Jack Harvey (GB/Fortec Motorsports) hat im Kampf um den Titel in der Formula BMW Europe 2010 vorgelegt: Am Freitag sicherte sich der Gesamtführende die Polepositions für die Läufe 15 und 16 der Meisterschaft in Monza (IT).
Im ersten Rennen des Wochenendes steht neben ihm sein Teamkollege George Katsinis (GR) in der ersten Startreihe. Auf Rang drei folgt der frisch gekürte Rookie-Cup-Sieger Carlos Sainz (ES/Eurointernational). In der Startaufstellung für Lauf zwei rangiert der Formel BMW Junior auf dem zweiten Platz. Der dritte Startplatz ging nicht etwa an Harveys Titelrivalen Robin Frijns (NL/Josef Kaufmann Racing) oder ein anderes bekanntes Gesicht. Stattdessen feierte Gaststarter Luciano Bacheta (GB) ein eindrucksvolles Debüt für das DAMS-Team.
Traditionell ist das Windschattenfahren im Qualifying für die Rennen in Monza von besonderer Bedeutung. Entsprechend gingen die Fahrer auf der Strecke zu Werke und blieben eng beieinander, so dass das Geschehen nicht selten an den dichten Verkehr auf der in der Nähe der Strecke vorbeiführenden Tangenziale mitten in der Rush-Hour erinnerte. Frijns erwischte auf keiner seiner Runden einen perfekten Windschatten, so dass er sich mit den Startplätzen acht und sechs zufriedengeben musste. Er hat damit in den Rennen eine Aufholjagd vor sich, wenn er die neun Punkte Rückstand auf Harvey noch wettmachen möchte.
Harvey stellte schon früh die Weichen für ein erfolgreiches Qualifying und übernahm mit seinen ersten beiden fliegenden Runden die Führung. Nachdem er zwischenzeitlich von Daniil Kvyat (RU/Eurointernational) abgelöst worden war, setzte sich Harvey nach seiner vorletzten Runde wieder an die Spitze des Klassements und sicherte sich im letzten Umlauf auch die Poleposition für Rennen zwei. Während der Brite dabei vom Windschatten seiner Vorderleute profitieren konnte, gelang Sainz seine persönliche Bestzeit im letzten Versuch, als keine weiteren Autos um ihn herum auf der Strecke waren.
Die Stimmen zum Qualifying
Poleposition Läufe 15 und 16: Jack Harvey (GB/Fortec
Motorsports):
"Es ist toll, auf der Poleposition zu stehen – und das an
einem Wochenende, an dem es für mich um die Meisterschaft geht. Alle
gingen heute in einer großen Gruppe auf die Strecke. Ich wusste, dass ich
einen guten Windschatten brauchen würde, um die Poleposition zu holen.
Das ist aber gar nicht so einfach, wenn es derartig eng zugeht. Ein paar Runden lang befand ich mich mit Facu im Clinch und war gespannt darauf,
wie es letztendlich für mich ausgehen würde. Mit George hatte ich im Vorfeld
gesprochen, und wir hatten einen Plan. Aber um ehrlich zu sein wurde dieser
Plan schon nach der ersten Runde über den Haufen geworfen. Denn ich
hatte nicht damit gerechnet, in einer Gruppe von sieben Autos unterwegs zu
sein. Das Team hat einen fantastischen Job gemacht und seit Spa hart
gearbeitet. Dafür bin ich sehr dankbar."
Zweiter Lauf 15 – Neunter Lauf 16: George Katsinis (GR/Fortec
Motorsports):
"Es war eng – und es war hart. Auf meinem zweiten
Reifensatz habe ich gehofft, in eine Gruppe für das Windschattenfahren zu
gelangen. Das war der beste Zeitpunkt für eine gute Runde. Ich versuchte,
hinter dieser Gruppe zu bleiben, was mir auch gelungen ist. Dann konnte ich
einen wirklich sauberen Umlauf fahren und bekam auch einen guten
Windschatten, so dass ich Rang zwei übernahm. Ich weiß nicht, wie Carlos
seine Zeit ohne Windschatten hinbekommen hat. Glückwunsch an ihn. Ich
konnte keine zweite gute Rundenzeit setzen, da es auf der Strecke wild
zuging. Insgesamt bin ich aber glücklich mit dem Ergebnis. Glückwunsch
auch an das gesamte Team, das es geschafft hat, mit zwei Autos in der
ersten Reihe zu stehen."
Dritter Lauf 15 – Zwieter Lauf 16 – Bester Rookie: Carlos Sainz
(ES/Eurointernational):
"Ich habe versucht, mich auf den Punkt zu
konzentrieren, denn ich musste eine Runde alleine absolvieren. Es war recht
riskant, diesen Versuch zu unternehmen. Aber man gibt in solch einer
Situation alles. Über meine Zeit war ich dann selbst ein wenig überrascht,
denn normalerweise sind hier gute Zeiten nur im Windschatten möglich. So
ein Qualifying habe ich noch nie erlebt. Ständig musste man nach rechts,
links, vorne und hinten schauen. Ich bin zufrieden mit meiner Leistung und
vor allem mit meinem Team, das mir ein tolles Auto gegeben hat. Warten wir
ab, was morgen noch alles passiert."
Die Startplätze für Lauf eins werden von der schnellsten Rundenzeit eines Fahrers im Qualifying bestimmt. Die zweitschnellste Runde ist für die Startaufstellung des zweiten Rennens maßgeblich. Beide Rennen auf der 5,793 Kilometer langen Strecke werden über zwölf Runden ausgetragen.
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