Spa-Francorchamps eine jener Rennstrecken, die sich bei den meisten Fahrern großer Beliebtheit erfreuen. So überrascht es auch nicht, dass 13 Teilnehmer der Formula BMW Europe, die am kommenden Wochenende in Belgien antreten werden, den Ardennen-Kurs als ihren absoluten Favoriten bezeichnen. Allerdings ist ihnen auch klar, dass insbesondere die rasch wechselnden Wetterbedingungen in Spa eine besondere Herausforderung darstellen.

Schon im vergangenen Jahr sorgten wechselhafte Wetterverhältnisse für eine spannende Qualifying-Session. Wer bei der Reifenwahl das glücklichere Händchen hatte, konnte sich über viel versprechende Startplätze freuen. Damals gingen die Polepositions an Josef Kaufmann Racing und Eifelland Racing. Da kein Fahrer oder Team aus Belgien stammt, müssen sich die Protagonisten in der Formula BMW Europe ganz auf ihre Intuition bei der Beurteilung der Bedingungen verlassen, ohne das Wissen eines Lokalmatadoren nutzen zu können. Dies ist jedoch nicht die einzige Besonderheit: Zwischen den Läufen in Spanien und Belgien liegt lediglich eine Woche. Somit verbleibt den Teams nur wenig Zeit, die Autos optimal auf Spa-Francorchamps vorzubereiten.

Nasr im Zweikampf mit Christensen, Foto: Sutton
Nasr im Zweikampf mit Christensen, Foto: Sutton

Felipe Nasr (Eurointernational) reist als Führender der Fahrerwertung zum vorletzten Rennwochenende des Jahres. Er gehört zu jenen Piloten, die im Rahmen der Wintertests zum ersten Mal in Spa angetreten sind – und den Kurs sofort in den Kreis ihrer Lieblingsstrecken aufgenommen haben. Auch Jim Pla (DAMS) ist ein Fan der belgischen "Achterbahn". Er trat dort bereits im vergangenen Jahr an und belegte im zweiten Rennen den vierten Rang. "Das ist eine sehr schöne und zugleich sehr schnelle Strecke", sagt er. "Im Vorjahr habe ich dort das beste Ergebnis der Saison erzielt. Ich gehe die Rennen in Belgien also voller Selbstvertrauen an und will unbedingt gewinnen. Der Kurs ist völlig anders als die anderen Strecken, auf denen wir antreten. Dort geht es bergauf und bergab – das ist unschlagbar. Ich muss aber zugeben, dass die Eau Rouge für uns zu einfach zu meistern ist. Wir fahren mit Vollgas durch diese Passage. Ich lebe in Montpellier. Das ist zwar ein ganzes Stück von Spa entfernt, aber zumindest bin ich Hügellandschaften gewöhnt."

Der Engländer Rupert Svendsen-Cook (Räikkönen Robertson Racing) stimmt Pla bei seiner Streckenbewertung zu und meint: "Spa ist meine Lieblingsstrecke. Anders als viele andere moderne Grand-Prix-Kurse hat Spa Charakter und eine lange Historie. Dort zu fahren, ist etwas ganz Besonderes. Eau Rouge ist zwar in einem Formel BMW nicht so eine große Herausforderung wie in schnelleren Rennwagen. Trotzdem war das erste Mal, als ich dort hindurch gefahren bin, ein unglaubliches Erlebnis. Außerdem konnte ich im vergangenen Jahr bei meinem ersten Test schier nicht glauben, wie steil es an dieser Stelle bergauf geht. Es ist schön, dass die Runde in Spa so lang ist. Denn dieser Kurs ist sehr flüssig zu fahren, und man kommt wirklich in einen guten Rhythmus."

Längste Strecke im Kalender

Die Strecke ist mit 7,004 Kilometern die längste im Formula BMW Europe Kalender und wird in diesem Jahr zum 41. Mal Schauplatz für den Großen Preis von Belgien sein. 1922 fand dort das erste Automobilrennen statt. Seitdem wurde der Kurs mehrere Male radikal verändert und auf die aktuelle Länge verkürzt. Der besonderen Charakteristik der Strecke hat dies jedoch keinen Abbruch getan. Eau Rouge gehört noch immer zu den aufregendsten Orten auf der Welt, um Rennwagen in Aktion zu erleben.

Fisichella Motorsport SPA wird in Belgien erneut nicht antreten. Ollie Millroy kehrt jedoch mit Räikkönen Robertson Racing in die Meisterschaft zurück, nachdem er die vergangenen drei Rennwochenenden pausiert hatte. Doru Sechelariu wechselt von Motaworld Racing Europe Ltd zu Eifelland Racing.