenstoß nicht mehr verhindern und beschädigte sich die Radaufhängung. Der sofort folgende Boxenstopp mit Autowechsel ermöglichte es dem Brasilianer aber weiterzufahren und am Ende auf Rang sechs zu landen.

Bruno Senna hatte Glück im Unglück, Foto: Formel E
Bruno Senna hatte Glück im Unglück, Foto: Formel E

Matthew Brabham, der bereits zuvor in einen Zwischenfall verwickelt war, sorgte für die vierte und letzte Safety-Car-Phase des Rennens. Er kämpfte mit Übersteuern, kam auf die Kerbs und knallte in die Barriere. Der Andretti-Pilot blieb unverletzt, musste das Rennen aber vorzeitig beenden.